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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Cavendish Square ein bisschen aufpoliert worden … das ist alles. Der Geist des Hauses war noch immer lebendig.
    »Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«, fragte Alex leise und besorgt. Er stand hinter ihr, hatte sie beobachtet.
    »Nein, nein, es ist nichts«, erwiderte Livia. »Ich bin es nur nicht gewohnt, dass das Haus in makellosem Glanz erstrahlt. Es macht gar nicht den Eindruck, dass es auch bewohnt wird. Wirkt eher wie ein Museum.« Sie schlüpfte aus ihrem Umhang. »Lass uns in meinen Salon gehen.«
    Alex folgte ihr und beobachtete, wie sie sich ängstlich umschaute und dann sichtlich entspannte. Zum Glück war in diesem Zimmer nichts verändert worden. Es war genauso, wie sie es zurückgelassen hatte; das knisternde Feuer im Kamin und die angezündeten Lampen hießen sie willkommen.
    »Wo stecken Morecombe und die Zwillinge?« Livia ließ ihre Frage möglichst beiläufig klingen, obwohl sie es vermisste, dass die alten Dienstboten sie nicht gleich an der Tür begrüßt hatten.
    »Vermutlich in ihren Wohnungen. Schließlich ist es schon sehr spät.« Er ging hinüber zu dem kleinen Konsolentisch, auf dem drei Karaffen standen. »Boris weiß, wie sehr ich ein Gläschen Port am Ende des Tages schätze.« Er hob eine Karaffe. »Trinkst du ein Glas mit mir?«
    »Ja, gern«, stimmte Livia zu, »aber warum stellt Boris deinen Port in meinen Salon?«
    Überrascht drehte er sich um. »Stört es dich?«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht genau«, erwiderte sie, »das Haus gehört mir, und das hier ist mein Salon … es ist ungewohnt, dass hier jemand anders die Befehle erteilt. Du kannst dich doch in die Bibliothek zurückziehen. Sie gehört dir. Ich hatte angenommen, dass Boris das Zimmer nach deinen Wünschen eingerichtet hat … ich wusste nicht, dass er hier hereinkommt. Nein, ich wusste es nicht«, bekräftigte sie und zuckte die Schultern. Ihre Worte mochten grimmig und undankbar geklungen haben, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass man sie überrumpelt hatte.
    Livia wünschte sich Morecombe und die Zwillinge herbei, damit wieder alles beim Alten schien. Aber natürlich war es jetzt viel zu spät, sie aus dem Schlaf zu reißen. Morgen früh würden die drei wieder an ihrem gewohnten Platz arbeiten, und wenn sie selbst eine Nacht tief und fest geschlafen hatte, würde sie die Dinge in einem anderen Licht betrachten können. Das jedenfalls redete Livia sich ein.
    Alex schenkte den Port ein und reichte ihr ein Glas, bevor er antwortete. »Es tut mir leid, wenn Boris dir auf die Füße getreten ist, Livia. Er hat nur meine Anweisungen befolgt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Teile des Hauses mir versperrt sein sollen.«
    »Das stimmt nicht«, sagte sie und nahm das Glas. »Das stimmt wirklich nicht, Alex. Natürlich bist du jederzeit in diesem Zimmer willkommen. Es ist nur, dass es bisher allein mir gehört hat … mir und Ellie und Nell«, fügte sie kläglich hinzu, »ich brauche Zeit, um mich an die Veränderungen zu gewöhnen.«
    »Zeit, dich daran zu gewöhnen, dass du jetzt verheiratet bist?« Alex zog die Brauen hoch.
    »Nein, das nicht. Ich muss mich daran gewöhnen, das Haus mit dir zu teilen«, behauptete Livia geradeheraus. »Mit dir und deinem Personal. Noch ist es mir fremd. Aber ich werde mich daran gewöhnen, Alex.« Sie legte die Hand auf seinen Arm. »Bitte verzeih mir. Es hört sich alles so unvernünftig an. In der Tat, ich kann es mir auch nicht erklären. Lass mir ein paar Tage Zeit. Ich bitte dich darum, mein Liebster.«
    »Natürlich.« Er legte seine Hand über ihre, als sie seinen Arm ängstlich drückte. »Ich hatte keine Ahnung, dass dir das Haus so viel bedeutet.« Alex schwindelte. Die Wahrheit war, dass er es zwar geahnt, aber nicht mit ihrem Widerstand gerechnet hatte. Nein, er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihn als Eindringling betrachten würde. »Geh besser zu Bett. Du bist müde. Morgen früh werden wir über alles sprechen.«
    Plötzlich lief Livia ein kalter Schauder über den Rücken. »Kommst du nicht mit zu Bett?«
    »Ich bin gleich bei dir. Aber ich muss vorher noch ein paar Dinge erledigen.« Er tippte mit dem Zeigefinger auf ihre Wange. »Hab keine Angst, meine Süße. Du musst nicht ohne mich einschlafen.« Alex küsste sie auf die Mundwinkel und nahm ihr dann das leere Glas ab. »Geh jetzt. Es war ein langer Tag. Ethel wartet auf dich.«
    Und wo steckten Hester und Jemmy? Daisy war mit Aurelia und Franny in der Mount Street geblieben. Warum nur wurde

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