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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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stöhnte kehlig auf. Dann beugte er sich vor und legte die Stirn an ihre Schulter.
    Sie wartete darauf, dass er den Kopf drehte und sich ihrem Hals widmete, vielleicht hineinbiss. Aber das tat er nicht. Stattdessen verstärkte er den Druck seiner Stirn gegen ihre Schulter, sodass sie ein klein wenig nach hinten gedrückt wurde. Es war offensichtlich, dass er mit sich kämpfte.
    »Du musst damit aufhören«, sagte er leise.
    »Warum?«
    »Jedes Mal, wenn du mich berührst, spüre ich, wie sehr du mich willst, und das steigert mein Verlangen nach dir ins Unermessliche.«
    Leidenschaft durchströmte sie. »Ich habe nichts dagegen«, flüsterte sie.
    Aufstöhnend drehte Bastien den Kopf und presste seine Lippen auf ihren Hals. »Das solltest du aber.« Er sah auf und betrachtete sie mit diesen unglaublich durchdringenden Augen. Sie leuchteten so hell und waren wunderschön. Und voller Sehnsucht.
    Nur Millimeter trennten sie noch voneinander.
    Er hob den Kopf, legte die Hand um ihre Wange und fuhr mit dem Daumen über die zarte Haut ihres Wangenknochens.
    Noch nie hatte sich Melanie so sehr gewünscht, dass ein Mann sie küsste.
    Er beugte sich noch weiter vor und berührte ihre Lippen mit den seinen.
    Ihr stockte der Atem.
    »Ich kann alles fühlen, was du empfindest«, flüsterte er.
    »Ist das der einzige Grund, warum du mich küsst?«
    Kaum wahrnehmbar schüttelte er den Kopf. »Du ahnst nicht, wie sehr ich mir wünsche, es wäre so.« Er küsste sie wieder, fordernder, sehnsüchtiger diesmal.
    Melanie summte vor Behagen leise vor sich hin, als feuriges Verlangen durch ihre Adern strömte. Mit der Zunge drang er in ihren Mund ein, liebkosend und lockend. Der Kuss war so feurig, dass Melanie glaubte, auf dem Tisch dahinzuschmelzen wie Butter in der Sonne.
    Plötzlich unterbrach er den Kuss und hielt sich mit beiden Händen an der Tischkante fest, wobei er wieder die Stirn gegen ihre Schulter presste. »Wir können das nicht tun«, sagte er schroff. »In meinem langen Leben habe ich haufenweise Fehler gemacht, Melanie. Wirklich eine ganze Menge. Und wie ich mich kenne, werde ich noch sehr viele weitere machen. Ich möchte nicht, dass du einer davon bist.«
    »Wie kommst du auf die Idee, dass ich ein Fehler sein könnte?« Sie konnte ihn nicht überzeugen, wenn sie nicht wusste, was er dachte.
    Unvermittelt richtete er sich auf, seine Schultern waren angespannt und die Augenlider gesenkt, allerdings nicht so tief, dass sie das Glühen nicht hätte sehen können. Obwohl sich Bastien alle Mühe gab, kalt und distanziert zu erscheinen, spiegelten seine Augen die starken Gefühle wider, die in ihm tobten.
    »Ich werde das nicht tun.« Ohne ein weiteres Wort zu sagen, säuberte er ihre Wunde und verband sie.
    Melanie war beeindruckt, wie gut er sich darauf verstand. »Du machst das richtig gut.« Sie überprüfte den Verband. »Hast du etwa Medizin studiert?«
    »Nicht richtig«, antwortete er und warf den ausgedienten provisorischen Verband in den Mülleimer für die Sonderabfälle. »Schon vor langer Zeit hatte ich es satt, mich jedes Mal selbst zu verletzen, wenn ich Eisenstücke, Glassplitter oder Messer aus meinem Körper entfernen musste. Einmal war sogar ein Holzpflock dabei, fast so dick wie dein Handgelenk. Also habe ich mir eine ganze Bibliothek medizinischer Fachbücher gekauft und mir mit deren Hilfe die nötigen medizinischen Fachkenntnisse angeeignet.«
    »Dann konntest du also nachvollziehen, worum es in Montrose Keegans medizinischen Forschungen ging?«
    »Ja, aber nur zum Teil. Am Anfang habe ich noch seine Aufzeichnungen gelesen und seine Experimente mitverfolgt. Aber mein erklärtes Ziel, Roland zu töten und gleichzeitig eine ganze Armee von Vampiren im Griff zu behalten, die dabei waren, den Verstand zu verlieren, war … na ja …«
    »Ein Vollzeitjob?«
    »Genau. Wie fühlst du dich? Brauchst du ein Schmerzmittel?«
    »Für den Kratzer?«, spottete sie. »Nein.«
    Als sie mit ihrem Training angefangen hatte, hatte sie sich am ganzen Körper so wund gefühlt, dass sie gelaufen war wie eine uralte Frau. Sie war gebeugt gegangen und hatte bei jedem Schritt gejammert und geklagt. (Wobei der letzte Teil nicht unbedingt charakteristisch war für eine alte Frau. Aber aus irgendeinem Grund hatte ihr das Jammern geholfen.)
    Dennoch hatte sie keine Schmerzmittel genommen. Ihre Trainer hatten betont, wie wichtig es war, sich an die Schmerzen zu gewöhnen, damit sie im Kampf nicht durchdrehte, wenn ihre

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