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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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und prustete vor Lachen, »wie gesagt, ich kümmere mich persönlich darum, selbst wenn ich dazu verdammt bin, bis ans Ende meines Lebens mit Gießkannen durchs Haus zu laufen. Sollte das so sein, tröstet mich aber der Gedanke, dass ich die Bälle und Partys nicht besonders vermissen werde.« Sie hielt einen Moment inne und seufzte betont wehmütig. »Obwohl ich gestehen muss, dass ich gern dabei bin. Es dürfte mir schwer fallen, einen Bogen um die Abendgesellschaften zu machen.«
    »Klingt irgendwie verrückt«, meinte Alex verständnislos. Wieder einmal wurde ihm bewusst, wie sehr er es genoss, wenn sie lachte, sogar dann, wenn sie ihn offensichtlich verspotten wollte. Sein Blick fiel auf die Standuhr in der Ecke, die gerade zehn Uhr schlug. »Leider muss ich gehen. Eine Verabredung …« Er eilte in die Halle und griff nach Hut, Stock und Handschuhen. »Livia, ich bin vorbeigekommen, um Sie zu fragen, ob Sie Lust haben, mich heute Nachmittag in den Park zu begleiten. Ich würde Sie gern um fünf Uhr abholen … genau die richtige Zeit. Es heißt doch, sehen und gesehen werden, nicht wahr?«
    »Ja, eigentlich schon«, bestätigte Livia und folgte ihm in die Halle. »Aber ist Ihnen schon mal in den Sinn gekommen, dass ich heute Nachmittag bereits etwas anderes vorhaben könnte?«
    Alex streifte sich einen Handschuh über und musterte sie stirnrunzelnd. »Nein … haben Sie? Können Sie es nicht verschieben?«
    »Vielleicht möchte ich nicht«, erwiderte sie schnippisch.
    Er zog die Stirn noch faltiger. »Ma’am, ich bin nicht besonders geschickt darin, mit Worten herumzuspielen und zu flirten. Es kam mir immer ziemlich nutzlos vor. Wenn Sie mich heute Nachmittag nicht begleiten wollen, dann sagen Sie es bitte.«
    »Wie der Zufall es will, habe ich nicht geflirtet«, entgegnete Livia. Der Glanz aus ihren Augen war vollkommen verschwunden. »Außerdem habe ich nicht die Absicht, mir über die Vermutungen anderer Leute den Kopf zu zerbrechen. Sie erwarten ein bisschen viel, Prinz Prokov.«
    »Ah.« Stirnrunzelnd streifte er sich den zweiten Handschuh über und strich über die lederne Oberfläche. »Es liegt sicher an mir«, gestand er ein paar Sekunden später ein, »denn ich bin in einem Land aufgewachsen, in dem Männer die Entscheidungen treffen.« Alex schaute ihr direkt in die Augen und lächelte entwaffnend. »Aber ich bin selbstverständlich bereit, mich mit den englischen Sitten vertraut zu machen. Bestimmt können Sie der Versuchung nicht widerstehen, mir als Lehrerin zu dienen, Ma’am?«
    Vielleicht konnte sie es tatsächlich nicht. Livia grübelte angestrengt, während er auf eine Antwort wartete. Die ganze Zeit hatte er die blauen Augen fest auf sie gerichtet und lächelte. »Ich liebe die Herausforderung, Sir«, verkündete sie schließlich. »Wir werden sehen, ob ich ihr auch diesmal gewachsen bin.«
    »Daran zweifle ich keine Sekunde.« Alex griff nach ihrer Hand, führte sie an seine Lippen und glitt hauchzart über ihre Knöchel. »Bis fünf Uhr.«
    »Um fünf.« Sie wollte die Tür öffnen, aber er langte blitzschnell an ihr vorbei und zog den Bolzen beiseite.
    »Verzeihen Sie die Bemerkung, Ma’am, aber ist es nicht seltsam, dass Sie sich keinen Lakaien halten und die Tür persönlich öffnen?«
    »Sie meinen wohl, dass es keinen Sinn macht, sich einen Hund zu kaufen und dann selbst zu bellen«, korrigierte Livia, »nun, Morecombe und die Zwillinge gehorchen ihren eigenen Gesetzen. Eigentlich arbeiten sie gar nicht für mich, sondern für das Andenken an Sophia Lacey, wie ich wohl schon erwähnt habe. Und wo wir gerade von Hunden sprechen …« Sie brach ab, als Tristan und Isolde von der Straße her die Treppenstufen hinaufrasten. Mit geröteten Wangen versuchte Hester, die Hundeleinen straffzuhalten.
    »Ich bitte um Verzeihung, Ma’am, aber ich kann sie nicht länger halten«, keuchte Hester. Die Leinen glitten ihr von den Handgelenken. »Ich wollte sie eigentlich in die Küche bringen.«
    »Schon in Ordnung, Hester.« Livia hatte Mühe, den Lärm der Hunde zu übertönen. Die beiden Terrier schienen beschlossen zu haben, dass Prinz Prokov ihr bester Freund sein sollte.
    Alex machte es offenbar nichts aus, dass sie ihn mit voller Aufmerksamkeit begrüßten. Die Tiere stellten sich auf die Hinterbeine und kratzten mit den Vorderpfoten an seinen Knien, aber er wischte sie mit einer Handbewegung fort wie Staubkörnchen. Dann sprach er ein paar Worte mit ihnen. Livia wusste nicht, um welche

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