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Verfuehr mich

Verfuehr mich

Titel: Verfuehr mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Mack
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eigentlich Energy-Riegel? Sportler sind doch besessen von gesunder Ernährung. Und sie lieben Kalorien.«
    »Hey, mal ganz unter uns, unsere Produkte sind Junkfood.«
    »Aber müssen sie das denn sein?«, fragte sie. »Um einen Energy-Riegel herzustellen, müsstet ihr das Grundrezept gar nicht so sehr verändern. Ein paar Vitamine und leckere, wasserlösliche Sojaproteine.«
    Jaz gab einen angewiderten Laut von sich.
    »Wenn ihr die Größe verringert, verringert ihr auch die Kalorien. Macht Werbung mit den wertvollen Vitaminen der Früchte. Gesundheitsbewusste Menschen fahren total auf wertvolle Vitamine ab.«
    »Hey, das klingt aber zynisch.«
    »Darauf läuft’s nun mal hinaus, Jaz. Und auf die Mütter müsst ihr euch auch stürzen. Die wollen, dass ihre Kinder sich besser ernähren.«
    »Hmm«, kam es nachdenklich von ihm, »jetzt muss ich erst mal verdauen.« Er streckte sich auf einem Lehnstuhl aus und klopfte auf seinen Bauch. »Das war gut.«
    »Glaubst du, meine Ideen sind umsetzbar?«
    Jaz verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte auf die kleinen Wolken am Himmel. »Klar. Einen Versuch ist es allemal wert. Ich werde Dora anrufen und sie bitten, am Montag mit dem Produktionsleiter zu sprechen und die Sache in Gang zu bringen. Was ist denn los?«
    Bliss antwortete nicht sofort – die Erwähnung von Doras Namen hatte sie etwas verärgert. Sie rutschte noch tiefer in den riesigen Holzstuhl, damit Jaz ihren Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. »Oh, stimmt ja. Deine tolle Assistentin.«
    »Na klar«, erwiderte er, »wen sollte ich denn sonst darum bitten?«
    »Hat sie denn die Kontrolle über die gesamte, blöde Fabrik, wenn du weg bist, oder was?«
    »Nein.« Er stand schnell auf, ging zu ihr und beugte sich lächelnd, die Arme auf die breiten Lehnen gestützt, über sie. »Ich glaube, du bist eifersüchtig.«
    »Nicht im Mindesten«, entgegnete sie etwas beleidigt. Doch sie war eifersüchtig. Jaz hatte sie emotional mehr berührt, als sie sich selbst eingestehen wollte. Den Gedanken, ihn mit irgendjemandem teilen zu müssen, konnte sie schon jetzt nicht mehr ertragen.
    »Das musst du nicht. Dazu besteht gar kein Grund. Ich stehe total auf dich.«
    Diese beruhigende Äußerung wirkte zwar nicht so beruhigend, wie sie es gern gehabt hätte, aber Bliss war zu stolz, um nach mehr zu verlangen. Jaz nahm sie bei der Hand. Da sie nicht vorhatte, einfach nur schmollend dazusitzen, ließ sie sich von ihm hochziehen.
    »Komm, wir müssen jetzt nicht übers Geschäft reden. Zeit für ein paar kleine Spiele.« Er führte sie die Treppe der Terrasse hinunter, vorbei an den grellen Strandtüchern, die auf der Leine flatterten. Dann ging es eine Rampe herunter, die unter das Haus und in den Keller führte. Eigentlich war es gar kein richtiger Keller, denn das Haus ruhte auf Pfosten, die man in den Sand getrieben und verschalt hatte.
    Bliss sah sich um und stellte schnell fest, dass sie sich in einem Heimwerkerparadies befand. Jedes Werkzeug, das sie je gesehen oder von dem sie je gehört hatte, hing an den Wänden oder war in Plastiktüten verstaut. Dazwischen waren riesige Stapel Brennholz aufgeschichtet, und es standen Kisten herum, voller Holzscheite in allen Formen und Größen. »Deine Werkstatt?«
    »Ja. Hast du Lust, ein Vogelhäuschen zu bauen?«
    »Das ist doch wohl nicht dein Ernst.« Bliss dachte einen Moment lang an die dreckigen Tauben auf ihrem Balkon in New York und wie wenig die Viecher mit einem netten, kleinen Vogelhaus zu beeindrucken wären.
    »Nein, nicht wirklich.« Jaz ging zu einem riesigen, von der Decke hängenden Plastikbündel in Blau und Gelb und schüttelte es aus. »Das wird dir gefallen.«
    »Ach ja?« Noch sah sie nichts, was ihr gefallen würde. »Was ist denn das?«
    »Ein Schlauchboot.«
    »Sieht gar nicht aus wie ein Schlauchboot.«
    Jaz seufzte. »Glaub mir, es ist ein großes, rundes Gummiboot. Wir müssen es uns von Rocco aufpumpen lassen. Er hat einen Luftkompressor. Normalerweise benutzt er ihn fürs Airbrushing.«
    »Ach, nein. Ich habe wirklich keine Lust, zu Vi zu gehen.«
    »Wieso denn nicht?«
    »Ich hab eben keine Lust.« Bliss wollte nicht diejenige sein, die Vi nach einem ginseligen Abend weckte. Von den Maraschino-Kirschen ganz zu schweigen. Die Teile konnten tödlich sein.
    Jaz zuckte nur mit den Schultern. »War ja nur eine Frage. Na ja, Rocco wohnt sowieso nicht in ihrem Haus. Ich werde das Ding mal rüberbringen. Ich bin bald wieder da.« Er klemmte sich das

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