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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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Hall.
    Mühsam richtete sich Bastien auf. »Es wird schneller gehen, wenn wir die Leichen für sie einsammeln und herbringen.« Er säuberte seine Waffen an einem Tuch, das in seinem Mantel steckte, und verstaute die Klingen wieder in den Scheiden. »Ich sammle die Leichen auf den Dächern ein. Holt ihr euch die auf dem Boden.«
    Als Bastien eilig loslief, wechselten Étienne und Richart einen Blick.
    »Wenn wir eher hier gewesen wären, wäre das nicht so reibungslos vonstattengegangen. Zum Glück hatte sich Bastien schon wieder einigermaßen im Griff.« Mit dem Kinn deutete Richart auf die Männer vom Säuberungsteam, die aus dem Bus kletterten. »Vielleicht wäre es besser, sie zu warnen.«
    Étienne nickte. »Ich sage ihnen, dass sie sich besser von ihm fernhalten.«
    Es stellte sich heraus, dass das nicht allzu schwierig war.
    Die beiden Männer, die gerade aus dem Bus gestiegen waren, stießen Entsetzensschreie aus und sprangen beiseite, als zwei Männer in Tarnanzügen vom Himmel fielen und mit einem grässlich klingenden Laut neben dem Bus auf dem Pflaster aufschlugen.
    »Heilige Scheiße!«, stieß einer von ihnen hervor und sprach damit Étiennes Gedanken aus.
    Bastiens Methode, die Leichen auf den Dächern einzusammeln, bestand offenbar darin, das Gebäude zu erklimmen, die Leichen zu packen und sie in Richtung Bus zu schleudern.
    Richart seufzte. »Das wird eine lange Nacht.«
    Nur mit vereinten Kräften gelang es Étienne und seinem Bruder, Bastien im Griff zu behalten, als sie zum Netzwerk zurückkehrten. Roland hatte Melanies Wunden zwar geheilt, aber zu diesem Zeitpunkt war der Blutverlust bereits zu hoch gewesen, und ihr Herz hatte aufgehört zu schlagen.
    Die Ärzte und Schwestern des Netzwerks waren immer noch bei ihr, gaben ihr Blut, überwachten ihre Vitalfunktionen und beteten, dass der Sauerstoffmangel im Gehirn, der infolge des Herzstillstands eingetreten war, keine bleibenden Schäden hinterlassen hatte. Bevor er gegangen war, hatte Roland Étienne gesagt, dass Hirnschäden schwieriger zu finden und zu heilen waren als andere Verletzungen. Nur Seth und David waren dazu in der Lage, und manche Schäden überstiegen selbst ihre Möglichkeiten.
    Bastien war außer sich.
    Erschwerend kam hinzu, dass Chris dem unberechenbaren Unsterblichen den Zutritt zum OP verweigerte.
    Aber eine von Dr. Liptons Kolleginnen – Linda – überredete Chris dazu, Bastien in Cliffs Apartment warten zu lassen, wo die beiden Vampire ihm Gesellschaft leisten konnten. Chris hätte auch diesem Vorschlag widersprochen, wenn Bastien nicht zwei Fürsprecher unter den Unsterblichen gehabt hätte (auch wenn sich Étienne nicht gerade darum gerissen hatte, einer von ihnen zu sein), die sich bereit erklärt hatten, die beiden Blutsauger und ihren einstigen Anführer im Auge zu behalten.
    Während sich Étienne direkt hinter der Apartmenttür positioniert hatte, hatte Richart Cliffs Einladung angenommen, sich zu setzen.
    Bastien wiederum hatte auf dem Sofa Platz genommen, das sie aus Joes Apartment hatten holen müssen, weil Bastien und Cliff offenbar vor Kurzem das gesamte Mobiliar in Cliffs Apartment zu Kleinholz verarbeitet hatten.
    Die beiden Vampire Cliff und Joe saßen rechts und links von Bastien. Die drei saßen vornübergebeugt da, die Ellbogen auf den Knien abgestützt. Bastien hatte den Kopf in den Händen vergraben, und von seiner üblichen
Ihr-könnt-mich-alle-mal
-
kreuzweise
-Haltung war nichts mehr zu spüren.
    Cliff, der junge Vampir mit den afroamerikanischen Wurzeln, zwirbelte geistesabwesend seine Rastazöpfe zwischen den Fingern. Er schenkte den beiden Franzosen nicht viel Beachtung, sondern konzentrierte sich auf seinen früheren Anführer.
    Joe, der andere Vampir, musterte die »Eindringlinge« grimmig, seine blauen Augen leuchteten schwach, und das ungekämmte Haar stand ihm zerzaust vom Kopf ab. Es war offensichtlich, dass er von den beiden Vampiren derjenige war, der wachsam alles um sich herum beobachtete. Étienne brauchte nicht in seine Gedanken einzutauchen, um zu erkennen, dass Joe mit aller Kraft darum kämpfte, nicht völlig den Verstand zu verlieren. Und es sah nach einer Niederlage aus.
    Dies war Étiennes erstes Zusammentreffen mit den Vampiren … wenn man von jener Nacht absah, in der die beiden kapituliert und Seth um Hilfe gebeten hatten. Oder gefangen genommen worden waren – davon hatte der voranschreitende Wahnsinn Joe längst überzeugt.
    Étienne behielt Joe im Auge, wobei seine

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