Verfuehr mich
Freunden gesagt, dass sie diese Woche das Haus nutzen könnten, aber sie haben den Kühlschrank nicht wieder aufgefüllt. Die Speisekammer ist also leer, Baby.«
»Und ich dachte, du wärst reich«, neckte sie ihn.
Er dachte kurz über ihre Worte nach, während er die Strandstühle zusammenpackte. »Okay, wenn man mein Gehalt, die Aktienoptionen und einige der Vergünstigungen zusammenrechnet, bin ich wohl reich. Aber ich habe nicht so viel Einfluss, um den Laden am Hafen dazu zu bringen, seine Öffnungszeiten zu ändern. Ich habe nämlich ganz vergessen, etwas einzukaufen, als ich dich vom Schiff abgeholt habe.«
»So aufgeregt warst du, was?«
»Um ehrlich zu sein, ja.« Er warf ihr einen gierigen Blick zu. »Lecker. Für heute hat der Laden jedenfalls geschlossen. Die machen erst morgen Früh wieder auf. Wir müssen also schnorren.«
»Na gut«, lachte Bliss. Sie hörte ein lautes Knurren seines Magens und tätschelte ihm den Bauch. »Aber wir müssen vielleicht noch ein paar andere Sachen einplanen. Wann fangen die Partys denn so an?«
»Im Ark-Haus ist gerade eine im Gange. Das ist das große Gruppenhaus ganz in der Nähe von meinem. Man kann es mieten. Ein bisschen wie im Zoo, aber teilweise sehr nette Leute. Tolles Essen und jede Menge Schnaps. Wir könnten uns mit dem Schlauch abspritzen und dann gleich von hier aus hingehen.«
Auf der Terrasse des Ark-Hauses wimmelte es nur so von Gästen in formeller Strandbekleidung. Bliss begriff sofort, dass das hier so viel hieß wie alles, was trocken ist. Zerrissene Shorts für beide Geschlechter, spärliche T-Shirts oder Bikinioberteile für die Damen und weite Muskelshirts für die Männer, die darin mit ihren tollen Bizeps und Brustmuskeln angeben konnten. Jaz hatte ein Shirt übergezogen, das sofort den Wunsch in ihr weckte, ihre Hände über seine herrlichen Muskeln wandern zu lassen und sofort mit dem versprochenen wilden Sex zu beginnen.
Er stellte sie ein paar Leuten vor, aber die Musik war zu laut, um die Namen wirklich zu verstehen. Das schien aber niemandem etwas auszumachen. Irgendwo stand ein langer Holztisch mit einer ganzen Reihe von Köstlichkeiten von Zabar’s , diversen Weinen und gekühltem Wodka, der von einem Mann gerade in eine riesige, ausgehöhlte Wassermelone gefüllt wurde. Er trug einen Arztkittel.
»Das ist Stan. Er ist Herzchirurg. Wir sind also in guten Händen.«
»Gut zu wissen.«
Stan beendete sein Werk und klopfte auf die Wassermelone. »Das muss jetzt erst mal für ungefähr zwanzig Minuten ziehen, Leute.«
Eine junge Frau brachte unter Applaus ein Tablett mit Cocktails auf die Terrasse. »Die hier können schon getrunken werden.« Sofort wurde das Tablett geleert, sodass sie gleich wieder im Haus verschwand, um Nachschub zu holen. Da kam auch schon Stan wieder zu Jaz und bestand darauf, Bliss näher vorgestellt zu werden. »Kann ich euch einen Drink holen? Ihr könnt zwischen billigem Wein und Supermarkt-Wodka wählen.«
»Das hat Klasse«, bemerkte Jaz trocken.
»Hey, wenn man auf Pine Island eine Party gibt, kommt die ganze Welt angerannt. Aber keiner von denen kann Grey Goose von Schmuckov’s unterscheiden. Was wollt ihr also haben?«
Jaz schaute auf den Tisch. »Wodka. Aber kipp etwas Fruchtsaft dazu, damit es ein bisschen gesünder ist.«
Stan nickte. »Kommt sofort. Für Sie dasselbe, Bliss?«
»Gern. Danke.«
Es dauerte nur eine Minute, bis er zwei große Drinks gemixt und sie den beiden in die Hand gedrückt hatte. »Eine kleine Vorwarnung: Die bestehen praktisch nur aus Alkohol.«
»So soll es doch wohl auch sein, oder?«, fragte Jaz lachend.
»Ja. Schließlich muss ja auch niemand noch mit dem Auto heimfahren.« Er schlug Jaz freundschaftlich auf den Rücken. »Wodka ist einfach unschlagbar. Man muss es den Russen schon zugutehalten, dass sie einen Weg gefunden haben, aus Kartoffelschalen so ein berauschendes Getränk herzustellen.«
Jaz zeigte Bliss ein paar Leute, die er kannte, während sie die Runde machten. »Sie ist in der Werbebranche. Er arbeitet für NBC . Du könntest ein bisschen Networking betreiben.«
Bliss schmiegte sich zufrieden an ihren Begleiter. »Ich bin nicht zum Networken hier – ich bin hier, um mich zu amüsieren.«
»Da bist du genau am richtigen Ort.«
Plötzlich nahm Bliss einen Hauch von Marihuana in der Luft wahr. Sie konnte nicht sehen, von wem der Rauch stammte, und es war ihr auch egal. Durch die Lautsprecher dröhnte ein Club Mix, und die beiden tanzten mit
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