Verfuehren verboten
mal dein Licht nicht unter den Scheffel, Jayla. Vielleicht findet Storm Westmoreland dich ja aus ganz anderen Gründen interessant. Vielleicht mag er dich. Vielleicht hast du ihm ja den Boden unter den Füßen weggerissen.“
Jayla dachte zwei Sekunden lang darüber nach, ob Lisa recht haben könnte, schüttelte dann aber entschlossen den Kopf. „Unmöglich. Und selbst wenn es so sein sollte – Storm und ich könnten nie wirklich zusammenkommen.“
„Warum denn nicht?“
„Er gleicht meinem Vater viel zu sehr. Er würde mich nur unterdrücken. Und er ist tatsächlich der Meinung, dass eine Mutter zu Hause bleiben und nicht berufstätig sein sollte. Die ideale Frau wäre für ihn wahrscheinlich ein Heimchen am Herd.“
„Also, mit einem Mann wie ihm könnte ich mir das schon vorstellen“, erwiderte Lisa und verdrehte die Augen.
„Ich aber nicht. Mein Leben ist perfekt, so wie es ist, vielen Dank. Ich brauche wirklich niemanden, der mir vorschreibt, was ich zu tun und zu lassen habe. Und ich habe das sichere Gefühl, dass Storm genau das tun würde.“
„Ja, aber er ist auch super sexy.“
„Schon, aber ich sehe vor allem den Macho in ihm.“
„Letzte Nacht war das aber anders, oder?“, hakte Lisa nach. „Aber wenn du so empfindest, dann sag es ihm. Es sollte dir nicht schwerfallen, ihm klarzumachen, dass du nicht interessiert bist und er nicht mehr vorbeikommen soll.“
Jayla nickte. Ja, das müsste zu machen sein – gleich morgen beim Dinner.
Storm betrat Coleman’s Blumengeschäft und wandte sich an die ältere Dame hinter der Ladentheke. Luanne Coleman war bekannt als die größte Klatschtante der Stadt, doch er kaufte trotzdem gern bei ihr ein. Außerdem wohnte keine der Frauen, für die er je Blumen bestellt hatte, in College Park, dem Vorort von Atlanta, in dem er und die meisten Familienmitglieder lebten.
„Guten Morgen, Ms Luanne.“
Sie blickte von dem kleinen Fernseher, auf dem sie gerade eine ihrer Lieblingsserien verfolgte, zu ihm auf. „Oh, hallo, Storm. Das Übliche?“
Damit meinte sie einen Strauß Frischblumen. „Nein, heute möchte ich etwas anderes versenden.“
Das würde ihre Aufmerksamkeit wecken, da war er sich sicher.
Sie sah ihn lange neugierig an. „Etwas anderes?“
„Ja.“
„Gut. Und was haben Sie sich da so vorgestellt?“
Er schaute sich im Laden um. „Ich möchte gern etwas, was eine Weile hält.“
„Da hätte ich zum Beispiel schöne Topfpflanzen, die sich als Geschenk eignen würden.“
Storm nickte. Er konnte sich nicht erinnern, in Jaylas Wohnung eine Topfpflanze gesehen zu haben. Sie könnte sie zum Beispiel in ihr Schlafzimmer stellen und sich immer an ihn erinnern.
„Gut. Suchen Sie die Größte und Schönste aus, die Sie haben, und schicken Sie die Pflanze an diese Adresse“, bat er und gab Luanne Coleman einen Zettel.
Sie nahm ihn und warf einen Blick auf den Namen. „Wie viel möchten Sie ausgeben?“, fragte sie dann.
„Der Preis spielt keine Rolle, setzen Sie es einfach auf meine Rechnung. Und liefern Sie auf jeden Fall noch heute Nachmittag.“
Sie nickte und notierte rasch seine Bestellung. „Sie muss etwas ganz Besonderes sein.“
Storm stieß einen tiefen Seufzer aus. „Ja, das ist sie.“
Jayla blickte verdutzt den Mann an, der eine riesige Topfpflanze vor sich trug. Die Pflanze war fast größer als er selbst. „Sind Sie sicher, dass Sie die richtige Adresse haben?“
„Absolut“, erwiderte der ältere Mann und versuchte zwischen den saftig grünen Blättern einer wunderschönen Areca-Palme hindurchzusehen. „Die Pflanze ist für Sie.“
Jayla zuckte mit den Schultern und trat zur Seite, damit der Mann die Palme in ihre Wohnung tragen konnte, und überlegte, wer sie ihr wohl geschickt haben mochte.
Als der Mann die Pflanze abgestellt hatte und wieder gehen wollte, sagte sie rasch: „Moment, ich muss Ihnen noch …“
„Das Trinkgeld wurde bereits bezahlt“, unterbrach der Mann sie. Dann verabschiedete er sich.
Jayla griff nach der Karte, die an der Pflanze steckte, und las: Denk an mich, wann immer Du sie ansiehst. Storm
Jaylas Herz setzte beinahe aus. Es stolperte regelrecht. Sie blinzelte und sank dann auf ihr Sofa. Storm hatte ihr eine wunderschöne, üppige Grünpflanze geschickt, und zum ersten Mal seit Langem fehlten ihr die Worte.
9. KAPITEL
„Vielen Dank noch einmal für die Palme, Storm. Sie ist wunderschön.“
„Bitte. Ich freue mich, dass sie dir gefällt.“
„Und danke für
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