Verführer der Nacht
feucht vor Verlangen und konnte sich in der Stellung, in der er sie hielt, nicht bewegen. Sie konnte nur ihre Hüften anheben, um seine harten, tiefen Stöße aufzufangen. Feuer loderte in seinem Blut und brannte in seinem Bauch. Donnerschläge dröhnten in seinem Kopf. Sie war so heiß und eng, dass er zu explodieren glaubte. Sein Körper gehörte nicht mehr ihm, sondern war ein Teil von ihr, und es schüttelte ihn vor Freude und Schmerz über ihre gewaltsame Vereinigung.
»Ich beanspruche dich als meine Gefährtin des Lebens.« Er stieß die Worte schwer atmend hervor, während er immer wieder in sie eindrang. Die wilden Leidenschaften in seinem Inneren gerieten außer Kontrolle und breiteten sich wie ein Feuersturm in ihm aus. »Ich gehöre zu dir. Ich gebe mein Leben für dich. Ich biete dir meinen Schutz, meine Treue, mein Herz, meine Seele und meinen Körper. Ich nehme alles, was dein ist, in meine Obhut.«
Er brachte sie vor Verzückung um den Verstand. Wellen der Lust schlugen über ihr zusammen und durchfluteten ihren Körper. Ein Höhepunkt folgte auf den anderen und riss sie mit. Als Rafael sprach, spürte sie, wie sich etwas in ihrem Herzen und in ihrer Seele zusammenschnürte. Als würden Rafael und sie innerlich miteinander verbunden. Als ließen der Liebesakt und seine Worte sie zu einer einzigen Person werden.
»Hör auf!« Panik stieg in ihr auf. Rafael hielt sie immer noch an den Knöcheln, sodass sie weit offen für ihn war. Er riss sie auseinander und fügte sie so vollständig und neu wieder zusammen, dass sie nie wieder werden würde, was sie gewesen war.
Erbarmungslos stieß er in sie hinein. »Dein Leben, dein Glück und dein Wohlergehen werden für mich immer an erster Stelle stehen. Du bist meine Gefährtin, für alle Zeit an mich gebunden und für immer unter meinem Schutz.«
Sie sah sein Gesicht, die tief eingegrabenen sinnlichen Züge, die Überzeugung und die unerbittliche Entschlossenheit, und wusste, dass er etwas Unwiderrufliches getan hatte. Colby fühlte es. Sie sah es im glitzernden Schwarz seiner Augen und in der Härte seines Gesichtsausdrucks, während er sie vor Lust um den Verstand brachte. Sie spürte, wie er in ihr noch größer und härter wurde. Er warf den Kopf zurück, und sie erhaschte das Blitzen seiner weißen Eckzähne, als er einen heiseren Schrei ausstieß und sich in ihr ergoss, sie völlig erfüllte und ihren Körper in einem überwältigenden Orgasmus erschauern ließ, der sie in Millionen winziger Stücke zerriss.
Erst nach einer Weile wurde ihr bewusst, dass sie im Gras lag, die Beine gespreizt und in die Luft gestreckt, ihre Knöchel von Rafaels Händen wie von einer Zwinge umschlossen.
Sie versuchte, sich aus seiner Umklammerung zu lösen. Sein Atem ging genauso flach und abgehackt wie ihrer. Langsam lockerte er seinen Griff und ließ ihre Beine nach unten sinken, bevor er über ihr zusammenbrach.
Colby lag unter Rafael. Ihr Herz klopfte so stark, dass sie Angst hatte, es könnte ihren Brustkorb sprengen. Ihr Körper erschauerte immer noch so heftig unter den Nachbeben des Liebesakts, dass sie sich nicht rühren konnte, sondern kraftlos im Gras lag. Das ungeheure Verlangen, das Rafael in ihr wachgerufen hatte, ängstigte sie. Nie würde sie einen anderen Mann finden, der das mit ihrem Körper und ihrer Seele machen könnte. Wie sollte sie nachts wach liegen, ohne seine Hände auf ihrer Haut zu spüren? Ohne zu erleben, wie er immer tiefer in sie eindrang, bis sie beide um Gnade flehten? Tränen brannten unter ihren Lidern, aber sie wusste nicht, ob sie reiner Ekstase entsprangen oder einem Hunger, den nur Rafael stillen konnte.
»Habe ich dir wehgetan?« Er glaubte nicht, je die Kraft zu finden, wieder aufzustehen. Seine Finger strichen zart über die Tränen auf ihrem Gesicht.
»Ich weiß es nicht. Ich werde es noch ein paar Stunden lang nicht wissen.« Sie war benommen von den Farben des Himmels, der Sterne und des Mondes, von Schattierungen, die ihr nie zuvor aufgefallen waren. Ihr Körper, der sich immer noch in einem Zustand der Verzückung befand, jubilierte.
Rafael hob den Kopf von ihrer Brust und sah ihr in die Augen. »Du bist eine sehr eigensinnige Frau.«
»Du bist ein sehr starrköpfiger Mann.« Sie strich ihm seidige schwarze Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Das Wort ›Nein‹ gibt es für dich wohl nicht?«
Sein Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln. »Es gibt keinen Grund, Nein zu mir zu sagen. Und schon gar nicht für
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