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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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keine Ahnung hatte, was diese Menschen durchgemacht hatten, bevor sie sich in bitterer Armut wiedergefunden hatten. Und natürlich hatten diese Männer sich in ihrer Gesellschaft unwohl gefühlt, wenn sie in ihrem Haus aufgetaucht waren, um ihren Mann um Unterstützung zu bitten.
    »Können wir die Angelegenheit jetzt vergessen? Ein für alle Mal?«, fragte Alex. Insgeheim hasste er sich für seine Lügen. Aber was sonst hätte er ihr sagen sollen? Außerdem lag ein Fünkchen Wahrheit in seinen Worten, wie er sich beschwichtigte. War er nicht tatsächlich der Schatzmeister der Verschwörung?
    »Ja, wir können die Sache abhaken«, stimmte Livia zu. »Ich sollte unsere Unterhaltung besser vergessen. Natürlich werde ich deine Freunde, wenn du diese Männer so nennen willst, in Zukunft mit meiner Gegenwart verschonen.«
    Alex schickte ein kurzes Dankgebet zum Himmel, obwohl er sich in Gedanken fragte, mit welchem Problem sie ihn als Nächstes konfrontieren würde.
    »Was hast du heute Vormittag vor?«, fragte er. »Hast du vielleicht Lust auf einen Ritt durch den Park?«
    Gute Idee, überlegte Livia, ein Ritt durch den Park wird mir den Kopf freimachen und den Ärger verscheuchen. »Ja, lass uns ausreiten.« Sie schob die Einladungskarten von sich. »Ich schreibe weiter, wenn wir zurück sind.«
    Er warf einen Blick auf die Karten. »Wie lange brauchst du noch?«
    »Es sind nur noch zwei.«
    »Dann schreib rasch zu Ende. Ich gebe sie Boris, der sie ausliefern wird.«
    Livia verzog das Gesicht. »Die Einladungen können getrost bis heute Nachmittag warten.«
    »Ich bin der Meinung, wir sollten sie so schnell wie möglich verschicken«, widersprach er und griff nach der Feder. »Setz dich. Es dauert nicht lange.«
    Livia zuckte unmerklich mit den Schultern. Zwar begriff sie nicht, warum er sie drängte, aber je eher die Sache erledigt war, desto besser. Sie nahm Platz und ergriff die Feder, die er für sie in das Tintenfass getaucht hatte.
    Als sie in ihr Schlafzimmer ging, fragte sie sich, warum es ihm so wichtig war, ausgerechnet diese Leute zum Dinner einzuladen. Warum bat er die Männer nicht in seinen Club, wenn er mit ihnen über Politik sprechen wollte? Wieder zuckte Livia die Schultern und beschwichtigte sich damit, dass eine ermüdende Dinnergesellschaft kein besonders großes Opfer war, das sie ihrem Mann brachte.

    Der Abend mit Alex’ Gästen warf genügend interessante Fragen auf, um ihre Langeweile gründlich zu vertreiben. Anfangs verlief das Dinner genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte. Die Unterhaltung erwies sich abwechselnd als fade und aufbrausend. Es schien Alex vollkommen kalt zu lassen, welcher Ton gerade angeschlagen wurde; er war ein charmanter und aufmerksamer Gastgeber, schenkte regelmäßig Wein nach und verzog keine Miene, als Lord Eversham wissen wollte: »Prokov, verraten Sie uns doch, was Ihr Zar eigentlich im Schilde führt. Ein verdammter Narr, wenn Sie mich fragen.«
    »Ich fürchte, dass Sie mit dieser Auffassung nicht allein sind, Sir.« Alex beugte sich vor, um dem Mann nachzuschenken.
    »Nein … in der Tat, das sind Sie nicht«, verkündete Lord Carmarthon und hob den Blick vom Teller. »Übrigens ein ausgezeichneter Steinbutt … Gratulation zu Ihrem Koch, Prinzessin Prokov.«
    Livia bedankte sich mit einem Lächeln. Der Steinbutt schmeckte tatsächlich ausgezeichnet. Aber Ada oder Mavis hätten den Fisch ebenso köstlich zubereiten können.
    »Die gesamte Regierung läuft Sturm«, sagte Carmarthon, »natürlich nicht gegen den Steinbutt.« Er lachte über seinen schwachen Witz. »Nein, man läuft Sturm gegen den Plan, Finnland zu besetzen. Was hat es damit auf sich, Prokov?«
    »Ich vermute, dass Napoleon ihn dazu angestiftet hat«, meinte Alex besänftigend.
    »Nun, das behauptet auch unser Premierminister«, ergänzte Graf Flintock, »er meint, dass Alexander sich an der Nase herumführen lässt. Will ihn im eigenen Saft schmoren lassen und anschließend sehen, wie er am besten von der Lage profitieren kann.«
    »Trotzdem hat er es geschafft, innerhalb kürzester Zeit ein heilloses Durcheinander anzurichten«, murmelte Carmarthon mit einem Stück Schwarzwurzel im Mund.
    »Napoleon will verhindern, dass der Zar sich in Polen einmischt. Das ist alles«, verkündete Eversham, »erzählt man sich jedenfalls in der Regierung. Der Franzose sorgt dafür, dass Alexander seine gierigen Hände nicht nach Polen ausstreckt.«
    Alex nickte und befahl Boris mit einer Handbewegung, das

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