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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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gewisser Weise war ihr Leben genauso rätselhaft wie das der Geister.

    Sie hatten nur noch eine Stunde, bis sie für den Empfang wieder zurück zum Speisesaal gehen mussten. Auf dem Weg zur Hütte plapperten Della und Miranda fröhlich vor sich hin. Es ging darum, was sie gleich für den Empfang anziehen wollten. Della hatte ganz offensichtlich vor, sich ordentlich in Schale zu schmeißen, um Chris und Steve zu beeindrucken. Miranda wollte für Perry umwerfend aussehen.
    Kylie hätte sich gern beteiligt, doch irgendwie war sie nicht wirklich in der Laune, sich in Schale zu werfen. Lucas würde sowieso nicht da sein, also wen sollte sie bitte beeindrucken? Derek. Sie schob den Gedanken hastig beiseite, konnte jedoch nicht verhindern, dass sich ihr schlechtes Gewissen meldete.
    Sie versuchte, nicht an Derek zu denken, aber dann fiel Kylie ein, dass sie versprochen hatte, ihm eine E-Mail mit der Beschreibung der Kellnerklamotten zu schicken. Kylie ging zum Computer und überlegte sich schon, wie sie Cara M.’s Outfit beschreiben könnte.
    Sie öffnete ihren E-Mail-Account und fand ihren Posteingang voller neuer Nachrichten: ein paar von ihrer Mom, ein paar von ihrem Dad, eine von Sara, einige mit fremden Absendern und ein Haufen Spam.
    Kylie ignorierte ihren überquellenden Posteingang und öffnete eine leere E-Mail, tippte Dereks Adresse ein und fing an zu schreiben. Sie gab alles, woran sie sich erinnerte, so genau wie möglich wieder. Dabei merkte sie, dass sie unheimlich gern mit jemandem darüber reden würde. Andererseits – sie hatte jemanden und zwar denjenigen, dem sie gerade eine E-Mail schrieb. Derek.
    Das Gelächter ihrer Freundinnen drang aus Dellas Zimmer. Warum fühlte sich Kylie nur so einsam, wenn sie das hörte?
    Weil die beiden euphorisiert waren von dem Gedanken an Liebe und davon, sich schön zu machen, um Jungs zu beeindrucken. Im Moment konnte Kylie mit dem Gedanken an Liebe nichts anfangen. Es fühlte sich so an, als würde Lucas sich von ihr zurückziehen, und Derek rückte irgendwie näher. Und nichts fühlte sich mehr richtig an.
    Sie fühlte sich einsam.
    Kylie dachte an die E-Mails ihrer Mutter und schnappte sich ihr Telefon. Es klingelte viermal, ehe ihre Mutter ans Telefon ging.
    »Hi Mom«, grüßte Kylie.
    »Hey Süße«, erwiderte ihre Mutter, und schon der Klang ihrer Stimme verursachte Kylie Heimweh. »Ist alles in Ordnung?«, wollte ihre Mom wissen.
    »Alles okay. Warum nimmst du immer gleich an, dass etwas nicht stimmt, wenn ich anrufe?«
    »Das tue ich doch gar nicht. Nur manchmal. Und dieses Mal war es so. Das ist wie Telepathie, glaub ich. Also, hör auf, mir etwas vorzumachen und sag mir, was los ist.«
    Mist. Vielleicht war ihre Mutter doch eine Übernatürliche.
    »Es ist nichts«, entgegnete Kylie. »Ich hab nur grad die Mails von dir gesehen und gedacht, ich ruf dich schnell an. Du sagst doch immer, dass ich dich zu selten anrufe.«
    »Das stimmt.« Ihre Mutter hielt kurz inne. »Was ist denn los, Süße?«
    Da lügen ja doch keinen Sinn hatte, gab Kylie nach. »Ach, nur ein schlechter Tag.«
    »Weißt du, wenn du deine Meinung geändert hast und doch lieber nicht dort zur Schule gehen möchtest, kannst du jederzeit wieder nach Hause kommen. Ich versuch dann, dich noch hier für die Schule anzumelden und …«
    »Ich hab meine Meinung nicht geändert, Mom. Ich bin total gern hier.« Ich gehöre hierher . »Ich werde doch auch mal einen schlechten Tag haben dürfen, oder?«
    »Klar, aber ich werde mir auch Sorgen machen dürfen, wenn du einen schlechten Tag hast.«
    »Musst du aber nicht.« Im Hintergrund waren plötzlich Geräusche zu hören.
    »Wo bist du denn?«, fragte Kylie.
    »Im Restaurant zu einem späten Mittagessen.«
    »Allein?« Kylie hoffte inständig, dass ihre Mom nicht mit dem ekligen John essen war, der sie nach England schleppen und dort ein Hotelzimmer mit ihr teilen wollte.
    Schnell versuchte Kylie die Gedanken wieder aus dem Kopf zu bekommen.
    »Ähm, nein.« Die Antwort ihrer Mutter klang irgendwie schuldbewusst. »Nicht allein.«
    »Mit John?« Kylie bemühte sich, nicht allzu enttäuscht zu klingen, doch sie war leider nicht erfolgreich damit.
    Die Stille, die folgte, hing bleischwer in der Leitung.
    »Das ist eine Ja-oder-Nein-Frage, Mom. Da sollte die Antwort eigentlich nicht so lang dauern.« Kylie musste sich eingestehen, dass sie gerade genau wie ihre Mutter geklungen hatte.
    »Äh … ja«, kam die Antwort ihrer Mutter schließlich.
    Kylie

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