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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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eingefallen, dem Mann ein paar Fragen zu stellen. Du kennst doch Morecombe … er hat den Boten angewiesen, die Lieferung ins Haus zu schleppen. Der Rest hat ihn nicht interessiert. Ich habe die Pracht auch erst vor fünf Minuten entdeckt, als ich nach unten gekommen bin.«
    Livia schaute sich um und fuhr sich irritiert mit den Fingern durch die Locken. »Was sollen wir jetzt damit anfangen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht sollten wir zuerst herausfinden, wer die Blumen gebracht hat. Könnte sein, dass es sich um einen Irrtum handelt. Du kannst rechts anfangen zu suchen, während ich mich um die linke Seite kümmere.« Aurelia begann, die Körbe und Bottiche systematisch durchzusehen.
    »Es ist lächerlich«, meinte Livia nach mehreren Minuten vergeblicher Suche. »Morecombe!«, rief sie mit hoher Stimme in Richtung Küche.
    »Viel Glück!«, wünschte Aurelia amüsiert. Aber zu ihrer Überraschung schlurfte der alte Butler ein paar Minuten später in die Halle.
    »Wollen Sie was, M’lady?«
    »Ja.« Livia, die sich über einen Korb mit Rosen gebeugt hatte, richtete sich auf. »Hat der Bote mit der Lieferung eine Nachricht überbracht?«
    Der Butler schüttelte den Kopf. »Nichts gehört, Mam. Für Lady Livia, hat er gesagt und alles reingestellt. Ist dann seiner Wege gegangen. Wie jeder gottesfürchtige Mensch auf Erden.« Just in diesem Moment krachte der Türklopfer draußen auf das Holz. »Hier geht es zu wie in einer Kutscherkneipe«, murmelte Morecombe.
    Livia wechselte einen viel sagenden Blick mit Aurelia, während Morecombe zur Tür schlurfte und sich mit dem Bolzen abmühte, bevor er knarrend öffnete.
    »Guten Morgen«, grüßte eine vertraute Stimme, »ist die Lady zu Hause?«
    »Scheint so«, erwiderte Morecombe.
    »Würden Sie mich bitte ankündigen?«, fragte der Prinz geduldig.
    Livia eilte zur Tür. »Schon gut, Morecombe.« Sie drängte ihn sanft beiseite und öffnete ein Stück weiter.
    Prinz Prokov hielt seinen Hut in der Hand und verbeugte sich lächelnd. Die Sonne ließ sein helles Haar golden schimmern, und Livia dachte irritiert, dass seine blauen Augen heute noch eindringlicher strahlten als sonst.
    »Verehrte Lady, es ist mir ein Vergnügen, Sie zu sehen«, grüßte er. Wie bezaubernd sie aussieht, dachte er unwillkürlich. Weil es noch früh am Vormittag war, trug sie ein legeres Hauskleid in dunkelgrünem Batist. Ihr lockiges Haar war noch nicht ordentlich frisiert; es sah aus, als wäre sie ein paar Mal mit den Fingern hindurchgefahren. Der zarte Teint wirkte etwas rosiger als sonst, und sie machte den Eindruck, als hätte sie sich ein wenig zu sehr angestrengt.
    Livia war sich nicht sicher, ob er sie verspotten wollte oder nicht. Sein Gruß klang auf geradezu lächerliche Weise übertrieben. Aber sein Blick schien zu lächeln, und irgendetwas in diesem Blick erregte ihre Neugier.
    »Guten Morgen, Prinz Prokov«, erwiderte sie so kühl wie möglich, »Ihr Besuch kommt recht früh … leider ist es nicht ganz der passende Moment für uns.«
    »Oh, das stört mich nicht im Geringsten, bitte lassen Sie sich nicht unterbrechen«, erklärte er fröhlich, »was auch immer Sie gerade getan haben. Ich werde Ihnen nicht im Weg herumstehen. Versprochen.« Er trat einen Schritt von der Tür weg und schaute über ihre Schulter. »Die Blumen sind angekommen. Ausgezeichnet. Gefallen sie Ihnen?«
    » Sie haben die Blumen geschickt?« Entgeistert starrte sie ihn an. Aber natürlich, dachte sie dann, ich hätte schon längst darauf kommen müssen, wer dahintersteckt. Denn was sonst kann man von einem russischen Prinzen erwarten, wenn nicht solche großspurigen Geschenke?
    »Ja. Haben Sie meine Visitenkarte nicht gefunden?«
    Livia war noch immer entwaffnet. Alex nutzte die Gunst des Augenblicks und trat an ihr vorbei in die Halle.
    »Guten Morgen, Prinz Prokov.« Aurelia tauchte hinter einem bunten Teppich aus Treibhaustulpen auf und lächelte kühl. Ihr Blick war klar, aber eindeutig misstrauisch. »Darf ich Sie so verstehen, dass wir Ihnen die Blumen zu verdanken haben … diese Überfülle …« Sie umfasste die Pracht hinter sich mit einer ausladenden Geste.
    »Ich hatte angenommen, die Blumen würden Ihnen den Tag verschönern, Ma’m«, erklärte er mit einer Verbeugung und musterte sie ebenso aufmerksam wie beunruhigt. »Sollte ich mich geirrt haben?«
    »Wir wollen gewiss nicht undankbar sein«, bemerkte Livia rasch, »die Blumen sind wirklich wundervoll … aber was sollen wir damit

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