Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
Vom Netzwerk:
schloss die Augen. Als wäre ihr Verstand auf Autopilot geschaltet, rutschte ihr die Frage heraus, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte: »Du hast doch nicht etwa Sex mit ihm, oder?« Sie biss sich auf die Zunge und bereute jedes einzelne Wort.
    Kylie fühlte, wie ihre Wangen glühten.
    Ihre Mutter stutzte und fing dann an zu husten. »Äh …« Erneutes Husten.
    »Hallo Kylie«, meldete sich eine männliche Stimme am anderen Ende der Leitung. »Ich glaub, deine Mom hat sich gerade am Wein verschluckt.«
    Wein? Ihre Mom trank um drei Uhr nachmittags schon Wein? Wollte er sie etwa betrunken machen, um sie später leichter rumzubekommen?
    »Kylie? Bist du noch dran?«
    »Ja.« Kylie hörte, wie ihre Mutter im Hintergrund John anwies, ihr das Telefon wieder zu geben. Kylie konnte sich vorstellen, was ihre Mutter für eine Panik haben musste, wenn sie dachte, Kylie würde John fragen, ob er mit ihrer Mom schlief. Als ob sie das vorgehabt hätte. Die Tatsache, dass sie ihrer Mom gerade diese Frage gestellt hatte, war schon schlimm genug und rangierte ziemlich weit oben in ihrer Liste der peinlichsten Momente ever.
    »Kylie?« Ihre Mom musste sich wieder das Telefon geschnappt haben. »Wir … sollten später weiterreden.« Ihre Stimme klang piepsig, wie in einem Cartoon.
    »Ja, dann bis später.« Kylie legte auf und starrte noch einen Moment das Telefon an.
    Okay, wieder etwas gelernt. Ihre Mom konnte das Wort Sex nicht nur nicht sagen, sie konnte es auch nicht hören. Bedeutete das etwa, dass sie auch keinen Sex haben konnte? O Mann, Kylie hoffte es doch sehr. Die zweite Lektion des Tages: Mit ihrer Mutter über Sex zu reden, führte bei ihr zu Übelkeit. Vielleicht hatte sie dieselbe Krankheit wie ihre Mutter?
    Kylie legte das Handy neben den Computer und versuchte alle Gedanken an ihre Mom und an Sex aus ihrem Kopf zu verdrängen. Sie konzentrierte sich auf den Computer und ignorierte das Gekicher ihrer Mitbewohnerinnen im Hintergrund. Wahrscheinlich redeten die auch über Sex. Kylie seufzte genervt und legte die Stirn auf die Tischplatte. Das Holz fühlte sich angenehm kühl an.
    Ihr Handy piepste. Kylie setzte sich auf und sah nach, wer ihr eine SMS geschrieben hatte. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie sah, dass es Derek war.
    Die SMS lautete: Bist du okay? Was ist los?
    Kylie schloss die Augen. Konnte er jetzt alles spüren, was sie fühlte? Sie ließ den Kopf wieder auf den Tisch sausen und holte sich dabei wahrscheinlich eine Beule. Sie atmete ein paarmal tief durch, bevor sie sich wieder aufrichtete und ihm zurückschrieb.
    Alles okay. Schreib dir grad die Beschreibung der Klamotten. Gehst du zum Empfang?
    Sie hielt die Luft an und wartete auf eine Antwort.
    Yup, ich geh hin. Du?
    O nein, dachte er etwa, die Frage wäre eine Einladung von ihr gewesen?
    Hatte sie es als Einladung gemeint?
    Ja. Bis gleich. Ihr Gewissen meldete sich. Doch wenigstens verdrängte ihr Schuldgefühl die Peinlichkeit, ihre Mutter nach ihrem Sexleben gefragt zu haben.
    Kylie starrte ihr Handy an. Wieso fühlte es sich so falsch an, Derek eine SMS zu schreiben? Sie sollte sich nicht so fühlen. Sie waren doch nur … Freunde. Verdammt noch mal, Fredericka war ständig mit Lucas zusammen. Bestimmt fünfmal so oft wie Kylie selbst. Zehnmal so oft wie Kylie mit Derek zusammen war. Und Fredericka und Lucas hatten sogar schon mal was miteinander gehabt.
    Kylie schüttelte die Gedanken ab und wandte sich wieder ihrer E-Mail zu. Senden.
    »Kylie?«, rief Miranda aus Dellas Zimmer. »Hast du es schon mal gemacht?«
    Kylie drehte sich halb um und versuchte, sich auf Mirandas fröhliche Stimme zu konzentrieren. Ehrlich gesagt, konnte sie ein wenig Aufmunterung gebrauchen. Sie hatte das Gefühl, sich in letzter Zeit nur mit ihren Problemen zu beschäftigen. »Was hab ich schon gemacht?«, fragte sie eine lachende Miranda, die im Türrahmen lehnte.
    »Deinen BH ausgestopft. Also hast du?«
    Kylie biss sich auf die Unterlippe und musste grinsen. »Sara hat mich in der sechsten Klasse mal dazu überredet, aber kurz vorher hab ich Muffensausen bekommen und die Taschentücher wieder rausgeschmissen. Sie war total sauer, als sie mich gesehen hat und ich keine Super-Titten hatte, sie aber schon.«
    Miranda kicherte, und Kylie konnte hören, wie Della im Zimmer mitlachte.
    Miranda schielte auf ihre Oberweite. »Ich hab grad gestanden, dass ich es eine Weile gemacht hab, als bei mir noch nix gewachsen ist. Aber Della schwört, es noch nie getan zu

Weitere Kostenlose Bücher