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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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    »Nein, kannst du nicht«, widersprach Kylie. Zumindest konnte Holiday nicht mit Tieren kommunizieren. Veränderten sich etwa ihre Gaben, wenn Übernatürliche starben? Das konnte Kylie sich nicht vorstellen. Hieß das etwa, dass der Geist doch nicht Holiday war? Und wenn ja, wer war es dann?
    »Na gut, wenn du unbedingt willst, dass er für immer ein Stinktier bleibt«, rief Miranda eingeschnappt.
    Kylie seufzte, und Socke vergrub den Kopf noch tiefer in ihren Armen.

    Ein paar Minuten später ging Kylie um die Hütte herum, das Stinktier fest an sich gedrückt. Es war immer noch relativ dunkel und ruhig, als ob die Welt noch im Tiefschlaf läge. Denn im Gegensatz zu ihr wurde die Welt nicht von Hexen oder Visionen von Toten geweckt.
    Die Luft war morgendlich frisch und kündete davon, dass der Sommer allmählich seine Kraft verlor und der Herbst schon in den Startlöchern stand.
    Beim nächsten Schritt spürte sie es. Das Rufen. Schnell schaute sie zum Waldrand. Ihr Herz raste, und etwas lockte sie, näher zu kommen, wie ein alter Freund, der ihren Namen rief.
    Kylie machte einen Schritt und hätte dem unerklärlichen Drang beinahe nachgegeben. Doch Mirandas Stimme holte sie zurück in die Wirklichkeit. »Wo warst du denn so lange?«
    »Ich musste ihn erst unter dem Bett hervorbekommen«, meinte Kylie nur. Sie hatte eigentlich keine Lust auf das Ganze, aber nach dem, was Miranda ihr von den anderen Hexen erzählt hatte und wie sie sich wegen der Sache mit Socke über sie lustig machten, konnte sie nicht nein sagen. Langsam dämmerte es, es konnte also nicht so lang dauern. Danach würde sich Kylie in Ruhe hinsetzen und über die Vision nachdenken.
    Miranda hielt ihren kleinen schwarzen Beutel mit magischen Kräutern in der Hand. »Ich hab ihm doch nie was getan, ich verstehe nicht, wieso er mich nicht leiden kann.«
    »Ich weiß.« Aber nachdem Miranda das kleine Stinktier etwa einen Monat lang ständig mit neuen Zaubersprüchen gepiesackt hatte, war es ihm wohl zu viel geworden. Kylie wäre es an seiner Stelle jedenfalls zu viel geworden.
    Miranda sah gen Osten, wo die Sonne ihre ersten Strahlen zeigte. »Es ist so weit.« Sie vollführte einen kurzen Freudentanz. »Setz ihn auf den Boden.«
    Kylie strich Socke zärtlich über sein schwarz-weißes Fell. So verrückt es klang, sie würde die Stinktier-Seite an ihm vermissen. Kylie betrachtete Socke noch ein letztes Mal eingehend und setzte ihn dann runter. Sie trat einen Schritt zurück, um Miranda Platz zu machen. Doch Socke kam ihr hinterhergedackelt.
    »Bleib da«, befahl Kylie und bedeutete Miranda mit einer Handbewegung, dass sie schnell anfangen sollte.
    Miranda begann, Zaubersprüche runterzurattern. Kylie verstand nur irgendwas von ›Licht‹ und ›wahres Selbst‹. Socke rannte wieder auf Kylie zu. Miranda wedelte mit der Hand, dass Kylie ihn aufhalten sollte. Kylie redete beruhigend auf das Stinktier ein, und es blieb tatsächlich stehen. Miranda zog eine Handvoll Kräuter aus ihrem Beutel und streute sie über Socke aus. Teilweise verpufften die Kräuter und fielen als funkelnde Punkte zu Boden.
    Kylie hielt die Luft an, gespannt auf Sockes Verwandlung in einen Kater. Aber die blieb aus. Das kleine Tier mit dem weißen Streifen auf dem Rücken blieb ein Stinktier.
    Miranda sah missmutig zum Himmel und fing mit den Zaubersprüchen von vorne an. Wieder warf sie Kräuter in die Luft. Dieses Mal stellte sich Socke auf seine kurzen Hinterbeine und schlug mit seinen kleinen Pfoten nach den Funken.
    Doch auch aus diesem Funkenregen aus knisternden Kräutern ging er wieder als schwarz-weißes Stinktier hervor. Miranda blickte schon fast vorwurfsvoll gen Himmel und versuchte es mit einem anderen Spruch.
    Sie hielt ihren Beutel über Socke und leerte ihn völlig über ihm aus.
    Socke entdeckte die Schnur an dem kleinen schwarzen Säckchen und sprang in die Luft, um es mit der Pfote zu erwischen. Als Miranda den Beutel schnell wegzog, machte Socke Anstalten, wegzulaufen.
    »Halt ihn fest!«, rief Miranda verzweifelt.
    Kylie kniete sich auf den Boden und lockte Socke zu sich. Er sah sie aus seinen schwarzen Knopfaugen verwirrt an. Kylie hatte Mitleid mit dem kleinen Kerl.
    Miranda fing wieder an, Zaubersprüche aufzusagen.
    Socke versuchte wieder wegzulaufen.
    Kylie musste ihn wieder einfangen.
    So ging das die nächsten Minuten weiter, bis Kylie entnervt die Hand hob. »Das klappt so nicht.«
    »Muss es aber«, erwiderte Miranda. »Ich hab nur noch wenige

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