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Verführer der Nacht

Titel: Verführer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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kannst ruhig von dem Baum herunterkommen und mir sagen, was du hier tust.«
    Der Raubvogel breitete sofort seine Flügel weit aus und ließ sich nach unten gleiten. Noch bevor er den Boden berührte, wechselte er seine Gestalt. Ein hochgewachsener Mann mit breiten Schultern stand vor ihm. »Ich habe dich schon viel zu lange nicht gesehen, Rafael.« Er trat vor und legte seine Hände in der vertrauten Geste, mit der Krieger einander begrüßten, an Rafaels Oberarme.
    »Vikirnoff von Shrieder. Ich dachte, du hättest schon längst den Weg in die Dunkelheit angetreten.«
    »Ich habe oft daran gedacht, aber mein Bruder hat über mich gewacht. Nicolae hat seine Gefährtin des Lebens gefunden, doch meine Zeit läuft allmählich ab. Ich habe noch eine einzige Aufgabe zu erledigen, bevor ich gehe. Was ist mit dir? Wie geht es deinen Brüdern?«
    »Riordan hat auch seine Gefährtin gefunden. Es besteht Hoffnung, seit wir wissen, dass manche menschlichen Frauen umgewandelt werden können. Colby, meine Gefährtin, ist ein Mensch.«
    »Ich wurde an diesen Ort geführt, weil ich das Schreien der Erde hören konnte, aber es gibt keinerlei Hinweise auf einen Vampir.«
    »Er hat geschworen, Colby zu töten. Ich muss ihn zerstören. Es ist ihm gelungen, das Blut ihres jüngeren Bruders zu trinken und ihn gegen uns einzusetzen.« Noch während er sprach, suchte Rafael das rauchgeschwärzte Gelände nach Spuren des Vampirs ab.
    »Dann werde ich mit dir jagen. Es wird wie in alten Zeiten sein.« Vikirnoff langte nach hinten, um sein beinahe taillenlanges Haar im Nacken mit einem Lederband zusammenzubinden.
    »Colby trägt das Mal der Drachensucher. Sie ist ein Abkömmling dieser Linie.« Rafael sandte seine Sinne tief in die Erde hinein, erst Richtung Norden, dann nach Westen, wo die fruchtbare Erde Kirja dazu bringen könnte, Heilung für seine Wunden zu suchen.
    »Wir dachten, die Linie der Drachensucher wäre seit Langem ausgestorben. Eine gute Allianz zwischen zwei mächtigen Häusern. Der Prinz wird erfreut sein.« Vikirnoff überprüfte den Himmel.
    »Was führt dich hierher, Vikirnoff?«
    »Ich folge einer Frau. Nicolae und ich sind durch Zufall dahintergekommen, dass ein Meistervampir diese bestimmte Frau sucht. Ich folge ihrer Spur, um sie zu warnen und zu beschützen.« Er zog ein Foto aus seiner Brusttasche. »Hast du sie gesehen?«
    Rafael langte nach dem Bild, aber Vikirnoff hielt es fest und zeigte es ihm nur. Sein Daumen strich mit einer kleinen, fast unbewussten Geste über das schöne Gesicht. »Ich bin mir sicher, ihr dicht auf den Fersen zu sein.«
    »Sie war hier und hat sich in der Bar mit Colby unterhalten. Natalya Shonski ist ihr Name. Sie glaubt, alle Jäger würden diejenigen mit dem Mal der Drachensucher töten. Sie läuft nicht nur vor dem Vampir weg, sondern auch vor dir.«
    »Auch sie trägt das Mal der Drachensucher? Warum glaubt sie, wir Jäger wollten sie töten?«
    Beide Männer suchten den Boden ab, indem sie mit ihren Händen darüberfuhren und der Erde Informationen entlockten. Sie lauschten dem Wind und dem Rascheln der Blätter in den Bäumen. Normalerweise verrieten sogar die Insekten und Nachttiere etwas, aber es gab keinen Hinweis, der auf die Fährte des Vampirs geführt hätte. Es war, als hätte er sich in Luft aufgelöst.
    »Wenn das, was sie sagt, stimmt, bekam Rhiannon Drillinge, zwei Mädchen und einen Jungen. Die Kinder waren nicht von ihrem Gefährten, sondern von dem Magier Xavier. Er hielt sie einige Zeit gefangen, niemand weiß, wie, aber irgendwie schaffte sie es, zu ihrem Gefährten in eine andere Welt überzugehen, und ließ ihre Kinder zurück. Es ist natürlich auch möglich – und sogar wahrscheinlicher –, dass Xavier sie ermordete, nachdem die Kinder geboren worden waren. Xavier hasste alle Karpatianer. Sicher hätte er seine Kinder dazu erzogen, uns zu fürchten.« Rafael konzentrierte seine Suche auf den Süden und dann auf den Osten. »Die junge Frau, die du suchst, ist ein direkter Nachfahre. Sie ist schon lange auf der Welt und meidet unser Volk. Ich bin ihr auch begegnet und habe ihre Erinnerungen gelesen.« Gereizt fuhr er sich mit einer Hand durchs Haar. »Deus! Das führt zu nichts ! Wo könnte Kirja sich verstecken ?«

Kapitel 19
    K irja?« Vikirnoff ließ das Foto in seine Brusttasche gleiten und fuhr herum. »Er ist der Vampir?« Seine Stimme klang nachdenklich. »Kein Wunder, dass er schwer zu finden ist! Kirja war ein großartiger Krieger.«
    »Ich fürchte,

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