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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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schlürfte zierlich, während ihr Tropfen zwischen den Fingern rannen. Eine Parze, die ihren Zauber gesponnen hatte, um ihn einzufangen. Sie schüttelte die Tropfen ab und wischte sich die Hände an ihren Röcken trocken, ehe sie zurück ans Ufer sprang.
    Genau so hatte Ian sie ungewollt in seiner Erinnerung bewahrt – ein Freigeist, der die Hügel durchstreifte. Schlich sich Tag um Tag aus der Burg, um sich mit ihm zu treffen, bis er gründlich von ihr bezaubert war. Nur war sie eben keine Elfe, sondern die Tochter eines mächtigen Mannes. Seines Feindes. Und da jener Mann seine – Ians – Familie sowieso schon hasste, so würde das hier alles nur noch schlimmer machen.
    Sie sah zu ihm hinüber, sah seinen Blick und lächelte. „Es schmeckt köstlich.“
    Hölle und Verdammnis. Er hatte sie angestarrt wie ein betörter Jüngling. „Bist du fertig? Dann komm endlich!“
    Eigentlich hatte er nicht so schroff klingen wollen, aber besser das, als breit wie ein Idiot zu grinsen.
    Ihr Lächeln verblasste. Er wandte sich ab, marschierte wortlos den Hügel hinab und überließ es ihr, ihm irgendwie zu folgen. Er konnte nicht anders – er hätte sie nämlich sonst in seine Arme gerissen und sie bis zur Besinnungslosigkeit geküsst.
    Heute Nacht. Heute Nacht würde er ihr ihre Zukunft enthüllen, nach dem Essen.
    Heirat mit einer Engländerin. Und obendrein eine Albright. Was zum Teufel würde seine Mutter sagen? Wem es sonst nicht passte, der mochte zur Hölle gehen. Sie würden sich alle damit abfinden müssen. Er war ihr Laird. Sie würden sich seiner Entscheidung fügen.
    Marie Flora und ihr Vater erwarteten sie an der Tür der Kate. Die Heidekrautbüsche davor hatten drahtigem Gras weichen müssen. Hinter dem Haus gab es einen kleinen Gemüsegarten, in dem jedoch nichts als ein paar Rüben sprossen.
    „McKinly“, sagte Ian, als er sich der Schwelle näherte, und strecke ihm die Hand entgegen. Ausnahmsweise hielt Selina sich hinter ihm. Zweifellos, weil sie nicht wusste, wie man sie empfangen würde.
    „Laird!“, entgegnete McKinly. Er hatte einen Schopf kupferroten Haares, dunkler als das seiner Tochter und von Grau durchwirkt. Sein Rücken war gebeugt, sein Gesicht verwittert; er hätte genauso gut vierzig wie sechzig Jahre sein können, doch Ian wusste, dass er erst Ende Dreißig war. Ein Feld in den Highlands zu bewirtschaften ließ einen Mann schneller altern.
    „Ihnen geht es gut?“, erkundigte sich Ian.
    „Aye. Kommen Sie, treten Sie ein. Trinken Sie ein Gläschen mit mir. Das Mädel sagt, ihr seid hungrig.“ Offene Neugier stand in seinen blauen Augen, als er Selina musterte.
    „Aye. Wenn Sie einen Happen übrig haben. Meine Frau ist todmüde.“
    Seine Frau. In dem Augenblick, als er McKinlys abschätzenden Blick gesehen hatte, war ihm klar, dass es keine andere ehrenhafte Erklärung gab. Indem er es aussprach, empfand er ein Gefühl der Endgültigkeit. Weil sie ihm helfen wollte, hatte sie sich aus Freundschaft zu ihm – oder aus fehlgeleiteter Verpflichtung – in diese Klemme gebracht, und die Gilvrys beglichen stets ihre Schuld. Und sie richteten auch keine unschuldigen Frauenzimmer zugrunde.
    Er würde den Clan schon überzeugen, dass er richtig gehandelt hatte. Tatsächlich ging es keinen etwas an, wen er zur Frau nahm. Bis jetzt hatten sie sich immer seinen Entscheidungen gefügt, also sollten sie besser auch diese akzeptieren. Anders seine Mutter und seine Brüder, ebenso wie Selinas Vater. Üblicherweise hielt man beim Vater um die Hand der Tochter an. Aber es war ja nicht so, als ob Albright sie ihm verweigern könnte. Nicht unter diesen Umständen.
    Selina zu heiraten wäre gewiss nicht übel. Eindeutig wollte er sie so sehr in seinem Bett haben, wie nie eine Frau zuvor. Die ganze letzte Nacht hatte er seinen Rückzug schmerzlich gespürt. Und dass sie ihn ebenso begehrte, daran zweifelte er auch nicht. Zumindest hatten sie den Anfang gemacht, und zwar gar keinen schlechten.
    Da er sich Selinas scharfem Blick und ihrem Finger, der sich unauffällig in seine Rippen bohrte, allzu bewusst war, schaute er ihr ins Gesicht. „Stimmt’s nicht, meine Süße?“ Glühend heiß brannte die Furcht in ihm, dass sie ihm widersprechen könnte.
    „So seid ihr also verheiratet?“, stellte McKinly fest.
    Ian sandte Selina einen warnenden Blick.
    „Ja“, bestätigte sie endlich. „Wir sind verheiratet.“
    Und das war das. Schuld nagte an ihm, weil er es vorher nicht mit ihr besprochen

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