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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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während er in die Küche ging.
    Vorsichtig schlich Livia die Treppe hinunter. Sie durchquerte die Halle und stieß die Bibliothekstür auf. »Oh, bitte verzeihen Sie, ich hatte keine Ahnung, dass hier jemand wartet«, schwindelte sie lächelnd und schloss die Tür hinter sich. »Ich glaube, wir sind uns schon einmal begegnet.« Sie streckte dem Mann die Hand entgegen.
    »Paul Tatarinov, Prinzessin«, grüßte er mit starkem Akzent und drückte kurz ihre Hand. »Ich bin gekommen, weil ich mit Ihrem Mann sprechen möchte.«
    »Ich fürchte, er ist im Moment außer Haus«, bemerkte sie.
    »Dann werde ich warten«, beharrte Tatarinov.
    »Selbstverständlich. Bitte nehmen Sie Platz. Was darf ich Ihnen anbieten?« Sie deutete auf die Karaffen auf der Anrichte.
    »Nichts. Vielen Dank, Prinzessin.« Er nahm den Platz nicht an, sondern blieb ungelenk in der Mitte des Zimmers stehen.
    Livia setzte sich und ordnete ihre Röcke. »Sind Sie schon lange in London, Sir?«
    »Seit ein paar Monaten, Prinzessin«, erwiderte er knapp.
    »Verstehe.« Sie lächelte freundlich. »Und seit wann kennen Sie meinen Mann?«
    Er starrte auf seine Schuhspitzen.
    »Kennen Sie ihn aus Russland?«, drängte sie und lächelte immer noch freundlich.
    »Nein.«
    Der Gentleman ist nicht besonders entgegenkommend, dachte Livia. Aber sie blieb hart und wollte unbedingt mehr aus ihm herausquetschen. »Dann haben Sie ihn also in London kennen gelernt? Gibt es hier viele Emigranten, die Ihnen persönlich bekannt sind, Monsieur Tatarinov? Ich darf Sie doch Monsieur nennen? Oder tragen Sie einen Titel, den Sie bevorzugen?« Livia lächelte unablässig, ließ ihn aber keine Sekunde aus den Augen.
    »Das ist korrekt, Prinzessin.«
    »Und wie viele russische Emigranten halten sich in London auf?«, drängte sie.
    »Einige«, erwiderte er.
    Livia nickte. »Ein oder zwei habe ich bereits kennen gelernt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie viel Zeit miteinander verbringen. Es muss ein Trost sein, sich in der Gesellschaft seiner Landsleute aufzuhalten … Ich bin mir sicher, mein Mann ist auch meiner Meinung.«
    Endlich schien er aufmerksam zu werden. Tatarinov warf ihr einen scharfen Blick zu, hatte den Blick gesenkt und die Lippen zusammengepresst. Aber bevor er antworten konnte, wurde die Tür geöffnet, und Alex betrat die Bibliothek. Ein eisiger Ausdruck huschte über sein Gesicht, blitzschnell, sodass sie Sekunden später überzeugt war, sie hätte sich geirrt - obwohl sie insgeheim wusste, dass sie sich nicht geirrt hatte.
    »Ah, meine Liebe, du unterhältst dich mit meinem Gast.« Sein Tonfall klang freundlich, aber in seinem Blick lag keine Wärme.
    »Monsieur Tatarinov hat es vorgezogen, auf dich zu warten«, erklärte sie und erhob sich. »Wir haben ein wenig Zeit miteinander verbracht … über seine Erfahrungen in London geplaudert.«
    »Verstehe.« Alex hielt die Tür offen. »Wenn du uns jetzt bitte entschuldigen würdest …«
    Livia blieb nichts anderes übrig, als für einen möglichst würdevollen Abgang zu sorgen. Sie neigte den Kopf, drehte sich zu Tatarinov und streckte ihm die Hand entgegen. »Unsere kleine Plauderei hat mich sehr erfreut, Monsieur. Aber nun lasse ich Sie mit meinem Mann allein.«
    Tatarinov ergriff ihre Hand, verbeugte sich und schlug die Hacken zusammen. Livia ging zur Tür, die Alex immer noch offen hielt. Mit erhobenem Kopf rauschte sie an ihm vorbei, während er keine Miene verzog. Mit ausdruckslosem Blick verbeugte er sich, als sie das Zimmer verließ.
    Alex schloss die Tür und stand eine Weile mit dem Rücken zu ihr. »Ich möchte nicht, dass meine Frau und Sie irgendetwas miteinander zu tun haben«, presste er hervor.
    Tatarinov zuckte die Schultern. »Ich habe nicht um die Gesellschaft der Prinzessin gebeten. Was weiß sie?«
    »Natürlich nichts.« Alex eilte zur Anrichte. »Wodka?«
    »Aye … sie hat jede Menge unangenehmer Fragen gestellt. Scheint ungewöhnlich interessiert an unseren Landsleuten. Ich könnte schwören, dass sie eine Ahnung hat.« Er nahm seinem Gastgeber das Glas aus der Hand und leerte es in einem Zug.
    »Machen Sie sich nicht lächerlich. Es gibt nichts, was ihren Verdacht erregen könnte«, meinte Alex und schenkte sich einen Sherry ein. Trotzdem war er zutiefst verunsichert. Es war sehr gefährlich für Livia, durch die Gegend zu laufen und fremden Menschen Fragen zu stellen. Das galt ganz besonders dann, wenn sie an einen Mann wie Tatarinov geriet. Für Alex kam es jetzt darauf an, ihre

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