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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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dem Kurier aufspüren konnte. »Kehren Sie zu Ihrem Herrn zurück, sobald Sie gegessen und sich ausgeruht haben. Hier gibt es für Sie nichts mehr zu erledigen.«
    Alex eilte in die Küche zurück. Den Boten hatte er keines Blickes mehr gewürdigt; es durfte nicht der Hauch eines Verdachts auf ihm liegen, und auf keinen Fall wollte er seine Worte einem anderen Mann in den Mund legen. Woher sollte er wissen, in wessen Ohren diese Worte landen würden?
    »Alles in Ordnung, Eure Hoheit?« Boris stand an der Anrichte, arrangierte das Silberbesteck und drehte sich um.
    »Ja. Aber ich habe neue Anweisungen für Sie«, erklärte Alex.
    Livia kam die Treppe herunter, als er von der Küche in die Halle trat. Sie trug das rosa und grau karierte Musselinkleid und hatte sich unter der Brust ein Band in noch dunklerem Rosa geschnürt, das die Farben des Kleides betonte. Ihr Haar trug sie lose, und weil es noch ein wenig feucht war, hatten sich die Locken mehr gekringelt als üblich. Der Duft nach Lavendel und Verbenen umschwebte sie wie eine Wolke.
    »Es ist wundervoll, sich wieder frisch zu fühlen«, meinte sie auf der Treppe und sprang fröhlich die letzten beiden Stufen hinunter, »nachdem wir drei Tage lang wilde Orgien gefeiert haben.« Sie schlang die Arme um Alex und küsste ihn in den Nacken. »Oh, du riechst nach Frost und Zitrone. Wunderbar. Wo geht es zum Esszimmer? Ich sterbe vor Hunger.«
    »Hier entlang.« Alex liebte ihre wilde Unbefangenheit, liebte ihre natürliche Warmherzigkeit. Und manchmal jagte es ihm einen Schauder über den Rücken, wenn er daran dachte, wie leicht ihre Offenheit ausgenutzt werden konnte. Wie leicht war sie zu verletzen! Er legte ihr den Arm um die Schulter und führte sie ins Esszimmer.
    »Oh, wie hübsch die Einrichtung ist«, erklärte Livia und ging sofort hinüber zum großen Panoramafenster, das auf den Kiesweg vor dem Haus zeigte. »Wo genau im New Forest befinden wir uns jetzt?«
    »In Sway«, erklärte Alex, »so heißt die Gegend. Komm und setz dich, Livia. Sonst falle ich noch in Ohnmacht. Wegen Unterernährung.«
    Sie lachte. »Du übertreibst mal wieder gnadenlos.«
    Alex ging zur Anrichte und hob die Glocke von den angewärmten Platten. »Eier, Pilze, Bohnen. Aber es gibt auch Kaviar, eingelegten Hering, geräucherten Lachs und Mettklöße. Was darf ich dir bringen?«
    »Wärst du beleidigt, wenn ich einfach nur so frühstücke, wie ich es gewohnt bin? Jedenfalls für heute«, fragte Livia. »Ich bin so hungrig, dass ich keine Lust habe, mich auf Experimente einzulassen.«
    Alex lachte und häufte das Essen mit dem Löffel auf ihren Teller. »Du kannst essen, was du willst, meine Liebe. Boris wird dafür sorgen, dass dein Frühstück immer vorrätig ist. Aber eines Tages werde ich dich trotzdem bitten, den Kaviar zu probieren.«
    »Wahrscheinlich würde er mir sogar schmecken, wenn ich wüsste, dass ich ihn nur ein Mal versuchen muss«, meinte Livia zweifelnd. »Aber schon zum Frühstück?«
    »Probier doch mal das.« Er brachte ihr den gefüllten Teller und ging zur Anrichte, um sich selbst zu bedienen.
    Livia schenkte Kaffee für beide ein und machte sich dann über ihr Frühstück her. Erstaunt betrachtete sie seinen Teller und fragte sich, wie man um diese Tageszeit nur gepökelten Hering verspeisen konnte, noch dazu, bevor man irgendetwas anderes in den Magen bekommen hatte. Aber ich werde mich bestimmt daran gewöhnen, vermutete sie, und schaute zu, wie er sich eine Scheibe Schwarzbrot abschnitt und sie mit Hering belegte.
    »Wahrscheinlich schmeckt dir Toast besser als Schwarzbrot«, bemerkte Alex, als er ihren zweifelnden Blick auffing, und reichte ihr den Korb mit Weizentoast. »Keine Sorge, meine Liebe, ich habe nicht die Absicht, dich über Nacht zu einer Russin zu machen. Ich möchte nur, dass du ab und zu eine unserer Köstlichkeiten probierst. Nimm es als erstes Experiment.«
    »Oh, ich habe nichts dagegen, ab und zu ein paar russische Delikatessen zu probieren«, stimmte sie zu und schaute ihn verschmitzt an. »Es gibt da eine Köstlichkeit, die mir besonders mundet … ein bisschen salzig … aber nur ein bisschen …«
    »Es reicht«, unterbrach er sie harsch, obwohl seine Augen amüsiert glitzerten. »Wenn du dich weiterhin so ungezogen benimmst, muss ich doch sehr daran zweifeln, dass du salonfähig bist. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich die Tochter eines Landpfarrers geheiratet.«
    »Ich bin die Tochter eines Landpfarrers«, bestätigte Livia und

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