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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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gesetzt.“
    „Ich hatte gedacht, sie würde dich einlassen?“
    „Aye.“
    „Und dann sah sie mich.“ Sich so abgewiesen zu sehen, versetzte ihr einen Stich.
    „Ich sagte ihr, du seiest meine Cousine, aber nach dem, was ihr die Soldaten vorher erzählt hatten, glaubte sie mir nicht.“
    „Und da ich eine Albright bin, sieht sie sich nicht genötigt, Gastfreundschaft zu üben.“
    „Ihr Sohn wurde deportiert, weil er auf dem Land deines Vaters gewildert hatte.“
    „Ach je.“
    „Und er hatte noch Glück. Tearny pflegt sonst zuerst zu schießen.“
    Tearny war der Gutsverwalter. „Nicht auf Geheiß meines Vaters, versichere ich dir.“
    „Wie auch immer, uns bleibt nichts anderes übrig, als weiterzuwandern.“
    Sie funkelte ihn an. „Wenn Mr Tearny auf Albright-Land Leute erschießt, wird er bestraft werden.“
    „Schon gut. Du wirst mit deinem Vater darüber reden. Lassen wir es dabei. Wir haben noch viele Meilen vor uns, ehe wir ein Haus finden, wo wir um eine Mahlzeit bitten können.“
    „Und zweifellos wird man uns auch dort abweisen.“
    „Nicht alle sind so verbittert wie Grannie.“
    Das wollte sie hoffen, sonst würde es ein langer, von Hunger getriebener Weg zu der Poststation werden.
    Ian ließ den Blick in die Ferne schweifen. „Ich denke, ich werde mit Niall sprechen, ehe wir uns allzu weit entfernen. Hören, was die Soldaten treiben. Möglicherweise muss ich persönlich nach Dunross gehen.“
    Ihr rann es kalt den Rücken hinunter. „Du kannst mich hier draußen nicht allein lassen“, drängte sie, von Panik erfasst.
    „Laird!“, rief eine helle Stimme hinter ihnen. Sie beide wandten den Kopf. Ihnen lief das Mädchen nach, das mit der alten Dame vor der Kate gestanden hatte. Am Arm trug es einen Korb, den es trotz seiner Eile sehr behutsam balancierte. Rotbraune Locken lugten unter seinem zerschlissenen Kopftuch hervor. Als es endlich keuchend vor ihnen stand, schaute es aus großen grünen Augen zwischen Ian und Selina hin und her.
    „Nun“, begann Ian, als es nichts sagte, „was willst du, Marie Flora McKinly?“
    „Ian, du machst ihr Angst. Lass sie doch erst einmal zu Atem kommen.“
    Doch das Mädchen sagte immer noch nichts. Es bohrte ihre bloßen Zehen in das Heidekraut und hielt den Blick verlegen auf seine Füße geheftet.
    In sanfterem Ton sagte Ian etwas auf Gälisch, woraufhin das Kind einen tiefen Atemzug nahm und in einem Schwall gälischer Sätze antwortete.
    Er schüttelte den Kopf und erwiderte etwas.
    Scharf hob das Mädchen den Kopf und blitzte Ian an.
    „Was hast du gesagt?“, fragte Selina. „Warum ist sie so wütend?“
    Ian fluchte leise. „Sie bietet uns eine Mahlzeit an, in ihrem Elternhaus, etwa zwei Meilen von hier. Aber ich will die Familie nicht in Gefahr bringen“
    „Da sind nur mein Vater und meine zwei Brüder.“ Das Mädchen wechselte ins Englische, sprach jedoch mit diesem hübschen schottischen Akzent. „Mein Vater verzeiht mir nie, Laird, wenn Sie nicht mitkommen und einen Schluck mit ihm trinken. Er ist ganz wild auf Gesellschaft und auf Neuigkeiten. Wir haben Essen in der Speisekammer.“
    Selina sah Ian an; das Mädchen sah Ian an. Auf seinem Gesicht spiegelten sich Unwille und Hilflosigkeit. Nicht nur waren seine Leute ihm verpflichtet, sondern es war noch dazu beleidigend, eine solche Geste der Gastfreundschaft abzulehnen.
    „Also gut. Wir besuchen deinen Vater – für ein, zwei Stunden. Dann machen wir uns wieder auf den Weg.“
    Marie Flora machte einen begeisterten Hüpfer und rief: „Dann hier entlang!“
    Sie wandte sich gen Westen und begann einen Hügel zu erklimmen, der noch steiler als die war, die sie bisher hinter sich gebracht hatten.
    Aufstöhnend musterte Selina den Hügel, der beinahe schon ein Berg war.
    „Meinst du, du schaffst das?“, murmelte Ian und stützte sie mit einem Arm. „Ich hielte es übrigens für besser, wenn wir deinen Nachnamen hier nicht erwähnten.“
    „Kennt sie ihn denn nicht?“ Sie zeigte auf das Mädchen.
    „Grannie McLeod hat ihn sofort erraten, aber ausgesprochen hat sie ihn nicht. Und ich auch nicht.“
    „McLeod – jetzt erinnere ich mich an sie. Sie hat früher im Dorf gewohnt.“
    „Aye, bis sie die Miete nicht mehr zahlen konnte und ihr Haus räumen musste. Da drüben die Kate gehörte ihrem Sohn. Als er deportiert wurde, verfluchte sie alle Albrights ohne Ausnahme.“
    Selina zuckte zusammen. „Es wundert nicht, dass sie zornig ist.“
    „Sie ist ein böses altes

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