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Verführe niemals Deinen Mann

Verführe niemals Deinen Mann

Titel: Verführe niemals Deinen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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ihre Art, so schnell klein beizugeben.
    „Jetzt freu dich doch, wenn ich dir recht gebe. Ich habe nicht bedacht, wie das auf die Leute hier in der Stadt wirken würde. Aber ich mag das auch nicht – ständig daran denken, was andere meinen könnten. Was geht die das an? Warum sind wir Tagesgespräch?“
    „Wenn ich das nur wüsste“, gab Travis zurück. „Vielleicht ist das Leben der meisten Menschen einfach nur stinklangweilig. Deshalb suchen sie die Aufregung im Leben anderer Leute – stellvertretend gewissermaßen.“
    „Aber müssen gerade wir diese anderen Leute sein?“
    „Im Moment sind wir es eben“, murmelte er. Es passte ihm ja genauso wenig wie ihr. „Aber wie heißt es so schön: Morgen wird eine andere Sau durchs Dorf gejagt. Dann steht irgendein anderer Unglückswurm im Mittelpunkt des Interesses, und wir haben wieder unsere Ruhe. Bis dahin allerdings …“
    Sie sah ihn an. „Ich weiß. Das Ganze mit der Bäckerei sollte auch nicht hinter deinem Rücken passieren, Travis. Ich habe das Gebäude mit dem Schild eben zufällig entdeckt und wollte es mir kurz ansehen. Ich hätte dir schon noch davon erzählt. Also keine Heimlichtuerei. Ich meine, wenn ich fest vorhabe, dir etwas zu erzählen und nur noch nicht dazu gekommen bin, dann ist es doch keine Heimlichtuerei, oder?“
    Er hatte ein ungutes Gefühl. „Du meinst nicht nur deine Besichtigung hier, Julie. Du meinst noch etwas anderes. Also raus mit der Sprache. Was verheimlichst du mir noch?“

9. KAPITEL
    „Du hast aber nichts davon gesagt, dass du ihn geküsst hast!“
    Travis’ Stimme hallte von den hohen Wänden des Raumes wider, in dem die Weinverkostungen stattfanden. Nur Julie und er befanden sich in dem holzgetäfelten Raum, und in diesem Moment wünschte sie, die Gäste wären schon da.
    Zweimal in der Woche veranstaltete die King-Winzerei hier Weinproben. Ganze Busladungen von Touristen sahen sich das Weingut an, besuchten den Souvenirshop und probierten den Wein, zu dem Julie einige selbst gemachte Leckerbissen servierte. Für die Fremden war es ein Erlebnis und für die Leute vom Weingut eine willkommene Abwechslung vom Alltags-Einerlei.
    Julie sah vom festlich gedeckten Tisch auf. Den halben Tag hatte sie damit verbracht, alles zuzubereiten. Es gab Shrimps, mit Schinken umwickelte Spargelspitzen und Cracker, die sie mit einer Feta-Spinat-Mischung bestrichen hatte. Auch kleine Desserts hatte sie vorbereitet: Zitronentörtchen, Schokobissen mit halb flüssigem Inneren und Kekse mit einem Mandelcremedip. Und, ja, sie sah sich ihre Schöpfungen nur deshalb noch einmal so genau an, weil sie Angst vor der Diskussion mit ihrem Mann hatte.
    Stundenlang hatte sie für das alles gebraucht, und sie hoffte, die Leckerbissen würden den Besuchern schmecken. Ihr selbst waren sie im Moment völlig gleichgültig.
    Aber die Besucher des Weinguts würden ja auch nicht mit Travis’ wütendem Gesicht konfrontiert werden. Sie hingegen schon – und ihr war ganz schlecht.
    Zornig ging Travis auf und ab. In der Hand hielt er die neueste Zeitung. Julie hatte sie noch nicht mal gelesen, aber sie konnte sich denken, dass nichts Erfreuliches über sie drinstand.
    Eigentlich hatte sie jetzt überhaupt keine Lust auf einen neuerlichen Streit. War das feige? Na gut, dann war sie eben feige.
    Gestern hatte sie Travis gestanden, dass sie sich heimlich mit Jean Claude getroffen hatte. Deswegen hatte es einen heftigen Krach gegeben. Aber sie hatte gehofft, dass die Sache damit ausgestanden wäre. Bei ihrem Glück in letzter Zeit hätte sie sich eigentlich denken können, dass sie sich da getäuscht hatte.
    Komischerweise erregte sie Travis’ Anblick selbst jetzt, obwohl er so wütend war und sie geradezu Angst vor seinem Zorn hatte. Er trug einen maßgeschneiderten schwarzen Anzug, dazu ein weißes Hemd und eine knallrote Krawatte. Sein dunkles Haar war zerzaust, seine Augen funkelten.
    Er war ein wahrhaft prachtvoller Mann. Selbst wenn er im Moment aussah, als würde er vor Wut am liebsten die ganze Welt in Trümmer legen.
    Drohend kam er näher und wedelte mit der zusammengefalteten Zeitung vor ihrem Gesicht herum. Zwischen zusammengebissenen Zähnen stieß er hervor: „Als du mir dein kleines Treffen mit Pierre gebeichtet hast, hast du leider vergessen zu erwähnen, wie kuschelig es war.“
    „Es war überhaupt nicht kuschelig“, sagte sie und griff nach der Zeitung. Aber er hielt sie fest und starrte Julie böse an. Na schön, dann war Travis eben

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