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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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komische Augenfarbe ihrem Stiefvater erklären musste – und ihrer Mom und dem Typen, der mit ihr Sex hatte. Und beim bloßen Gedanken daran fingen Kylies eigene Augen an zu jucken. Fuck! Glühten ihre Augen etwa auch?
    »Sie haben kein Recht, sie zu verurteilen. Nicht nach allem, was Sie getan haben.« John machte einen entschlossenen Schritt auf Kylies Stiefvater zu, was wiederum Kylies eigene Beschützerinstinkte weckte.
    »Kein Wunder, dass ihre Tochter so respektlos ist«, stichelte John.
    Respektlos? Kylie spürte, wie ihre Eckzähne länger wurden. Sie war so wütend, dass ihr entgangen war, dass Derek zur Gruppe gestoßen war. Lucas war es allerdings nicht entgangen, denn er knurrte neben ihr.
    Holiday machte einen Schritt nach vorn und legte ihre andere Hand John auf die Schulter – ohne die Hand von ihrer Mutter zu nehmen. Für einen Moment ließ die Spannung, die der Luft den Sauerstoff zu entziehen drohte, etwas nach.
    Kylie schickte ein Dankesgebet gen Himmel. Da fiel ihr Blick auf ihren Stiefvater. Sein Gesichtsausdruck ließ sie sofort den Dank zurücknehmen.
    »Was zur Hölle glauben Sie eigentlich, wer Sie sind? Wagen Sie es ja nicht, meine Tochter zu beleidigen«, drohte ihr Stiefvater. Holiday schaute verzweifelt von Kylies Mom zu John und zurück zu ihrem Stiefvater. Die arme Holiday hatte nur zwei Hände. Bevor irgendjemand reagieren konnte, war die Faust ihres Dads in Johns Gesicht gelandet. Blut spritzte. Alle Vampire im Raum – inklusive Kylie – sogen gierig den süßen Geruch ein.
    Lucas versuchte, sie wegzubringen, aber sie bewegte sich keinen Zentimeter. Kylies Mom schrie wie am Spieß. John holte aus, um ihren Dad mit einem Schwinger zu treffen, verfehlte ihn aber und traf stattdessen Holiday.
    Burnett sauste quer durch den Raum und warf John zu Boden. Und alle … wirklich alle Leute im Speisesaal, alle Jugendlichen, alle Eltern, alle Lehrer – besonders Hayden Yates – starrten das heillose Chaos an, das sich Kylies Leben nannte.
    Sie konzentrierte sich wieder auf das Geschehen und fühlte sich plötzlich wie der Star in einer neuen Reality-Show »Die peinlichsten Eltern der Welt«. Wie versteinert stand sie da und beobachtete, wie es weiterging.
    John rappelte sich auf und entschuldigte sich bei Holiday.
    Ihre Mom schimpfte laut vor sich hin.
    Ihr Stiefvater versuchte ihre Mom zu beruhigen.
    Holiday versuchte möglichst vielen eine Hand aufzulegen.
    Burnett durchbohrte John mit Blicken, womit er aufs Neue bewies, dass Vampire sich mit Entschuldigungen schwertaten. Was sie ihm gerade nicht verübeln konnte. Töte ihn. Töte ihn. Insgeheim wollte sie Burnett gern anfeuern.
    Lucas warf Derek immer noch böse Blicke zu, und Derek ignorierte Lucas immer noch.
    Alle reagierten sie auf ihre eigene Weise. Alle außer Kylie. Sie bewegte sich nicht, sie atmete nicht mal. Sie stand einfach wie angewurzelt da und konzentrierte sich … konzentrierte sich mit aller Kraft darauf, sich nicht zu wünschen, dass sie verschwinden könnte. Denn tief in sich drinnen wusste sie, dass es genau das war, was sie jetzt tun wollte.

30. Kapitel
        
    Schließlich gelang es Burnett, die Streithähne und alle anderen Beteiligten aus dem Speisesaal zu bugsieren. Kylie stapfte hinterher wie ein Roboter, immer einen Fuß vor den anderen setzend. Sie versuchte immer noch, ihre Gefühle so weit wie möglich im Zaum zu halten. Denn sie hatte Angst davor, wieder damit anzufangen, nach Della-Manier mit fiesen Kommentaren um sich zu werfen, oder einfach wieder zu verschwinden. Beides konnte böse Folgen haben.
    Als sie gerade mit Lucas und Derek durch die Tür ging, hörte sie, wie jemand im Speisesaal sagte: »Es sind doch immer die Menschen, die so einen Ärger machen.«
    Kylie atmete die sonnige Luft ein und versuchte, sich nicht stellvertretend für ihre Mom und ihren Stiefvater angegriffen zu fühlen. Während sie weiterhin darum bemüht war, die Demütigung unter Kontrolle zu halten, führte Holiday ihre Mom und John ins Campbüro. Burnett wartete einen Moment und wies ihren Stiefvater dann an, ihm zu folgen – offensichtlich in ein separates Zimmer. Kylie hatte das sichere Gefühl, dass sie alle ordentlich die Leviten gelesen bekommen würden. Sie fand nicht, dass sie es nicht verdient hatten, ganz im Gegenteil, aber … es fühlte sich doch etwas seltsam an, mitanzuschauen, wie die eigenen Eltern ins »Büro des Rektors« zitiert wurden.
    Sie musste daran denken, was sie zu ihrer Mom und John

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