Verfuehr mich
schwarz gepolsterten Sitzbänken und tranken. Sie waren allesamt gut gekleidet, aber da es schon ziemlich spät war, sahen einige von ihnen bereits ziemlich verwegen aus. So waren überall offene Krawatten und in mehreren Gesichtern auch die eine oder andere Bartstoppel zu entdecken. Man sah die beiden Neuankömmlinge anerkennend, aber nicht allzu aufdringlich an. Wahrscheinlich lag es an der Spannkraft, die Jaz’ Gang ausstrahlte, und dem schützenden Arm, den er um Bliss gelegt hatte. Er nickte einigen Männern zu, stellte sie aber nicht vor. Dann machten sie sich zu den Privaträumen im hinteren Teil des Clubs auf, von denen Jaz ihr erzählt hatte.
Hinter einem schmalen Empfangstresen stand eine unglaublich sexy aussehende Frau in einem schräg geschnittenen Satinkleid und blätterte in dem Buch mit den Reservierungen. Ihre hochgeschnürten, prallen Brüste waren fast zu viel für ihr Oberteil – besonders jetzt, wo sie sich nach vorn beugte. Als Bliss und Jaz sich näherten, sah sie auf und kam auch gleich hinter dem Tresen hervor.
»Diese Dame braucht keine Reklame. Aber du bist aufregender. Viel aufregender«, flüsterte Jaz seiner Begleitung zu.
»Ich bin eben die Maid im roten Kleid«, konterte Bliss. Sie stolzierte an den Reihen der bewundernd blickenden Männer vorbei. Heute Abend spürte sie das innere Flittchen in sich ganz genau. Wenn es außer ihr und Jaz noch weitere Paare gab, dann hatte Bliss sie noch nicht gesehen.
Das änderte sich, als die Gastgeberin die Tür des Raumes öffnete, den Jaz ausgewählt hatte. Dort saßen vier oder fünf Paare an unterschiedlichen, diskret beleuchteten Tischen und schauten auf eine nachtclubartige Bühne.
Die Gastgeberin in dem Satinkleid führte sie an den letzten freien Tisch ganz hinten. Bliss war sehr dankbar – irgendwie war es ihr unangenehmer, solche Dinge in Gegenwart von Frauen als von Männern zu tun.
Sie saßen kaum, da erschien auch schon ein gut aussehender Kellner in einem bis zur schmalen Taille offenen Hemd und nahm ihre Getränkebestellungen entgegen. Die leere Bühne wurde von einem blassen blauen Licht beleuchtet und die schweren dunkelblauen Samtvorhänge warfen üppige Falten auf dem glänzenden, schwarz gestrichenen Bühnenboden.
»Und was passiert hier?«, fragte Bliss, neugierig flüsternd.
»Privater Club, mündige Bürger«, flüsterte er zurück. »Diejenigen, die Lust darauf haben, können ihre Fantasien auf der Bühne ausleben. Es werden keine Namen genannt, und die Gesichter kann man auch nicht richtig sehen. Aber die Sache wird immer ziemlich wild.«
»Hast du das auch schon mal gemacht? Auf die Bühne zu gehen, meine ich.«
Sie konnte sein Lächeln spüren, als er sie auf die Wange küsste. »Nein, ich war erst ein Mal hier. Und das ist schon eine ganze Weile her. Ich bin kein Mitglied. Mein Freund hat mich für heute Abend nur auf die Gästeliste setzen lassen.«
»Dann dürfen hier also nur Mitglieder rein?«
»Ganz genau. Einige zeigen sich gern, andere sehen gern zu.«
Plötzlich erklomm eine glamouröse, ebenso fantastisch wie die Gastgeberin gekleidete Frau die Bühne und sprach mit sinnlicher Stimme ins Mikro. »Wie Sie alle wissen, ist Night Moves ein Privatclub. Was hier geschieht, dringt nicht nach außen.«
Einige der Zuschauer stimmten murmelnd zu. Der Kellner brachte die Drinks und verschwand sofort wieder. Bliss nippte an ihrem Getränk und lauschte der Musik, die förmlich durch den Raum schwebte – ein rauchiges R&B-Stück, das ihr ziemlich unter die Haut ging.
»Bei der heutigen Show dreht sich alles um den Hintern. Große, wunderschöne Hintern, die genau das brauchen, was sie bekommen werden. Spanking. Analspiele. Volle Penetration. Einfach herrlich. Und es werden auch ein paar enge Männerärsche dran glauben müssen. Warten Sie’s nur ab. Haben Sie sich schon mal gefragt, was nach Büroschluss so in den Vorstandsetagen abgeht?«, schnurrte die Moderatorin.
Jaz zwinkerte Bliss zu. »Jetzt erfährst du’s.«
»Ich möchte Ihnen Janeen vorstellen«, fuhr die Frau am Mikrofon fort, »sie wird heute Abend genau das bekommen, was sie haben will. Ihr Chef ist schon ganz heiß auf sie. Und hart …«
Als der Vorhang sich hob, erschrak Bliss regelrecht. Das Bühnenbild war unglaublich: Die perfekte Illusion eines nächtlichen Bürofensters von außen gesehen. Eine üppige Frau mit schlanker Taille saß in High Heels und einem kurzen, engen Spitzenröckchen auf einem Drehstuhl. Nachdem sie sich zum
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