Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
Vom Netzwerk:
vor, um nach Dr. Whetsman zu sehen.
    »Wie geht es ihm?«, fragte Melanie.
    »Ihm geht’s gut«, erwiderte sie und ließ ihn auf dem Boden liegen. Keiner von beiden machte sich viel aus ihm. Er wusste nur zu gut, dass er ein brillanter Arzt war, und sorgte dafür, dass es auch sonst jeder erfuhr.
    Als sich Melanie im Bett aufsetzen wollte, legte Bastien einen Arm um ihren Rücken, um ihr zu aufzuhelfen.
    Sie hätte ihm sagen können, dass sie seine Hilfe nicht brauchte, aber sie mochte es, wenn er sie berührte. Ihre Haut prickelte. Sie musste nicht erst seine nackte Haut auf der ihren spüren, damit ihr Herz schneller schlug.
    Seine Augen fingen an zu leuchten und erinnerten sie daran, dass er fühlen konnte, was sie empfand.
    »Das ist nicht besonders fair, weißt du«, protestierte sie und schob den Bildschirm beiseite, der ihre Vitalfunktionen dokumentierte, damit niemand registrierte, was mit ihrem Herzschlag los war. Alle, die noch im Zimmer waren, verdrückten sich so unauffällig wie möglich.
    Er zuckte mit den Achseln. »Stimmt schon, aber da ich im Vorteil bin, kann ich mich wohl kaum beschweren.«
    Lachend begann sie, eine mentale Bestandsaufnahme ihres Körpers zu machen. Abgesehen von einer leichten körperlichen Schwäche fühlte sie sich erstaunlich gut. »Das ist unglaublich. Ich kann nicht fassen, dass man mir in die Brust geschossen hat, und dass – na ja, dass ich mich nach ein paar Stunden wieder völlig normal fühle.«
    »Dreimal«, korrigierte Bastien, dessen Gesicht sich sichtbar verdüsterte.
    »Was?«
    »Du bist dreimal in die Brust getroffen worden.«
    »Dreimal?« Du meine Güte. Sie erinnerte sich nur an den ersten Schuss. »Wie …?«
    »Richart hat Roland geholt.«
    Verwirrt runzelte sie die Stirn. »Das hat Linda mir auch gesagt, aber … du meinst
den
Roland?«
    »Ja.«
    »Roland Warbrook.«
    »Ja.«
    »Und er … hat mich nur mit den Händen berührt …«
    Bastiens Augen begannen hell zu glühen.
    »… und ich bin wieder gesund?«, beendete sie ihren Satz.
    »Wir mussten dir eine Bluttransfusion geben«, warf Linda dazwischen.
    Bastien nickte. »Roland kann deine Wunden heilen, aber er kann nicht den Blutverlust ersetzen.«
    »Na ja, technisch gesehen kann er das schon«, korrigierte ihn Richart. »Er hätte dir etwas von seinem eigenen Blut geben können, aber dein Blutverlust war so hoch, dass das Virus ganz sicher deinen Organismus überschwemmt hätte und du verwandelt worden wärst.«
    Zu wissen, dass sie dem Tod so nah gewesen war, war erschreckend.
    Ihr Blick wanderte zu Bastiens Brust. »Haben die Soldaten auch auf dich geschossen, oder stammen die Schusswunden alle von den Sicherheitsleuten des Netzwerks?«
    »Von den Soldaten habe ich mir ebenfalls ein paar eingefangen.«
    Étienne räusperte sich und zog so ihre Aufmerksamkeit auf sich. »Er ist wieder betäubt worden.«
    Sie sah Bastien an. »Wie viele Pfeile hast du abbekommen?«
    »Drei oder vier. Glaube ich zumindest.«
    Als er das letzte Mal betäubt worden war, war er danach mehrere Stunden lang bewusstlos gewesen. Ohne das Gegenmittel …
    »Wie lange war ich weg?«, fragte sie. Sie hätte nicht viel Zeit verloren, wenn Roland sie schnell geheilt hätte. Kein Wunder, dass Linda Angst gehabt hatte, dass sie Hirnschäden davontrug.
    »Nicht lange«, erwiderte Bastien und steigerte ihre Verwirrung damit noch. »Und was das Aufputschmittel angeht, gibt es noch eine gute Nachricht: Ich habe dieses Mal nicht das Bewusstsein verloren, ich war hinterher nur müde. Na ja, und ein leichter Schwindel …«
    »Nicht zu vergessen der leichte Wahnsinn …«, brummte Étienne.
    »Also, ich glaube, dass das Gegenmittel, das du hergestellt hast, mehr bewirken könnte, als wir geglaubt haben. Es kann nicht nur die Wirkung der Droge neutralisieren
nachdem
ich betäubt wurde. Offenbar eignet es sich auch gut zur Prävention, denn als ich im Kampf mit Betäubungspfeilen beschossen wurde, war die Wirkung deutlich abgeschwächt.«
    »Das ist …«
    »Fantastisch«, sagte er, und ihr wurde ganz warm ums Herz von seinem Lob.
    »Das schon. Aber das ist auch ein Grund zur Sorge. Da ich mit dieser Wirkung nicht gerechnet habe, frage ich mich, welche ungeplanten Nebenwirkungen die Substanz noch haben könnte.«
    Aber er zuckte nur mit den Achseln und machte eine wegwerfende Geste. »Es hat wunderbar funktioniert. Ich bin zwar ein bisschen müde, aber davon abgesehen bin ich ganz ich selbst.«
    Étienne hob eine Augenbraue. »Dann war

Weitere Kostenlose Bücher