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Verführer der Nacht

Titel: Verführer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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er ist an einer Verschwörung beteiligt, unseren Prinzen zu töten.«
    »Ich habe vor Kurzem mit Gregori gesprochen, und wir haben alle den Verdacht, dass sich eine große Armee zusammenrottet. Was ist mit Kirjas vier Brüdern?«
    »Vermutlich stecken sie alle mit drin, doch ich weiß es nicht mit Sicherheit. Als Kirja mit mir sprach, deutete er etwas in der Richtung an.«
    Vikirnoff begutachtete eine eigenartige Anhäufung von Felsblöcken, die leicht verschoben wirkten. »Was liegt in dieser Richtung?«
    Rafael studierte die Umgebung. »Die Minen.« Seine dunklen Augen funkelten bedrohlich. »Vikirnoff, er hat sich in dem alten Bergwerk versteckt! Colby hat mir erzählt, dass die Eingänge vor Jahren versperrt wurden, weil es da drinnen gefährlich ist. Niemand geht dorthin.«
    »Er hätte also keinen leichten Zugang zu menschlicher Beute?«
    Rafael schüttelte den Kopf. »Nein, doch er könnte arglose Opfer dort hinlocken. Er ist unglaublich mächtig.«
    Vikirnoff nickte. »Ich erinnere mich gut an die Brüder Mali-nov. Schon in ihrer Jugend waren sie alle sehr mächtig.« Seine kühlen Augen ruhten auf Rafael. »Genauso wie deine Familie.«
    »Wir waren gute Freunde, und ja, wir haben die Gesetze bis an ihre Grenzen strapaziert, aber wir waren alle einverstanden, meine Brüder ebenso wie Kirjas Brüder, zu unserem Prinzen zu stehen und ein Leben in Ehre zu führen. Ich weiß nicht, warum die Malinovs den dunklen Weg gewählt haben.« Ein Hauch von Trauer schwang in seiner Stimme mit.
    Vikirnoff sah ihn scharf an. »Er ist nicht mehr dein Freund aus der Kindheit. Lass uns den Untoten jagen und die Bedrohung für dich und deine Gefährtin beseitigen, bevor die Sonne zu hoch am Himmel steht und uns zwingt, uns in die Erde zurückzuziehen.«
    Sie nahmen gleichzeitig eine andere Gestalt an, Vikirnoff die der Eule, Rafael die der Harpyie. Beide flogen dicht über dem Boden und nahmen den direkten Weg zum Bergwerk. Kirja musste unter der Erde sein. Mit welchem Mittel es ihm auch gelungen sein mochte, nach dem ersten Licht der Morgendämmerung wach zu bleiben, die Wirkung konnte nicht lange anhalten, davon war Rafael überzeugt. Mit Sicherheit hatte Kirja seinen Fluchtweg vorbereitet, bevor er den Anschlag auf Colbys Leben unternahm.
    Vikirnoff? Findest du es nicht merkwürdig, dass Rhiannons Sohn starb und nichts über das Schicksal ihrer Töchter bekannt ist ? Colby sagt, sie hätte erfahren, dass ihr Vater gestorben wäre, aber nicht, wie oder wann. Rafael klang nachdenklich.
    Magier waren nicht unsterblich. Sie hatten ein sehr langes Leben, doch irgendwann fanden auch sie den Tod. Das ist einer der Gründe für ihre Abneigung gegen uns. Trotz all ihrer
    Fähigkeiten und all ihrer Macht konnten sie ihr Leben nicht unendlich verlängern. Der Prinz hielt dies für den Grund, warum Rhiannon entführt wurde. Xavier wollte mit ihr Kinder zeugen, die unsterblich waren. Er wollte ihr Blut für sich und seine Nachfahren.
    Mit den scharfen Augen der Harpyie entdeckte Rafael etwas frisch aufgeschüttete Erde, als wäre dort ein Maulwurf am Werk gewesen. Er kreiste über der Stelle. Was, wenn es Xavier gelungen ist? Rhiannon hätte ihn sicher nicht freiwillig umgewandelt, doch er mag Mittel und Wege gefunden haben, ihr Blut zu benutzen, um die Umwandlung selbst herbeizuführen. Colby ist der Beweis dafür, dass das Blut der Drachensucher an jemanden weitergegeben wurde, der allem Anschein nach ein Mensch ist. Wir können nicht mit absoluter Gewissheit sagen, dass Xavier oder sein Sohn und sein Enkel tot sind. Das wurde zwar behauptet, aber es gibt keine näheren Informationen.
    Vikirnoff erwog die Möglichkeiten. Du hältst es also für möglich, dass unser größter Feind am Leben ist und erwachsene Kinder hat, die ihm helfen könnten, sein Werk fortzuführen?
    Rafael entdeckte die Minen, die jetzt direkt vor ihm lagen, und stieg höher auf, um einen weiten Bogen zu ziehen. Kirja würde sich nicht in das Bergwerk zurückziehen, ohne Schutzbarrieren und zahlreiche Fallen zu errichten. Sorgfältig studierte er den Untergrund und die Eingänge zu den zwei Schächten, die beide mit massiven Felsblöcken versperrt waren. Ich halte es für denkbar, ja. Ich glaube nicht, dass ein Kind von Xavier so ohne Weiteres zu töten wäre. Und wenn seine Sprösslinge das Blut der Drachensucher in sich haben, wäre es noch schwieriger.
    Nicht weit vom Eingang entfernt landete Rafael in den Ästen einer hohen Tanne. Vikirnoff ließ sich neben ihm

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