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Verführer der Nacht

Titel: Verführer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Brutalität aus; er war eine Waffe voller Hass und Vergeltung und so böse, dass Colby vor Angst zitterte. Beeil dich, Rafael! Sie spürte eine wachsende Panik in ihrem Inneren. Irgendetwas bewegte sich über ihr. Es war ein wahrer Massenexodus von Insekten, alle auf der Flucht vor dem Vampir. Käfer! Sie sind überall!
    Rafael konnte die Hysterie in ihrer Stimme hören. Es sieht dir ähnlich, einen bockenden Hengst in die Knie zu zwingen,
    aber Angst vor ein paar Insekten zu haben. Er versuchte, ruhig und gelassen zu sein, obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte, als seinem Feind das Herz herauszureißen, weil er Colby einer solchen Folter aussetzte. Rafael zwang sich, seinen Geist von ihrer Furcht zu lösen, und zu wittern, wie nahe Kirja tatsächlich war. Die Flucht der Insekten wies darauf hin, dass er sich Colbys Ruheplatz näherte. Die Schutzbarrieren würden ihn aufhalten, aber Rafael bezweifelte, dass er bei ihr sein konnte, bevor Kirja die Barrieren aufgehoben hatte.
    Zur Hölle mit dir! Wie konntest du mir das antun? Das Schluchzen in ihrer Stimme traf ihn bis ins Herz. Ich fühle mich wie in einem Sarg. Wenn du mich hier nicht rausholst, verliere ich meinen letzten Rest an Verstand.
    Rafael begann, Hindernisse in Kirjas Weg zu stellen. Eine solide Mauer aus Granit, unmöglich zu durchbrechen. Er würde gezwungen sein, sie zu umgehen, und irgendwann mussten seine Kräfte nachlassen. Was auch immer ihm dazu verhalf, sich nach Tagesanbruch zu bewegen, es konnte unmöglich lange anhalten. Die Karpatianer hätten von einer derartigen Errungenschaft erfahren und etwas dagegen unternommen.
    Bitte, Rafael. Hilf mir bitte hier raus! Was ich auch getan habe, ich schwöre, es tut mir leid.
    Sie weinte jetzt und krallte ihre Fingernägel in die Erde. Er konnte fühlen, wie ihr Herz immer schneller schlug, bis er Angst hatte, es würde zerspringen. Ihr Flehen machte ihn rasend. Am liebsten hätte er mit ihr geweint.
    Colby! Hör auf! Hör auf zu weinen. Du schaffst das. Du musst es schaffen. Ich möchte, dass du bei vollem Bewusstsein bist, damit ich dich benutzen kann, um ihn zu bekämpfen, wenn es sein muss. Du hast Macht. Du wirst es schaffen. Hör auf zu weinen und reiß dich zusammen. Seine Worte waren ein erbarmungsloser Befehl. Er sprach absichtlich eine schroffe Warnung aus, eine Forderung, statt sie zu trösten. Sie reagierte genauso, wie er es von ihr erwartet hatte: Er spürte die Woge von Zorn, die in ihr aufstieg.
    Die Käfer kriechen in mein Haar, du Bastard! In Wirklichkeit spürte sie Tausende winzige Beinchen, die in einer Panik über sie hinwegjagten, die noch erschreckender wirkte als die Insekten selbst.
    Colby war drauf und dran, die Nerven zu verlieren. Rafael fing an, der Vulkanerde Mineralien zu entziehen. Er errichtete eine Kammer aus Diamanten, indem er ein Dach über Colbys Kopf formte, eine glitzernde, durchsichtige Höhle, groß genug, um ihr das Gefühl zu nehmen, lebendig begraben zu sein, und klein genug, um sie schnell entstehen zu lassen. Diese Festung aus reinem Diamant würde Kirja nicht durchdringen. Colby würde den Vampir sehen, und vielleicht war es sogar möglich, Kirja zu verletzen oder zu zerstören, indem sie ihre Sehkraft nutzten.
    Was ist das? Colby berührte das harte Gebilde, das rasch um sie herum entstand. Rafael, bitte! Wirklich, ich kann das nicht. Du musst mich hier rausholen. Ich verstehe nicht, warum du mich hierlässt. Ist es wegen des Muttermals P
    Er spürte ihre Verzweiflung. Wollte er sie lebendig begraben? Sie einem qualvollen Tod ausliefern? Das Grauen kehrte schnell zurück. Ihr flehentliches Bitten war viel schlimmer als ihr Zorn. Noch nie in seinem Leben hatte er solche Qualen erlitten. Sein Herz tat weh, und sein Magen brannte vor Zorn, während ihm die Angst die Kehle zuschnürte.
    Du kannst die Augen aufmachen, meu amor. Du bist jetzt in Sicherheit. Die Diamantwände kann er nicht durchdringen. Sie sind zu hart, und er ist viel zu geschwächt. Wenn er sich durch die Erde schiebt, musst du ihn anschauen, ihn ständig im Auge behalten, ganz gleich, was er tut. Kannst du das,
    pequena? Rafael konnte nicht verhindern, dass sich ein zärtlicher Ton in seine Stimme stahl. Er sehnte sich schmerzlich danach, sie in seine Arme zu nehmen und zu trösten.
    Colby schlug zögernd die Augen auf. Ihr graute davor, Erde und Käfer zu sehen. Sie lag tatsächlich in schwerer, schwarzer Erde, war jedoch von Glas umschlossen. Als sie einen Arm hob, um die Wand

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