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Verführer der Nacht

Titel: Verführer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Skelette an ihnen vorbei ins gleißende Licht stürmten. Die Knochen zersetzten sich und zerbarsten zu kleinen Splittern. Die Flammen flackerten und erloschen. Wieder herrschte eine unheimliche Stille.
    Vorsichtig gingen die Jäger weiter, jetzt wieder als Karpatianer, um alle ihre Sinne nutzen zu können. Rafael verarbeitete jeden Geruch und jedes Geräusch, das ihn erreichte. »Uns läuft die Zeit davon. Wenn wir ihn nicht bald finden, bleibt uns keine andere Wahl, als einen Ruheplatz aufzusuchen, und das können wir hier nicht. Dieses Bergwerk ist Kirjas Versteck, und es wird gut bewacht.«
    »Genau damit rechnet er. Er braucht nur zu verhindern, dass wir seinen Ruheplatz finden, bevor die Sonne zu hoch steht«, stimmte Vikirnoff ihm zu. »Noch nie habe ich gegen einen Vampir mit solchen Fähigkeiten gekämpft.«
    »Er hatte Jahrhunderte Zeit, sie zu perfektionieren.« Rafael wandte den Kopf und lauschte auf ein leises Scharren in ihrem Rücken. »Hörst du das?«
    »Die Skelette versuchen, sich für einen weiteren Angriff neu zu formieren.«
    Sie befanden sich in einem Labyrinth von Tunneln und verharrten einen Moment lang regungslos, um einen Hinweis auf Kirjas Ruheplatz zu finden. »Er versteht es auch sehr gut, keine Spuren zu hinterlassen«, fügte Rafael hinzu. Er zeigte auf den Pilzbefall an den Wänden eines Tunnels. »Das dort scheint mir am ehesten infrage zu kommen. Diesen Pilzbefall gibt es sonst nirgends, und ich nehme an, es handelt sich dabei um eine weitere Sicherheitsmaßnahme.«
    Vikirnoff betrachtete eingehend den seltsamen Auswuchs. »Wie das aussieht, gefällt mir gar nicht. Außerdem krabbeln Millionen Tausendfüßler auf dem Roden herum, und die Stützbalken sind fast völlig verrottet. Ich denke, wir fassen lieber nichts an, wenn wir da entlanggehen.«
    Rafael warf einen Blick auf den Teppich aus Tausendfüßlern und fluchte leise. »Kirja weiß sehr gut, dass wir ihm dicht auf den Fersen sind. Ich fühle seine Nähe. Er kann seinen Hass auf mich nicht verbergen. Kirja nimmt es viel zu persönlich, dass ich ihn jage.«
    Vikirnoff zog eine Augenbraue hoch. »Wie kommst du denn darauf?«
    Rafael grinste kurz. »Er kennt meine Aversion gegen Tausendfüßler. Kindisch, ich weiß, doch natürlich muss er genau das ausnutzen.«
    Vikirnoffs Augenbraue wanderte noch weiter nach oben. »Wir sind ein Volk der Erde. Wie kann ein Tausendfüßler jemanden wie dich irritieren? Du hast die Herrschaft über diese Tierchen.«
    »Ich hatte vier Brüder, Vikirnoff«, erinnerte Rafael ihn. Sein Körper flimmerte, wurde durchsichtig und verwandelte sich in eine sehr kleine Fledermaus.
    Vikirnoff folgte seinem Beispiel. Aber zuerst warf er noch einen Blick zurück in den Tunnel. Die Knochen machten dort laute, knirschende Geräusche, als sie versuchten, sich wieder zu Skeletten zusammenzufügen, um die Befehle ihres Herrn auszuführen. Wirmüssen auch darauf achten, was hinter unserem Rücken passiert.
    Nur wenn wir nicht zu ihm gelangen. Wenn er erst einmal fort ist, werden alle seine Diener verschwinden. Beeilen wir uns. Pass auf den Pilzbefall rechts vom Eingang auf. Da ist etwas faul. Rafael benutzte das Radarsystem der Fledermaus, um die Entfernung zu dem Bewuchs abzuschätzen, aber die Position der Pilze veränderte sich ständig, als bewegten sie sich.
    Plötzlich schnappte etwas nach der Fledermaus und schleuderte sie auf den Boden. Die Tausendfüßler rückten sofort an. Vikirnoff ließ einen seiner Flügel rasch zu einem Arm werden und langte nach unten, um die kleine Fledermaus vor den gierigen Insekten zu bewahren. Ihr Körper war mit Bisswunden übersät, Blut tropfte aus mehreren Wunden.
    Rafael schlug mit den Flügeln, um an Höhe zu gewinnen, und schüttelte die Tausendfüßler ab. Danke. Jetzt wissen wir, was es mit diesem Pilz auf sich hat. Er hat Zähne.
    Vermutlich Gift.
    Ich konnte spüren, wie es eindringt. Brennt höllisch. Er ist ganz nahe. Halt dich rechts, Vikirnoff. Pass gut auf! Der Pilzbefall ist überall.
    Hier ist irgendwo Gas.
    Er ist hinter diesen Felsblöcken. Ich spüre ihn. Die Tausendfüßler rasen vor Wut, und der Pilz fletscht die Zähne wie ein tollwütiger Hund. Kirja muss in der Kammer sein.
    Rafael. Ich versuche, dir zu sagen, dass in diesem Tunnel Gas austritt.
    Ein Trick. Er spielt gern mit dem Feuer.
    Ich will hier drinnen nicht gebraten werden. Vikirnoff klang sehr entschieden.
    Es wird Zeit, dass er etwas für uns tut. Ich habe eine Idee. Geh zum Tunneleingang

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