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Verführ mich undercover!

Verführ mich undercover!

Titel: Verführ mich undercover! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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wenn er Mist schaufelt“, gab Jared zurück.
    „Ich schon.“
    „Ein Job ohne Aufstiegschancen.“ Er trat auf sie zu und nahm ihre Hand. Sofort versuchte Melissa, sie ihm zu entziehen.
    „Der Trick besteht darin“, erklärte Jared so ruhig wie möglich, „ihn immer wissen zu lassen, was Sie tun.“ Energisch legte er Melissas Hand auf den Widerrist des Pferdes. „Auf diese Weise erlebt niemand eine böse Überraschung.“
    Tango reckte den Hals, um zu sehen, was vor sich ging.
    „Ihre Berührungen müssen fest sein“, fuhr Jared fort, zwischen Melissa und dem Pferd stehend. Er tätschelte Tangos Hals und legte dann ihre Hand auf sein Fell. „Dann weiß er, dass Sie Vertrauen haben.“
    „Ich habe aber kein Vertrauen.“
    „Natürlich haben Sie das.“ Er ließ ihre Hand los, und sie zog sie sofort vom Rücken des Pferdes zurück.
    Frustriert seufzte Jared auf. „Ich habe schon Fünfjährige mit mehr Mumm gesehen.“
    Melissa funkelte ihn wütend an. Doch dann straffte sie die Schultern und machte sich wieder am Sattel zu schaffen.
    „Zuerst die Schnalle“, wies Jared sie an, als sie mit ihren zarten Händen das Leder berührte. „Jetzt ziehen Sie den Gurt durch die Ringe.“
    Sie brauchte eine ganze Minute, um den Riemen zu lösen. Schließlich baumelte er lose herab.
    „Sie nehmen Sattel und Decke gleichzeitig ab. Fassen Sie vorne und hinten an. Und dann hochheben, nicht ziehen. Danach bringen Sie alles in den Stall.“
    Er trat einen Schritt zurück, damit sie zur Tat schreiten konnte.
    Tango war über einen Meter sechzig groß, und Melissa musste sich recken. Doch sie bekam den Sattel zu fassen, hob ihn an. Aber dann stolperte sie auf der lockeren Erde und fiel beinahe hintenüber.
    Jared verhinderte die Katastrophe, indem er ihr schnell stützend den Arm um die Mitte legte. Ihre Taille war schmal, ihr Körper zierlich. Kein Wunder, dass sie so eine Niete war, wenn es um körperliche Arbeit ging.
    „Alles okay?“, fragte er besorgt.
    „Ja.“ Sie fasste den schweren Sattel fester an und richtete sich auf, bevor Jared Gefahr lief, sich an das Gefühl zu gewöhnen, sie im Arm zu halten. Dieser Gedanke war überhaupt nicht weit hergeholt, das spürte er.
    Ob sie Tänzerin war? Einen Moment lang stellte er sich vor, dass sie ein Kleid trug. Ein seidig fließender Stoff in Hellblau oder Violett würde ihr ausgezeichnet stehen. Obwohl sie auf der Ranch immer so ängstlich wirkte, hatte er das Gefühl, dass sie in einer anderen Umgebung durchaus selbstbewusst auftrat.
    Beinahe stolpernd erreichte sie den Stall, und anerkennend bemerkte er ihr Durchhaltevermögen. „Der drittletzte Ständer.“ Er folgte ihr, die Zügel in der Hand.
    Mit einem Ruck ließ sie den Sattel auf den Ständer fallen.
    „Und jetzt bewegen wir Tango.“
    „Na klar“, erwiderte sie spöttisch, wobei sie ihm direkt in die Augen sah.
    „Gehe ich Ihnen auf die Nerven? Weil ich Ihnen geholfen habe?“ Er fixierte sie scharf.
    Noch immer hielt sie seinem Blick stand. „Nein.“ Doch ihre Stimme verriet, wie verärgert Melissa war.
    „Sie können jederzeit kündigen“, bot Jared herausfordernd an.
    „Das werde ich aber nicht.“ Ihr Zorn hatte sich in Eigensinn verwandelt, als sie zur Stalltür ging. „Gehen wir.“
    „Bleiben Sie auf seiner linken Seite, wenn Sie ihn führen“, rief Jared ihr hinterher und hängte die Zügel auf.
    Er war jetzt sicher, dass sie bis zum heutigen Tag nie ein Pferd angefasst hatte.
    Tango war nun wirklich nicht Furcht einflößend. Er war ein hervorragend ausgebildeter zwölfjähriger Saddlebred, ein Showpferd, so verlässlich wie ein Fels und nicht im Geringsten schreckhaft oder bösartig. Jeder Stallbursche hätte das sofort erkannt.
    Jared trat in die Eingangstür und bemerkte, wie Melissa Tango aus einem guten Meter Entfernung taxierte.
    „Reden Sie mit ihm“, ermunterte Jared sie. „Und dann tätscheln Sie ihn und nehmen die Longe ab.“
    „Gibt es einen Trick dabei?“, wollte sie wissen.
    Offenbar hatte sie den Versuch aufgegeben, Fachkenntnisse vorzutäuschen.
    „Ziehen Sie am Ende.“ Er zeigte ihr, wie man den Schnellverschluss löste, dann drückte er ihr die Longe in die Hand. „Stellen Sie sich auf diese Seite. Er muss Sie sehen können.“
    Hm, er hatte ja keine Ahnung, wie lange sie arbeiten musste, um das Ticket nach Seattle bezahlen zu können, aber ihre Chancen, nicht zu verhungern, waren größer, wenn sie wusste, was sie tat.
    Melissa setzte sich in Bewegung, und

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