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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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aufstöhnend stand er auf, hielt sie aber immer noch umschlungen. Er drückte sie auf den Schemel nieder, legte ihr sorgsam die Wolldecke um und räumte dann die Öffnung nach draußen frei.
    „Wohin willst du?“ Zu ihrem Verdruss klang Panik in ihrer Stimme mit.
    „Ich bin sofort wieder hier.“
    „Das ist keine Antwort!“ Doch zu spät, er war schon fort.
    Ob ihrer Furcht stieg Scham in ihr auf. Warum sollte er sie im Stich lassen? Das wäre völlig sinnlos. Trotzdem fürchtete sie sich davor. Der Nachhall der Furcht, die ihr Vater, als er sie allein ließ, in ihr Herz pflanzte. Selbst jetzt, da sie seine Gründe dafür kannte, blieb die Angst bestehen. Menschen, die ihr etwas bedeuteten, konnten einfach fortgehen. Daher durfte man gar nicht erst zulassen, dass einem ein Mensch wichtig wurde.
    Und Ian hatte sie ja nicht verlassen. Die Geräusche von draußen klangen, als ob er im Heidekraut umher streunte.
    Dann war er zurück, ein Bündel im Arm. Es roch nach frisch geschnittenem Grün. Brennstoff für ein Feuer?
    Aber nein, er ging nicht zur Feuerstelle, sondern breitete, was er da hatte, in einer Ecke aus. „Gib mir deine Wolldecke“, verlangte er. „Ich mache uns ein Bett.“
    „Ein Bett?“
    „Aye. Im Sitzen können wir kaum schlafen. Und ein dickes Heidekrautpolster ist elastisch genug, um es uns für eine Nacht bequem zu machen. Mit der Decke als Laken und meinem Kilt als Überwurf werden wir es schön warm haben.“
    Ein Bett. Mit ihm zusammen. Und das nach ihrem leichtfertigen Betragen von vorhin. Sie errötete vom Kopf bis zu den Füßen. Jetzt sollte sie aber wirklich widersprechen. Doch irgendwie kamen ihr die Worte nicht über die Lippen. Sie stand auf und reichte ihm die Decke, die er auf dem Reisig ausbreitete.
    „Leg dich hin“, sagte er in harschem Ton, und als sie zu ihm hinüberlugte, sah sie, dass sein Mund streng zusammengepresst war.
    Was hatte er nur? Sie ließ sich auf der einen Hälfte des provisorischen Bettes nieder und hob den Blick zu ihm.
    Er griff zu seinem Gürtel, schaute dann zu ihr, nahm sein Hemd beim Saum und zog es sich über den Kopf. „Schließ die Augen!“
    „Ein bisschen spät für Schamgefühle, oder?“ Sie musste ein Kichern unterdrücken.
    Mit einer Erwiderung irgendwo zwischen Lachen und Fluchen drehte er ihr den Rücken zu und blies die Kerze aus; unmittelbar danach hörte sie, wie er seinen Gürtel löste. Sofort wanderte ihr aufsässiger Geist zurück zu der gestrigen Szene in der Höhle, als er sich angekleidet hatte. Nun entkleidete er sich. Sie brauchte keine Kerze. Sie sah auch so alles vor sich. Hastig versuchte sie, die Bilder zu verdrängen.
    Kurz darauf spürte sie ihn an ihrer Seite, und der dicke Kilt, noch warm von seinem Körper, sank über sie.
    Sie hatte schon auf weicheren Matratzen geschlafen, sich mit feineren Decken zugedeckt, doch in ihrem Zustand der Erschöpfung konnte sie nicht sagen, dass sie je besser gelegen hätte als auf diesem Bett aus Heidekraut.
    „Ich danke dir“, flüsterte sie Ian zu.
    „Gern geschehen.“
    Ein Zittern durchlief sie.
    Plötzlich fühlte sie Ians Arm um ihre Schultern, und er zog sie dicht an sich, bis ihr Kopf an seiner Brust ruhte. Heiß lag seine Hand auf ihrer Taille, und sie spürte sofort, wie seine Wärme sie durchdrang. Und mehr noch als das – sie fühlte sich sicher, beschützt.
    Es war wunderbar.
    Sie schmiegte sich noch dichter an ihn. „Körperwärme“, murmelte sie leise lachend und kam sich plötzlich ein bisschen sündig vor – und derart atemlos, dass ihr beinahe schwindelig wurde.
    „Gute Nacht“, wisperte sie, drehte den Kopf ein wenig und küsste Ian auf die Wange. Zumindest war sie sich sicher, dass sie die Stelle treffen wollte. Doch stattdessen traf sie seinen Mund.
    Er erwiderte den Kuss, lange und tief, bis ihr fast die Sinne schwanden. Plötzlich lag sie auf dem Rücken und spürte seine Zunge zwischen ihren leicht geöffneten Lippen, seine Hände, die ihre Brüste umfassten. Er schob seinen kräftigen Schenkel sachte zwischen ihre Beine.
    Sie seufzte leise, wölbte sich ihm entgegen und ergab sich seinem wilden Kuss.
    Abrupt, als hätte sie ihn gestochen, zog er sich von ihr zurück und stieß einen Fluch aus. Er rollte sich zur Seite, und sie hörte ihn im Dunkeln abgehackt und krampfhaft atmen.
    „Ian?“
    „Schlaf jetzt, kleine Engländerin. Ich werde dich nicht anfassen und du mich nicht. Einverstanden?“ Anscheinend war dieser Augenblick, der für sie

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