Verfuehren verboten
überrascht.“
Das glaubte Storm eher nicht, aber er beschloss, der alten Frau ihren Willen zu lassen. „Also gut, dann überraschen Sie mich. Womit arbeiten Sie? Mit Tarotkarten oder einer Kristallkugel?“
Ihr prüfender Blick ging ihm auf die Nerven.
Schließlich antwortete sie: „Weder noch. Ich lese aus der Hand.“
Storm nickte. „Okay. Und was kostet das Ganze?“
„Zwanzig Dollar.“
Er griff seufzend in seine Hosentasche und holte einen Zwanzigdollarschein heraus und rätselte darüber, warum er seine Zeit verschwendete. Er warf einen Blick auf die Uhr – noch gut dreißig Minuten, ehe Jayla fertig war, und sich aus der Hand lesen zu lassen war so gut wie jeder andere Zeitvertreib.
Er setzte sich neben die Frau auf die Bank und hielt ihr die Hand hin. „Okay, was sagt Ihnen also meine Handfläche?“
Die Frau nahm seine Hand und schaute sie sich an. Wenige Augenblicke später fixierte sie ihn mit ihren dunklen Augen so intensiv, dass er verdutzt war. Sie lächelte freundlich. „Ich sehe, was Sie so verwirrt.“
Er runzelte die Stirn. „Und das wäre?“
„Sie sind im Begriff, Ihrem Leben eine unerwartete Wendung zu geben, und obwohl Sie sich nach Frieden sehnen, ist Ihre Zukunft voller Aufruhr. Geben Sie den Mut nicht auf, seien Sie geduldig und lassen Sie dem Schicksal seinen Lauf.“
Sein Blick wurde noch finsterer. Er hatte vor drei Monaten eine Beförderung erhalten – war das die Veränderung, welche die Frau meinte? Er hatte darüber nachgedacht, aus seinem derzeitigen Haus auszuziehen und ein größeres zu kaufen, aber welche Probleme konnte eine solche Entscheidung schon mit sich bringen? Da musste es also noch etwas anderes geben.
„Ist das alles?“
Sie sah ihm in die Augen. „Glauben Sie mir, das ist mehr als genug.“
Er schüttelte amüsiert den Kopf. „Könnten Sie nicht ein bisschen ins Detail gehen?“
„Nein, ich habe Ihnen alles gesagt, was Sie wissen müssen.“
Langsam erhob er sich. Er konnte den nächsten Kartenabend mit seinen Brüdern kaum erwarten, um ihnen diese Geschichte zu erzählen. Und wie er sie kannte, würden sie das Ganze vermutlich urkomisch finden.
„Nun, vielen Dank, dass Sie mir aus der Hand gelesen haben“, sagte er, weil ihm nichts anderes einfiel.
„Ich wünsche Ihnen viel Glück.“
Storm schaute sie an. Anscheinend meinte sie es ernst. „Danke“, erwiderte er und wusste nicht, wofür er sich eigentlich bedankte.
„Und sagen Sie ihr, dass Ihnen das Rote gefällt.“
Er drehte sich um. „Wie bitte?“
Die alte Frau lächelte ihn an. „Sagen Sie ihr, dass Ihnen das Rote am besten gefällt.“
Storm verstand nicht, was sie damit meinte. Wahrscheinlich war es besser, nicht nachzufragen, daher nickte er nur, drehte sich wieder um und ging davon.
Als er wenig später das Bekleidungsgeschäft betrat, sah er Jayla an der Kasse auf ihn warten. Ein Lächeln erhellte sein Gesicht. „Na, hast du etwas gefunden?“
„Ja“, antwortete sie aufgeregt. „Ich habe zwei wirklich hübsche Kleider gefunden. Such dir bitte aus, welches dir am besten gefällt.“
Neben der Kasse lagen zwei Kleider, ein blaues und ein rotes. Storm musste zweimal blinzeln, und seine Kehle wurde ganz trocken, als ihm die Worte der alten Frau in den Sinn kamen. Sagen Sie ihr, dass Ihnen das Rote gefällt.
Er starrte auf die beiden Kleider, die Jayla vor sich hielt.
„Und welches gefällt dir jetzt am besten, Storm?“, wollte sie wissen.
„Das Rote“, erwiderte er prompt und fühlte sich etwas benommen.
Doch Jayla bekam nichts davon mit, da sie das rote Kleid der Verkäuferin übergab, damit diese abkassieren konnte.
„Mir gefällt das Rote auch am besten“, sagte sie und lächelte.
Später am Abend musste Storm zugeben, dass er das rote Kleid tatsächlich wunderschön fand – vor allem an Jayla. Als sie aus dem Fahrstuhl getreten war und in der Lobby auf ihn zukam, wären ihm fast die Augen aus dem Kopf gefallen.
Sofort hatte ihn eine unsägliche Begierde erfasst. Es ging doch nichts über ein eng anliegendes, sexy Kleid an einer Frau, die schlank und gleichzeitig an den richtigen Stellen Kurven hatte. Die silbernen Accessoires, die sie dazu trug, gaben dem Ganzen einen raffinierten, eleganten und gleichzeitig heißen Touch. Das Kleid war sehr kurz, aber Jayla hatte genau die richtigen Beine dafür. Und das tiefe Dekolleté zeigte eine ganze Menge von ihren vollen, schönen Brüsten.
„Ich habe mich heute Abend wirklich amüsiert, Storm,
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