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Verfluchter Bastard!

Verfluchter Bastard!

Titel: Verfluchter Bastard! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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dass ihn niemand sehen würde. Ansonsten würde er auf Monate hinaus das Gespött der Leute sein.
    Betroffen schaute er zu Heather hinüber, die mittlerweile wieder aus den Augen sehen konnte und den sinnlosen Versuch unternahm ihre völlig verdreckte Kleidung zu reinigen. Heather hatte den größten Teil der stinkenden Brühe abbekommen. Als Lorn den Versuch unternahm, sich für das Mißgeschick zu entschuldigen und an ihrer Kleidung zu nesteln begann, schlug sie ihm hart auf die Finger, warf ihm einen vernichtenden Blick zu, bevor sie sich wortlos umdrehte und grimmig davon stapfte. Er hatte sie nie wieder gesehen.

Kapitel 2

    In den nächsten Tagen wartete Lorn natürlich vergeblich auf eine Möglichkeit, es dem kleinen misratenen Luder heimzuzahlen. So sehr er auch nach ihr suchte: Cathy McKinley schien wie vom Erdboden verschluckt. Doch Lorn war keinesfalls bereit, diesen bösen Streich auf sich sitzen zu lassen. Seine Wut auf das misratene Gör wurde mit jedem Tag, den sie verschwunden blieb, größer.
    Zumindest etwas Gutes hatte seine Suche nach ihr: Er erfuhr so ziemlich alles über diese hinterlistige, kleine Ratte.
    Cathy McKinley war kein unbeschriebenes Blatt in dem kleinen Dorf, namens Thornhill, das unweit von Blackwell Castle lag.
    Ihr Vater, der völlig verarmte Clanführer Charles McKinley, hatte sich wieder einmal wegen Geldmangels bei den Blackwells als Lehensmann verdingt. Seine beiden Kinder, Euan und Cathy, brachte der Witwer dabei immer wieder bei wechselnden Bauernfamilien unter, die sich mehr schlecht als recht um die beiden kümmerten. Einzig der alte Pastor der Gemeinde nahm sich hin und wieder der beiden an, und sorgte dafür, dass sie als Adelskinder zumindest lesen und schreiben lernten.
    Sobald Euan alt genug war, verdingte ihn sein Vater Charles ebenfalls als Gefolgsmann bei den Blackwells, während Cathy, die vier Jahre jünger war, bei einer der vielen Bauernfamilien zurückblieb.
    Von der kleinen McKinley-Göre wusste im Dorf niemand Gutes zu berichten. Ganz offen machten die Dorfbewohner ihrem Frust über Cathy und ihre beiden ebenso mißratenen Freunde, die hinkende Jezebel und den stummen Isaac, Luft. Jeder warnte Lorn vor diesem üblen Dreigespann das log, betrog und ständig Essen stahl. Alle drei seien durch und durch verkommen. Die Schlimmste von allen sei jedoch die kleine McKinley, vor deren hinterhältiger Schläue man sich besonders in Acht nehmen müsse. Einzig der Dorfgeistliche fand lobende Worte für Cathy McKinley und deren überaus wachen Geist.
    Lorn sah ein, dass es keinen Sinn machte, dem verlotterten Luder weiter nachzustellen. Das Gör war mit allen Wassern gewaschen und kannte vermutlich jedes Schlupfloch zwischen hier und Flander Moss.
    Obendrein hatte Lorn plötzlich ein viel größeres Problem am Hals, das ihn Cathy McKinley vorerst vergessen machte. Sein Vater hatte ihm aus heiterem Himmel eröffnet, dass er in vierzehn Tagen heiraten würde, und zwar die einzige Tochter des mächtigen Nachbarclans, Rose McLeod.
    Bei dem Gedanken an Heirat und den Verpflichtungen, die ihm daraus erwuchsen, verspürte Lorn nur einen einzigen Impuls: Flucht. Nichts lag ihm ferner, als zu heiraten. Er war gerade einmal neunzehn Jahre alt und hatte ganz andere Pläne für sein Leben. Darin war kein Platz für Heirat, Ehefrau und Kinder oder lästige Clan-Traditionen.
    Er wollte frei sein, die Welt kennenlernen und dabei das tun, wofür sein Herz heiß und heftig schlug: Skulpturen schaffen. Was würde er nicht alles dafür geben in London oder Florenz Bildhauerei studieren zu dürfen. Doch sein Vater wollte von diesen Plänen einfach nichts wissen.
    Lorn wusste, dass ihm eine folgenschwere Entscheidung bevorstand: Entweder, er heiratete Rose McLeod, oder aber er floh – am besten so schnell wie möglich. Vor beiden Entscheidungen graute ihm, denn beides zog unangenehme Konsequenzen nach sich. Wenn er blieb, würden ihn das Clanleben und die Familientraditionen ersticken; würde er hingegen fliehen, wäre er bitterarm, für immer heimatlos und geächtet. Schlußendlich hatte er sich schweren Herzens zur Flucht entschlossen – und es nie bereut, auch wenn sein Leben oft nicht einfach gewesen war.

    Lorn seufzte wehmütig bei der Erinnerung an seine Vergangenheit. Er setzte sich auf und griff erneut nach der Whisky-Karaffe. Doch die Kontur der Karaffe begann plötzlich vor seinen Augen zu verschwimmen. Er kniff die Augen zusammen und streckte erneut die Hand nach der

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