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Verführ mich undercover!

Verführ mich undercover!

Titel: Verführ mich undercover! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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Erbschaft gemacht … aber auch in dem Fall wäre es nicht nötig gewesen, sich Geld für ein Busticket verdienen zu müssen.
    Es war ihr peinlich, doch sie musste so tun, als wäre sie die Versagerin, für die Jared sie hielt.
    Er gab ein undefinierbares Schnauben von sich. Einen Moment lang bedauerte sie, dass sie die Dinge nicht richtigstellen konnte. Doch es war nicht ihre Aufgabe, Jared Ryder zu beeindrucken. Und noch viel weniger durfte sie sich zu ihm hingezogen fühlen. Sie würde an beiden Fronten gegen ihre Instinkte kämpfen müssen.

5. KAPITEL
    Vor dem Küchenhaus zügelte Jared seinen Hengst und sprang schwungvoll aus dem Sattel. Anschließend half er Melissa, von Tangos Rücken zu steigen. Taumelnd kam sie auf die Füße.
    Sie streckte die verspannten Muskeln, wobei ihr Gesicht sich vor Schmerz verzog. Wenn diese Frau jemals zuvor auf einem Pferd gesessen hat, fresse ich einen Besen, dachte Jared.
    „Da bist du ja“, erklang vorwurfsvoll Stephanies Stimme.
    Jetzt kriegt Melissa die verdiente Quittung! Doch dann begriff Jared, dass seine Schwester ihn meinte. Offenbar hatte er ihr Springtraining verpasst.
    „Ich habe Melissa mitgenommen“, erklärte er.
    „Sind Sie verletzt?“, wollte Stephanie sofort besorgt wissen.
    „Nein, ich war …“
    „Flussabwärts“, fiel Jared ihr ins Wort. „Spazieren gehen.“
    Verwirrt blickte Melissa ihn an.
    Es war ihm egal. Er musste um jeden Preis verhindern, dass seine Schwester anfing, sich Gedanken über die alte Hütte zu machen.
    Stephanies Blick wanderte zwischen Jared und Melissa hin und her. „Tatsächlich? Jedenfalls hast du eine Null-Fehler-Runde verpasst“, hielt sie ihrem Bruder vor und reckte keck ihre Nase in die Luft.
    „Dann mach es doch einfach noch einmal.“
    „Glaubst du, das ist so leicht?“
    „Nein“, räumte er ein. „Ich glaube, es ist sehr, sehr schwer. Aber schließlich bist du eine Perfektionistin. Du schaffst das.“
    „Ich wünschte, du hättest recht“, meinte Stephanie seufzend.
    Jared wusste natürlich, dass es für sie kein wirkliches Problem war. Ohne ihren Ehrgeiz hätte sie nicht zu den zehn besten Turnierreitern des Landes gehört.
    Er drückte Melissa Tangos Zügel in die Hand. „Hier, er gehört Ihnen. Sobald Sie es geschafft haben, ihn abzusatteln, bringen Sie ihn zurück auf die Koppel mit dem roten Gatter.“
    Melissa warf einen Blick auf die ledernen Zügel, dann blickte sie Jared aus ängstlich aufgerissenen Augen an.
    Hab ich’s mir doch gedacht. Seufzend nahm er ihr die Zügel wieder aus der Hand. „Also gut, ich helfe Ihnen“, gab er nach. „Und dann holen Sie sich was zu essen.“
    Als er Stephanies Blick im Rücken spürte, drehte er sich um und schaute sie vielsagend an. Siehst du? Wenn sie Wert darauf legte, dass ihm genug Zeit blieb, ihr beim Springen zuzusehen, durfte sie nicht so hoffnungslose Fälle wie Melissa einstellen.
    Geschickt wickelte er die Zügel um das Sattelhorn, befestigte eine Longe an Tangos Zaumzeug und führte den Hengst die wenigen Schritte bis zur Pferdestange vor dem Stall.
    „Fangen Sie schon mal mit dem Sattelgurt an“, rief er Melissa über die Schulter zurück zu.
    Einen Moment lang beobachtete Stephanie die beiden. Jared bemerkte das hoffnungsvolle Lächeln um ihre Mundwinkel.
    Großartig. Seine gute Tat würde also nicht ungestraft bleiben. Dabei half er Melissa nur aus Mitleid. Sie war zwar eine Schönheit, allerdings bevorzugte er Frauen mit mehr Verstand und sehr viel mehr Ehrgeiz.
    Einen Meter hinter Tango blieb Melissa stehen. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt, Strähnen ihres blonden Haars flatterten vor ihren geröteten Wangen, als sie blinzelnd den großen Rappen betrachtete.
    „Der Sattelgurt“, sagte Jared noch einmal, während er sanft das Mundstück aus Tangos Maul nahm.
    Stocksteif stand Melissa da. Rührte sich nicht. Wirkte wie erstarrt.
    Er klappte den Steigbügel hoch.
    „Die große Silberschnalle“, meinte er spöttisch.
    Zögernd wischte sie die Hände an ihren Jeans ab. Mit geschürzten Lippen griff sie nach der Schnalle, doch als Tango sich bewegte, ließ sie das Metall erschrocken zurückschnappen.
    „Er wird Sie schon nicht beißen.“
    „Und wenn er mich tritt?“
    „Vermeiden Sie abrupte Bewegungen.“
    „Wie beruhigend.“
    Allmählich wurde es lächerlich. „Vielleicht sollten Sie über einen anderen Beruf nachdenken.“
    „Ställe ausmisten ist okay für mich, damit war ich sehr zufrieden.“
    „Niemand ist zufrieden,

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