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Verführerische Julia

Verführerische Julia

Titel: Verführerische Julia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE CARLISLE
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Herz“, sagte Sally ungewöhnlich ernst. Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: „Julia, wir kennen uns nun doch schon eine ganze Weile.“
    Oh, oh, was kommt jetzt?
    „Deswegen möchte ich dich bitten, mir die Wahrheit zu sagen: Du liebst Cameron, nicht wahr?“
    Julia blinzelte überrascht. „Liebe? Ich, also, aber natürlich …“
    Sally hielt inne und sah sie aufmerksam an. „War das ein Ja?“
    Betreten schwieg Julia. Eine Sally Duke konnte man einfach nicht anlügen. Und auch wenn Julia mit Cameron darüber gesprochen hatte, dass er nicht lieben konnte, war nie zur Sprache gekommen, wie es andersherum aussah.
    Wie sollte sie die Gefühle, die sie für ihn hatte, denn nur benennen? Alles, was sie mit Sicherheit wusste, war, dass sie ein Teil dieser Familie sein wollte und dass sie Cameron über alle Maßen schätzte. Dass er ihr wichtig war. Sonst hätte sie ihn schließlich nie im Leben geheiratet.
    Sie sank in sich zusammen. „Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht.“
    „Du weißt es nicht?“, fragte Sally. „Interessant. Ich dachte, über solche Dinge spricht man, bevor man heiratet.“
    Verlegen biss Julia sich auf die Lippe. „Haben wir auch. Aber … aber nicht so, wie du vielleicht denkst.“
    „Ich weiß deine Ehrlichkeit sehr zu schätzen“, erwiderte Sally beruhigend. „Und ich wage mal zu behaupten, dass ihr beide schon sehr bald feststellen werdet, dass ihr einander liebt.“
    Gerührt ergriff Julia die Hand ihrer Schwiegermutter und drückte sie sanft. „Danke, das hoffe ich auch. Aber bis dahin kannst du dir sicher sein, dass ich sehr, sehr glücklich bin.“
    „Das bin ich auch, Schätzchen“, sagte Sally. Ihre Augen glitzerten verdächtig. „Es freut mich von ganzem Herzen, dass Cameron sich für dich entschieden hat. Ehrlich gesagt, habe ich mir oft Sorgen gemacht, dass meine Söhne an die falschen Frauen geraten. Du weißt schon, wegen des Geldes.“
    Julia lachte auf. „Na, was das Thema betrifft, kannst du bei mir ganz beruhigt sein.“
    Nun lachte auch Sally. „Ja, das kann man wohl sagen.“
    „Was ist denn so lustig?“, fragte Cameron, der sich von hinten angeschlichen hatte und nun seine Arme um Julias Taille schlang.
    „Ach, wir haben nur darüber geredet, dass Geld bei dieser Hochzeit keine Rolle gespielt hat“, erklärte Julia.
    „Nein“, sagte Cameron leise und drehte sie zu sich, sodass er ihr in die Augen sehen konnte. „Wir hatten bessere Gründe, uns füreinander zu entscheiden.“ Er lehnte seine Stirn an ihre.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Julia, dass Sally die Szene interessiert beobachtete, sich dann aber zurückzog, um dem Paar etwas Privatsphäre zu lassen.
    „Habe ich dir heute eigentlich schon gesagt, wie schön du bist?“, fragte Cameron.
    Seufzend ließ sie sich gegen ihn sinken. Ja, Sally hatte recht: Wenn ihr Sohn so weitermachte, würde es sicher nicht mehr lange dauern, bis Julia sich rettungslos in ihn verliebte.
    Oh, Gott!
    Erschrocken fuhr sie zusammen. Daran durfte sie nicht einmal denken! Denn eins hatte Cameron Duke ihr unmissverständlich klargemacht: Zwischen ihnen ging es um Lust, nicht um Liebe.
    Und wenn sie sich schützen wollte, dann musste sie dafür sorgen, dass es auch von ihrer Seite aus dabei blieb.
    Sie räusperte sie und wich einen halben Schritt zurück. „Sieht so aus, als ob alle die Feier genießen“, sagte sie, um vom Thema abzulenken, und sah sich um.
    „Ohne dich und deinen Mut hätte es diese Hochzeit nie gegeben“, erwiderte Cameron leise. Als seine Brüder zu ihnen herüberkamen, um zu plaudern, hob er gedankenverloren Julias Hand an seine Lippen und küsste ihre Knöchel.
    Auf gar keinen Fall durfte sie zu viel in solche zärtlichen Gesten hineininterpretieren. Es musste daran liegen, dass Hochzeiten einfach generell romantisch waren. Kein Wunder, dass Cameron sich benahm wie ein ganz normaler verliebter Bräutigam. Und kein Wunder, dass sie selbst mit ihren Gefühlen haderte.
    Es war wichtig, dass sie nicht aus dem Blick verlor, worum es hier wirklich ging. Wenn sie sich in einen Mann verliebte, der ihr gestanden hatte, dass er sie niemals lieben würde, dann konnte sie sich gleich selbst das Herz aus der Brust reißen und darauf herumtrampeln.
    Sie waren eine Vernunftehe eingegangen, zu der zufällig auch noch ganz fantastischer Sex gehörte. Aber von großer Liebe konnte keine Rede sein. Je eher Julia sich mit der Realität abfand, desto besser für sie. Und für ihr Herz.

8. KAPITEL
    An diesem Abend

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