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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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nehmen, wenn du magst.«
    »Nein«, sagte Kylie schnell. Der Gedanke, wieder in dem Grab eingesperrt zu sein, war zu schrecklich. Sie atmete tief durch und sprach dann in Gedanken weiter. Kannst du Hannah bitte sagen, dass ich dringend mit ihr sprechen muss?
    »Welche Hannah?«
    Eines der Mädchen, die mit dir im Grab liegen. Die mit den roten Haaren. Kylie war bewusst, dass Miranda und Della sie anstarrten, und sie drehte ihnen vorsorglich den Rücken zu.
    »Dann heißt sie also Hannah? Woher weißt du ihren Namen? Sie trägt doch gar kein Namensschild.« Der Geist schaute auf das Namensschild an seinem Shirt. »Weißt du auch, wie ich heiße? Sie nennen mich alle Cara M., aber ich kann mich nicht daran erinnern. Mein Leben kommt mir vor wie ein verblasstes Bilderbuch. Ich kann mich an einzelne Bilder auf den Seiten erinnern, aber sie blättern immer so schnell weiter, dass ich sie nicht richtig erkennen kann.«
    Das ist nicht ungewöhnlich nach dem Tod, versicherte ihr Kylie. Sie wusste von Holiday, dass je dramatischer der Tod war, desto weniger konnte sich der Geist an etwas erinnern. Beim Gedanken daran, was die Mädchen vielleicht durchgemacht hatten, wurde Kylie ganz übel. Sie musste ihnen unbedingt helfen, damit sie endlich Frieden fanden.
    »Werde ich mich denn jemals erinnern?«, fragte Cara M. voller Verzweiflung.
    Kylies Mitleid wurde noch größer. Ich bin kein Experte, aber so wie ich es bisher erlebt habe, werden dir einige Dinge wieder einfallen. Geister sind oftmals noch aus einem bestimmten Grund hier, und wenn sich darum gekümmert wurde, erinnern sie sich wieder und finden Ruhe.
    Cara schien über Kylies Worte nachzudenken und nickte schließlich. »Ich glaube, bei uns ist es der Grund, dass wir unsere eigenen Gräber brauchen. Mitbewohner konnte ich noch nie leiden. Und in dem Grab ist es echt total eng.«
    Leider konnte sich Kylie noch sehr genau daran erinnern, wie eng es war. Sie schauderte, als sie wieder die kalten Schultern der toten Mädchen an ihren eigenen spürte. Kylie schob den Gedanken an die Horrorvision schnell beiseite und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch.
    Ich versuche, euch da rauszuholen. Trotzdem war sie sich sicher, dass Hannah mehr von ihr wollte, als nur aus dem Massengrab geholt zu werden. Kylie hoffte, dass sie, wenn sie Hannah half, auch den anderen aus dem Grab helfen konnte.
    Cara M. stand in Gedanken versunken da. »Ist es schön da, wo ich dann hinkomme?«
    Kylie dachte darüber nach, was sie sagen sollte, und entschied sich dann für die Wahrheit. Ich hab es nie gesehen, aber ich denke schon.
    Der Geist sah sich um und schwebte dann langsam in die Höhe. In etwa zwei Meter Höhe blieb Cara M. hängen und verursachte einen ordentlichen Wirbel an weißem Dampf, so dass sich Kylie wie in einem gruseligen Film fühlte. Nach ein paar Sekunden schaute sie verwirrt zu Kylie hinunter. »Hier ist es aber auch schön.« Sie schwebte wieder zurück zu Kylie. »Ich glaub, ich erkenne den Ort wieder. Ist das hier in der Nähe der Dinosaurierknochen?«
    Hoffnung keimte in Kylie auf. Du kennst die Dinosaurierknochen? Hast du hier in der Nähe gewohnt?
    »Ich … glaub schon. Ich hab so ein Bild vor Augen, dass ich mal in einem See geschwommen bin. Es wurde viel gelacht. Muss lustig gewesen sein.«
    Ja, hier gibt es einen See. Kannst du sonst noch etwas erkennen? Wo du gearbeitet hast? In welcher Stadt?
    Die Miene des Geistes verfinsterte sich. »Nein, sonst nichts.« Unter ihren Augen erschienen dunkle Schatten, wodurch sie trauriger aussah und irgendwie auch mehr wie eine Tote. »Bitte, hol uns da raus.« Ihre Erscheinung verblasste.
    Warte. Kannst du Hannah sagen, dass ich sie dringend sprechen muss?
    »Kann ich machen, aber ich weiß nicht, ob sie es macht. Sie ist ziemlich schlecht drauf.«
    Wieso? Kehrte auch bei Hannah das Gedächtnis zurück? Die Kälte begann sich zu verflüchtigen.
    Der Geist verschwand ohne ein weiteres Wort, und die texanische Hitze vertrieb das letzte bisschen Geisterkälte schnell. Kylie blieb mit noch mehr Fragen zurück.
    »Ist der Geist weg?«, fragte Miranda vorsichtig.
    »Ja.« Kylie atmete auf.
    »Gehen wir jetzt rein?«, fragte Miranda.
    »Wo rein?« Kylie war leicht durch den Wind.
    »Na, in den Wald, Mann.«
    »Oh … ähm. Nein.«
    »Gott sei Dank!«, murmelte Della, und die drei gingen gemeinsam zur Hütte. Kylie schaute noch einmal zurück und fragte sich, ob sie jemals die Antworten bekommen würde, nach denen sie suchte. In

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