Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführ mich undercover!

Verführ mich undercover!

Titel: Verführ mich undercover! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
Vom Netzwerk:
gezielte Fragen stellen? Melissa wurde ihm immer rätselhafter. „Was wissen Sie über Saxena?“
    „Das habe ich Ihnen doch schon gesagt, Jared.“ Lässig strich sie sich das zerzauste Haar aus der Stirn. „Ich lese die Zeitungen.“
    „Und Sie erinnern sich an solch unbedeutende Details?“
    „Manchmal ist es ein Segen, manchmal ein Fluch“, erwiderte sie gleichmütig.
    „Schon mal von Bosoniga gehört?“
    „Kleines Land in Westafrika.“ Ihre Augen funkelten, und sie lächelte verschmitzt. „Soll das ein Quiz werden?“
    „Wir bauen dort eine Schule.“
    „Gute Wahl. Die Monarchie ist stabil, also sind Armut und mangelnde Infrastruktur Ihre einzigen Probleme.“
    Er hob eine Hand und ließ sie wieder auf das raue Holz des Zaunes sinken. Vergeblich versuchte er sich vorzustellen, wie Melissas Lebensstil aussah. „Warum haben Sie eigentlich keinen richtigen Job?“
    „Was verstehen Sie darunter, wenn ich fragen darf?“
    „Ein Büro, in dem Sie Ihren Grips von morgens bis abends arbeiten lassen.“
    „Dann könnte ich nicht im ganzen Land umherziehen.“
    „Und wie lange machen Sie das schon?“ Das interessierte ihn wirklich.
    Ihr Mund wurde schmal, und in ihrem Blick blitzte etwas auf. War es Furcht? Schmerz? Wieder überlegte Jared, ob sie vielleicht vor etwas davonlief.
    Doch dann war der seltsame Ausdruck in ihren Augen verschwunden.
    „Noch nicht lange“, sagte sie. „Was glauben Sie, wird Royce sich auf die Seite seiner Familie stellen oder für Anthony und Otto stimmen?“
    „Anthony ist unser Cousin.“
    „Tatsächlich?“
    „Royce ist ein Spieler. Er wird vorschlagen, selbst nach Tappee zu fliegen.“
    „Ist er Pilot?“
    Jared unterdrückte ein Lachen. „Oh, ja, das ist er. Ich glaube, er fliegt lieber um die Welt, als Unternehmen zu kaufen.“
    „Kann ich ihn kennenlernen?“
    Sofort spannte Jared sich an. Er kalter Schauder lief ihm über den Rücken, und etwas sagte ihm, dass er vorsichtig sein musste. „Warum?“
    Sein Blick war wohl so finster, dass sie zurückwich.
    „Wollen Sie mit ihm flirten?“, fragte er gepresst. Warum nur redete er so unbekümmert vor sich hin? Das war doch sonst nicht seine Art. Außerdem wusste er nichts über diese Frau. Vorsicht schien also angebracht, das vergaß er besser nicht.
    Entschieden schüttelte sie den Kopf. „Er reist gerne. Ich reise auch gerne.“ Sie sprach jetzt schneller. „Vielleicht sollte ich mir wirklich einen richtigen Job suchen und etwas Geld zurücklegen. Ich meine, es macht Spaß, durch die Staaten zu reisen, aber es wäre auch lustig, etwas vom Rest der Welt zu sehen und …“
    „Im Privatjet meines Bruders?“
    „Nein. Nein. “ Wieder strich sie ihr Haar zurück. „Ich habe nicht vor, mit Ihrem Bruder zu flirten. Ich dachte nur …“
    Jared wartete. Zu gerne wollte er wissen, was sie dachte.
    Sie ließ den Zaun los und machte einen Schritt vorwärts. „Ich dachte, er ist Ihnen vielleicht ähnlich. Genauso clever.“
    Als sie näher kam, wich er entschlossen ihrem Blick aus, nicht bereit, sich von ihr einwickeln zu lassen. „Ich kann nicht glauben, was Sie da tun.“ Sie flirtete mit ihm und setzte ihr hübsches Gesicht und ihren fantastischen Körper ein, um sich Vorteile zu verschaffen. Und es funktionierte .
    Er fühlte sich erbärmlich.
    „Sie haben mich missverstanden“, erklärte sie mit sanfter Stimme. „Glauben Sie, ich würde auf einer Ranch in Montana arbeiten, wenn ich mir einen reichen Mann angeln wollte? Nichts für ungut, Jared, aber Gary liegt viel näher an Manhattan, und dort gibt es verdammt viele heiratswillige reiche Männer.“
    Fasziniert beobachtete er, wie ihre vollen Lippen die Worte formten. Ebenso fasziniert betrachtete er ihr weiches Haar, in dem der Wind spielte, ihre unergründlichen grünen Augen, die ihn an die Farbe eines Gletschersees erinnerten. Melissa war atemberaubend schön und aufregend intelligent.
    „Für wie dumm halten Sie mich eigentlich?“, fragte sie.
    In der Stille, die auf diese Frage folgte, war nichts zu hören außer dem dumpfen Scharren von Tangos Hufen.
    „Ich halte Sie absolut nicht für dumm“, erwiderte Jared ruhig. „Und genau da liegt das Problem.“

6. KAPITEL
    Melissa war zu weit gegangen.
    Sie saß im Küchenhaus am Ende eines langen Tischs und löffelte tief in Gedanken versunken ihre Suppe. Ihr war bewusst, dass sie Jareds Misstrauen erregt hatte. Niemals hätte sie nach Royce fragen dürfen, außerdem hätte sie ihn besser in dem

Weitere Kostenlose Bücher