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Verführer der Nacht

Titel: Verführer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zurück. Rafael folgte Vikirnoff und nahm wieder seine normale Gestalt an.
    »Was hast du vor?«, wollte Vikirnoff wissen.
    Rafael zeigte auf die schweren Felsen, die den Eingang zu der Kammer am Ende des Tunnels versperrten. »Das da.«
    Kurz darauf standen Klone der zwei Jäger in der Nähe der Kammer. Tausendfüßler schwärmten um ihre Körper herum, und der Pilz schnappte immer wieder nach ihnen, während Rafael von den beiden Klonen den komplizierten Schutzmechanismus auflösen ließ, den der Vampir vor seinem Versteck errichtet hatte.
    Während die Klone arbeiteten, befreite Rafael seinen Körper von den restlichen Giftstoffen. Der Reinigungsprozess dauerte länger als sonst, da Rafael einen Großteil seiner Macht für die Trugbilder brauchte, die er geschaffen hatte.
    »Ich hoffe, er beeilt sich. Ich kann die Skelett-Krieger schon kommen hören«, sagte Vikirnoff grimmig. »Ich würde empfehlen, in die Luft aufzusteigen, um den Kriegern zu entkommen, aber daran hat er sicher gedacht.« Er sprach nicht aus, was sie beide wussten. Ihnen ging die Zeit aus. Draußen stieg die Sonne immer höher, und bald würden sie beide von der schrecklichen Lethargie ihrer Spezies befallen werden. In der Mine, wo Kirja ganz nahe war, konnten sie nicht ruhen. Es wäre viel zu gefährlich.
    »Ich kann nicht das Trugbild aufrechterhalten und gleichzeitig an den Schutzbarrieren arbeiten. Darum wirst du dich kümmern müssen. Geh nicht zu nahe heran«, warnte Rafael ihn.
    Vikirnoff machte sich an die komplizierte Arbeit, den Schutzzauber aufzuheben, der das Versteck des Vampirs absicherte. Hinter ihnen wurde das Klappern und Rasseln von Knochen immer lauter. Auf dem Boden wimmelte es von bösartigen Insekten, und die Schatten heulten schauerlich. Sie wurden nur durch das glühend heiße Licht in Schach gehalten, das Rafael nach wie vor aufrechterhielt.
    Die Explosion kam ohne Vorwarnung und erschütterte das gesamte Bergwerk. Der in die Enge getriebene Vampir hatte das Gas entzündet. Ein orangeroter Feuerball raste den Tunnel hinunter und steckte alles in Brand, was in seinem Weg war. Er riss alles innerhalb des langen Tunnels mit, tötete die fleischfressenden Pflanzen und verbrannte die unzähligen Tausendfüßler. Die Röhre war völlig ausgebrannt und roch faulig, war aber für die beiden Jäger frei.
    Während sich die Jäger vorsichtig zum Eingang der Kammer bewegten, zeichnete Vikirnoff mit den Händen komplizierte Muster in die Luft, um den unsichtbaren Schutzschild des Vampirs aufzuheben. Rafael nährte weiter das weiße Licht, das sie umgab, um die Schatten zurückzudrängen. Mehr als einmal gingen die dunklen, formlosen Gestalten auf die Karpatianer los, nur um schreiend zurückzuweichen, wenn Rafael den gebündelten Lichtstrahl gegen sie richtete.
    »Die letzte Barriere ist gefallen«, sagte Vikirnoff.
    »Geh zur Seite. Sicher erwartet uns da drinnen eine Überraschung.« Rafael presste sich an die rauchgeschwärzte Tunnelwand und wartete, dass Vikirnoff dasselbe tat, ehe er mit einer Handbewegung die Felsblöcke vom Eingang wegrollen ließ.
    Gas und Dampf strömten aus dem Inneren der Kammer, begleitet von einem widerwärtigen, fauligen Gestank. Eine düstere Wolke von Fledermäusen mit scharfen Fängen folgte und schwärmte sofort um die Jäger. Vikirnoff errichtete blitzschnell einen Schutzschild um sich und Rafael, als sie in die Kammer spähten. Immer wieder prallten die Fledermäuse an die unsichtbare Barriere. In ihrer Besessenheit, den Befehl des Vampirs zu befolgen, zerschmetterten sie ihre Körper. Die Jäger traten auf den dampfenden Boden von Kirjas Versteck.
    In der Kammer war es heiß, und das Gas in der Luft enthielt Spuren von Schwefel und Gift. Die Karpatianer schwebten nach oben, als die Säure im Boden ihre Stiefel zerfraß und zu ihrer Haut durchzudringen versuchte. »Gut gemacht, Kirja«, knurrte Rafael und schüttelte den Kopf, um sich von der Lethargie zu befreien, die seinen Körper und seinen Geist befiel und ihn schwerfällig machte.
    Sie begannen den Boden Stück für Stück zu untersuchen, um die Stelle zu finden, wo der Vampir unter dem giftigen Gebräu aus Säure und verschmutzter Erde lag. »Hier, Vikirnoff«, sagte Rafael und zeigte auf eine Stelle, die sich direkt unter ihm befand. »Er ist hier.«
    Die beiden hoben die letzten Schutzvorkehrungen auf, schnell, aber sorgfältig darauf bedacht, nicht in ihrer Wachsamkeit nachzulassen. Eine schwache Bewegung erregte Ra-faels

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