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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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fest den Kopf an, dass sie meinte zu spüren, wie ihr Gehirn durchgeschüttelt wurde. Kraftlos sackte sie zurück auf den Boden.
    »Wo zur Hölle bist du?« Eine Stimme drang an ihr Ohr. Eine vertraute Stimme. Dellas Stimme. »Fuck!« Auf einmal wurde es hell um Kylie. »Was machst du denn da unten?«
    Kylie schnappte nach Luft und schluckte einen weiteren Schrei hinunter, als sie merkte, dass sie auf dem Boden ihres Schlafzimmers lag. Ein zitternder Socke presste sich an ihre Seite.
    »Du hast doch echt ’nen Schaden.« Della – verschlafen und genervt – stand über Kylie und hielt das Bett hoch. Ja, sie hob das ganze Bett samt Rahmen und Matratze über ihren Kopf. Und zwar mit einer Leichtigkeit, als handelte es sich um ein Stück Schaumstoff.
    Socke gab einen kläglichen Laut von sich.
    Aus Angst, Della könnte das Bett wieder fallen lassen, packte Kylie das kleine Stinktier und sprang schnell auf. Ihre Knie gaben fast unter ihr nach. Das Stinktier auf ihrem Arm zitterte wie Espenlaub. Aus zusammengekniffenen Augen schielte sie auf den Fußboden und betete, dass es der Boden ihres Schlafzimmers war und kein Grab.
    Es war kein Grab. Und keine toten Frauen. Keine tote Holiday.
    Kylie atmete auf. So gern sie auch alles so schnell wie möglich wieder vergessen hätte, sie musste sich an die grausame Vision erinnern. Vielleicht konnte sie ihr helfen, das Rätsel zu lösen und zu verhindern, dass etwas passierte. Und vielleicht konnte sie damit Holidays Leben retten.
    »Was zur Hölle ist denn nur los?«, fragte Della. »Oder will ich das nicht wissen?«
    »Sorry, schlecht geträumt.« Kylies Stimme zitterte.
    Della ließ das Bett fallen, und es schlug mit einem Krachen auf dem Boden auf.
    »Ist grade ein Geist hier?« Della schaute sich nervös um. Offenbar nahm sie Kylie ihre Ausrede mit dem Albtraum nicht ab.
    Kylie konzentrierte sich kurz auf die Temperatur. »Nein«, erklärte sie dann.
    Della musterte sie, und ihr Gesichtsausdruck wurde weicher. »Alles klar bei dir?«
    Kylie nickte. Dellas genervter Ausdruck kehrte zurück.
    »Und hast du vor, mir das zu erklären?«, fragte Della gereizt.
    Kylie schüttelte den Kopf. Della musste das wirklich nicht wissen.
    »Dann gute Nacht!« Das Vampir-Mädchen rauschte aus dem Zimmer.
    Kylie atmete ein. Atmete aus. Versuchte, ihren rasenden Puls zu beruhigen.
    Sie bemühte sich, das Positive zu sehen. Was nicht so leicht war, wenn man gerade mit drei verwesenden Leichen im Boden gelegen hatte.
    Wirklich nicht leicht.
    Wenigstens hatte sie jetzt etwas, womit sie arbeiten konnte. Doch würde es ihr helfen? O Gott, das musste es.
    Sie drückte Socke fester an sich. Irgendwie hatte es etwas Beruhigendes an sich, zu wissen, dass außer ihr noch ein Wesen solche panische Angst hatte. Kylie war gerade auf dem Weg der Besserung, als es laut an die Fensterscheibe klopfte. Kylie machte vor Schreck einen Satz quer durchs Zimmer.
    Bevor sie wieder losschreien konnte, sah sie Miranda durchs Fenster lugen, die Handflächen an der Scheibe.
    »Kommst du?«, rief sie. »Wir verpassen noch das Morgenlicht.«
    Kälte kroch ins Zimmer. Und mit ihr erschien der Geist, der genau wie Holiday aussah. » Es tut mir leid. Sie hätte das nicht tun dürfen. «
    Kylie versuchte krampfhaft, das Bild von Holiday oder der Holiday-Doppelgängerin, wie sie in dem Grab gelegen hatte, zu verdrängen. »Schon okay«, sagte Kylie und meinte es auch so. Sie würde das schon hinbekommen. Wenn sie mit Geistern abhängen musste, um Holiday zu retten, dann würde sie das tun. Ach, was sollte es, sie würde sogar mit Toten tanzen, wenn das Holiday retten würde.
    »Ich muss mehr wissen«, verlangte Kylie. »Du musst mir Dinge zeigen, damit ich herausfinde, wie ich dir helfen kann.«
    »Was soll ich dir denn zeigen?«, fragte Miranda verdutzt.
    Kylie ignorierte Miranda.
    Der Geist schüttelte den Kopf. » Ich hab dir doch gesagt, ich glaube nicht, dass ich es bin, der du helfen sollst. «
    Und das war doch mal wieder typisch für Holiday, dachte Kylie. Sie war einfach zu dickköpfig, um Hilfe von anderen anzunehmen. Sogar als Geist war sie dickköpfig.
    »Die einzige Hilfe, die ich brauche, ist, dass du mir Socke rausbringst«, rief Miranda vom Fenster.
    » Du solltest besser gehen «, meinte Holiday. » Der kleine Kerl da wäre gern wieder ein Kater.«
    Kylie schaute zu Miranda und dann wieder zu der Frau. »Woher weißt du, was er will?«
    » Das ist eine meiner Gaben; ich kann mit Tieren kommunizieren

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