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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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Weib. Den Verwalter hat sie auch verflucht“, erzählte Ian. „Am Tag, nachdem sie aus ihrem Haus geworfen wurde, wuchs auf seiner Nase ein riesiges Furunkel.“
    „Abergläubischer Unsinn.“ Trotzdem überkam sie ein Zittern.
    „Glauben Sie, was Sie wollen, Mylady.“
    Sie schnaufte leise. Nun war er wieder ganz der steife, förmliche Clanführer.
    Sie hatten die Spitze des Hügels erreicht und sahen im Tal nahe einem Bergbach eine weitere kleine Kate. Winzig, fast wie ein Puppenhaus. Marie Flora winkte ihnen ungeduldig, denn vor ihnen lag noch ein gutes Stück zu gehen.
    Ian verzehrte sich vor Sorge, es machte ihm Kopfschmerzen und nahm ihm die Luft zum Atmen. „Du hast Albrights Tochter entführt“, hatte Grannie McLeod ihm vorgeworfen; so hatten es ihr die Soldaten gesagt. „Bist du verrückt geworden? Er wird dich hängen und dazu jeden, der dir geholfen hat.“ Dann hatte ihm die alte Hexe die Tür vor dem Gesicht zugeschlagen. Ein Gesicht, auf dem vermutlich die Schuld geschrieben stand, denn wenn er Selina auch nicht entführt hatte, so hatte er doch die Nacht mit ihr im Arm verbracht. Und nachdem sie sich geküsst hatten, hätte er wahnsinnig gern noch eine Menge mehr mit ihr angestellt.
    Was er für diese Engländerin fühlte, war gewaltiger und ganz anders als jede Empfindung, die er je in seinem Leben kennengelernt hatte – und er und Drew hatten in ihrer wilden Jugend reichlich Erfahrungen gesammelt. Mit Frauen, die viel geübter in den Künsten der Verführung waren als Lady Selina. Er hatte sogar erwogen, die üppige Witwe zu heiraten, die jahrelang seine Geliebte gewesen war. Bis Selinas Brief ihn erreichte und sein Leben auf den Kopf stellte.
    Gott sei Dank hatte er sich letzte Nacht genügend im Griff gehabt, um sie nicht zu ruinieren. Aber sie war ruiniert. Aus irgendeinem Grund wussten die Soldaten, dass Lady Selina bei ihm war. Oder sie vermuteten es wenigstens sehr stark.
    Es gab nur einen Weg, ihren Ruf zu retten – nämlich sie zu heiraten. Die Einsicht traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht.
    Allein bei der Vorstellung schwindelte ihm. Er konnte sich keine Frau leisten, und bestimmt keine dieses Formats, die nur das Beste gewöhnt war. Und obendrein Albrights Tochter. Aber langsam bekam er das Gefühl, dass es keinen anderen Ausweg gab als diesen, zu dem Angus ihm geraten hatte.
    Sie näherten sich der Kate am Talgrund. Ian würde sich wohler fühlen, wenn er für ihren Aufenthalt hier zahlen könnte, doch William McKinly war ein stolzer, starrsinniger Mann und würde sich weigern, Geld anzunehmen. Er würde es als Almosen betrachten.
    Ehe Ian Selina aufhalten konnte, lief sie quer durch das Heidekraut zu dem Bach. Vor sich hin schimpfend folgte er ihr und betrachtete sie, wie sie da am Ufer stand und ins Wasser schaute. Was zum Teufel hatte sie denn vor?
    Ahnte sie überhaupt, wie entzückend sie aussah in ihren weiten, zerschlissenen Röcken und der wirr über den Rücken hinab fallenden dunklen Mähne? Sie schaute aus wie ein Mädchen, das eine sehr befriedigende Nacht hinter sich gebracht hatte. Auch wenn es nicht so war.
    Seit sie ihn ganz freiwillig geküsste hatte, befand er sich in einem Zustand permanenter Erregung, die sich ins Unerträgliche steigerte, nachdem er in der vergangenen Nacht ihren köstlich gerundeten Körper im Arm gehalten und ihren Duft eingeatmet hatte.
    Am liebsten hätte er sie auf der Stelle an sich gezogen, ihre süßen Lippen geküsst und sich in der Wärme ihres Leibes verloren. Er wollte ihr so nah sein, wie ein Mann einer Frau nur nah sein kann. Und wenn er ehrlich war, schien es wohl nur noch eine Frage der Zeit zu sein, ehe er seiner quälenden Lust nachgeben musste.
    Ah, offensichtlich hatte er seine Entscheidung getroffen. Was sie dazu sagen würde, konnte er erst einmal nur ahnen.
    „Fall nicht hinein“, mahnte er, als er sich neben sie stellte.
    Sie warf ihm einen spöttischen Blick zu. „So ungeschickt bin ich nun auch wieder nicht.“
    Sie war weder ungeschickt noch schwerfällig. Sie war ganz die Anmut, selbst mit diesem winzigen Nachziehen ihres Beins, das nur auftrat, wenn sie müde war. Zierlich und zart wie eine Waldelfe. Und er konnte an nichts anderes denken, als sie in sein Bett zu ziehen. Doch es gab nur einen Weg, das zu erreichen. Heirat.
    Wie es aussah, hatte McIvers Saat Wurzeln geschlagen.
    Gerade beugte sie sich, auf einem Felsstück balancierend, zum Bach hinab, schöpfte mit verschränkten Händen das klare Wasser und

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