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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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»Nein, der Traum wird nicht zerplatzen. Meine Lieben, ich verzehre mich praktisch vor Sehnsucht nach ihm. Am liebsten würde ich ihn mit Haut und Haar vernaschen.«
    Livia lachte so fröhlich wie zuvor. »Die Lust hält mich fest in ihrem Griff. Ich kann kaum die Finger von ihm lassen. Wenn wir nicht bald aus diesem Haus verschwinden, werde ich irgendetwas sagen oder tun, was die Wände dieses altehrwürdigen Pfarrhauses erbeben lässt.«
    Die Freundinnen wechselten einen erleichterten Blick, als sie merkten, dass Livia wieder zu ihrer alten Form zurückgefunden hatte.
    »Meinst du, das Kleid ist so elegant, wie wir es vermutet hatten?« Livia betrachtete sich in dem langen Spiegel.
    »Keine Frage«, bestätigte Aurelia mit fester Stimme. »Es sitzt wie angegossen.«
    Livia stützte die Hände auf die Hüften und neigte den Kopf zur Seite. Aurelia hatte Recht. Die Jacke schmiegte sich eng an ihre Taille und umschmeichelte ihren Busen und die sanften Kurven ihrer Hüfte. »Die Farbe ist sehr schön.«
    »Rot passt ausgezeichnet zu deinem Teint«, stimmte Cornelia zu, nahm einen passenden Hut vom Ständer und strich über die schwarze Feder. »Weißt du schon, wohin Alex mit dir reisen will?«
    »Nein, er wollte es mir immer noch nicht verraten.« Livia setzte sich den Hut auf ihre dunklen Locken, die wie eine Krone darunter hervorlugten. Die Krempe war an einer Seite nach unten gebogen, und die schwarze Feder auf der anderen Seite strich über ihre Schulter. »Gut.« Sie klapste oben auf den Hut. »Besser geht es nicht.«
    Sie drehte sich vom Spiegel weg und lächelte ihre Freundinnen an. »Wünscht mir Glück.«
    »Alles Glück der Welt, meine Liebe.« Cornelia schloss sie fest in die Arme und machte Platz für Aurelia.
    Livia hielt die beiden einen Moment lang fest, richtete sich dann auf und nahm entschlossen die Schultern zurück. »Lasst uns gehen.«
    Alex stand unten am Fuß der Treppe, als die drei Frauen hinunterkamen. Er streckte die Arme nach Livia aus, als sie noch fünf Stufen entfernt war, umfasste ihre Hüfte und schwang sie zu sich hinunter. »Endlich«, stieß er hervor, »ich wollte schon ein Suchkommando losschicken.« Er ergriff ihre Hand und führte sie durch die Gästeschar nach draußen in den hellen und frostigen Spätnachmittag.
    Seine Kutsche wartete am Tor. Ein Bursche hielt die Pferde am Zaumzeug. Die beiden Braunen warfen den Kopf hin und her, scharrten ungeduldig mit den Hufen und stießen den Atem in die kalte Winterluft.
    »Es ist wohl besser, wenn wir nicht zu weit fahren«, murmelte Livia zitternd.
    »In der Tat, Prokov. Eine offene Kutsche, mitten im Winter«, bemerkte der Pfarrer missbilligend, als er sich zu seiner Tochter hinunterbeugte und sie zum Abschied küsste.
    »Keine Sorge, Sir. Für den Schoß haben wir eine warme Decke, und für Livias Füße einen heißen Backstein«, meinte Alex fröhlich. Ohne weitere Umstände hob er seine Braut in den Wagen, schüttelte seinem Schwiegervater kurz die Hand und setzte sich neben Livia.
    Es war kaum zu übersehen, dass der Bräutigam keine Sekunde länger warten konnte, mit seiner Braut endlich allein zu sein.
    Alex griff nach den Zügeln. »Lass sie los, Jake.«
    Der Bursche nahm die Hand vom Zaumzeug, und die Pferde setzten sich eifrig in Trab. Der Bursche sprang hinten auf die Kutsche, als sie an ihm vorbeifuhr, und schwankte leicht, als Alex die Hände senkte und die Pferde das Tempo gehorsam erhöhten.
    »Ist es dir warm genug, mein Schatz?«
    Livias Haut prickelte wieder erregt, als er sie so zärtlich ansprach. Sie murmelte zustimmend, kuschelte sich noch enger in die Felldecke auf ihrem Schoß und schaute hinauf zum Himmel. Der Abendstern war gerade aufgegangen.

15
    L ivia hatte keine Ahnung, wie lange sie schon unter dem klaren Sternenhimmel über die Landstraßen fuhren. Die Felldecke auf ihrem Schoß und der heiße Backstein an den Füßen hielten sie vollkommen warm. Alex schwieg während der ganzen Fahrt. Aber ein Lächeln spielte um seine feinen Lippen, und hin und wieder warf er einen Seitenblick auf sie, als wolle er sich vergewissern, dass sie immer noch neben ihm saß. Dann wurde sein Lächeln noch breiter, und seine Augen glänzten, als würde sich das Sternenlicht in ihnen spiegeln.
    Livia störte es nicht, dass sie schwiegen. Sie war müde - und auch wieder nicht, hüllte sich zufrieden in eine erwartungsvolle Spannung, als Alex die Pferde auf einen schmalen Weg lenkte, der unter dichten Birkensträuchern und

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