Verführer der Nacht
dich. Du bist meine Frau. Meine Gefährtin des Lebens.«
»Aber nicht dein Eigentum«, erinnerte sie ihn. Ihre Fingerspitzen berührten sanft sein Gesicht. »Du kannst mich nicht zwingen, dich zu lieben, Rafael. Ich muss mehr über dich wissen. Wenn ich Zugang zu deinem Bewusstsein habe, sehe ich Dinge, die ich nicht begreife.«
»Was du in meinem Bewusstsein siehst, sollte keinen Unterschied machen, querida.«
Colby, die sich über seine Arroganz ärgerte, versuchte, ihn wegzustoßen. »Du bist schwer, Rafael. Geh weg!« Seine Eckzähne waren immer noch verlängert, und sie wurde wieder nervös.
Er küsste ihre Kehle und stieß sich hoch, um sich aufzusetzen. »Das liegt nur daran, dass du so klein bist. Du musst mehr essen.«
Sie spähte unter ihren Wimpern zu ihm. »In letzter Zeit kann ich überhaupt nichts mehr essen. Hast du etwas damit zu tun?«
»Ja.« Man belog seine Gefährtin nicht.
Nimm sie! Mach sie dir zu eigen, damit wir diesen Ort verlassen und nach Hause zurückkehren können. Nicolas war auf der Jagd. Seine Stimme erklang leise in Rafaels Kopf. Er konnte offensichtlich nicht verstehen, warum sein Bruder die Frau nicht einfach zwang, seinen Wünschen nachzukommen.
Es ist kompliziert.
Nicolas seufzte. Du vergisst, wer und was du bist. Willst du, dass der Vampir sie tötet und die Leute auf dieser Ranch zerstört? Wenn du ihren Widerstand weiter hinnimmst, wird sie unser aller Tod sein. Wir werden unsere Ehre verlieren.
Colby gelang es, ihre Bluse zu finden, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wo ihr BH gelandet war. »Spricht er mit dir?«
»Mein Bruder? Ja.«
Sie zuckte leicht zusammen, als sie mit den Armen in ihr Hemd fuhr. Colby konnte immer noch spüren, wo er sie mit eisernem Griff gehalten hatte. »Was hast du eben zu mir gesagt? Was haben diese Worte zu bedeuten? Sie klangen verdächtig nach einer Art Ritual.« Sie warf ihm einen argwöhnischen Blick zu, während sie zu ihrer achtlos beiseitegeworfenen Jeans kroch. »Was hast du getan?« Da die Knöpfe ihrer Bluse verschwunden waren, verschlang sie die Enden unter ihrer Brust zu einem Knoten.
»Ich habe uns nach Art meines Volkes aneinander gebunden.«
Er klang selbstgefällig, sogar überheblich. Colby langte nach ihrem Slip und schleuderte ihn in Rafaels Richtung. »Den hast du kaputtgemacht.«
»Du brauchst ihn nicht.« Er schlang beide Arme um sie und zog sie an seine Brust, als sie versuchte, sich in ihre Jeans zu kämpfen. Zähne knabberten und nagten an ihrem Hals. »Du solltest nie etwas anziehen.«
»Das würde beim Rest der Welt echt gut ankommen. Was für ein Ritual?« Colby lehnte sich an ihn, während sie ihre Jeans nach oben zog. Sie fühlte sich innerlich wie äußerlich völlig ausgelaugt, aber auf eine köstliche Art. Und natürlich hatte Rafael seine Hände schon durch die klaffende Öffnung ihrer Bluse geschoben und um ihre Brüste gelegt. »Bekommst du eigentlich nie genug?«
»Offensichtlich nicht. Vielleicht solltest du dich noch nicht anziehen.«
Sie schmiegte sich an ihn und genoss es, von seinen Armen gehalten zu werden. In wenigen Stunden begann ihr Arbeitstag, aber ihr blieb die Nacht mit ihm. Sie musste ihn nur davon überzeugen, sie nicht mehr zu beißen. »Im Moment bin ich mir nicht mal sicher, ob ich gehen kann.« Colby stand auf und hielt sich an seiner Schulter fest. Es war seltsam, ihn anzuschauen und zu wissen, was er mit ihr gemacht hatte. Sie hatte seinen Namen geschrien und um mehr gebettelt, und trotzdem war sie kein bisschen verlegen.
Rafael richtete sich mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung auf und kleidete sich dabei gleichzeitig auf die Art und Weise seiner Spezies an. Colby schnappte kurz nach Luft und wich einen Schritt zurück. »Wie hast du das gemacht? Sogar dein Haar sieht sauber und gekämmt aus.« Stirnrunzelnd legte sie eine Hand an ihre Haare. »Ich fürchte, ich schaue ziemlich zerrauft aus. Ich brauche eine Dusche und einen Friseur.«
»Du bist schön, Colby. Du bist schön, besonders, wenn du unter mir liegst und vor Lust schreist.« Rafael klang fast selbstgefällig. Ohne den Blick von ihrem Gesicht zu wenden, streckte er seinen Arm vor ihr aus. Seine Haut wellte sich, und Federn brachen hervor, als sich ein gewaltiger Flügel entwickelte, der sehr an den einer Harpyie erinnerte.
Colby zog scharf den Atem ein. »Das warst du! Ich habe dich in mein Haus gelassen!«
»In dein Schlafzimmer.« Die Federn verschwanden und ließen Muskeln und Sehnen zurück. Rafael
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