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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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anfangen?«
    »Sie könnten sie arrangieren«, schlug er vor, »wie Ladys es mit Blumen gewöhnlich zu tun pflegen, oder?«
    »Vielleicht einen bescheidenen Strauß«, erläuterte Livia und hatte Mühe, nicht vor Lachen herauszuplatzen. Es war einfach absurd. »Aber doch nicht gleich einen ganzen botanischen Garten. Verraten Sie uns doch, woher haben Sie diese Menge eigentlich bekommen?«
    »Ich habe meine Quellen«, wehrte er ab, »aber wenn es zu große Umstände macht, kann ich die Blumen sofort abholen lassen.«
    »Oh, nein, auf gar keinen Fall«, widersprach Livia, »ich möchte Sie keineswegs beleidigen. Es ist nur … diese Fülle ist einfach überwältigend.«
    »Dann erlauben Sie, dass ich Ihnen beim Arrangieren helfe.« Alex warf seinen Hut, den Spazierstock und die Handschuhe auf die Bank neben der Tür, bevor er sich hinunterbeugte und einen geflochtenen Korb mit Lilien aufhob. »Wo darf ich die Lilien hinstellen?«
    »In das Empfangszimmer. Oder was meinst du, Ellie? Sie duften einfach wundervoll.« Livia warf ihrer Freundin einen hilflosen Blick zu.
    Aurelia sah ein, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als die Tatsachen zu akzeptieren. »Ja, auf der Anrichte zwischen den Fenstern werden sie großartig aussehen«, stimmte sie zu und gestand sich insgeheim ein, dass ein Gentleman kaum ein respektableres Geschenk machen konnte als Blumen. Einzig und allein die Menge war hier das Problem. Gegen das Geschenk an sich gab es nichts einzuwenden, aber die Überfülle schien den Respekt gegenüber den Ladys zu schmälern, den der Prinz eigentlich hatte ausdrücken wollen.
    Aurelia stellte fest, dass Livia sich dagegen keinerlei Sorgen zu machen schien. Sie lachte und plauderte unbefangen, während sie dem Prinzen Anweisungen erteilte, und arrangierte Blumen auf Fensterbänken und Tischen. Ihre Wangen hatten sich zart gerötet, und ihre grauen Augen blitzten vor Freude wie Sonnenstrahlen, die auf das blaue Meer trafen. Aurelia schickte ein Stoßgebet zum Himmel und bat, dass Cornelia so schnell wie möglich an den Cavendish Square heimkehren möge. Sie brauchte dringend eine zweite Meinung; die Vorfälle schrien geradezu danach, dass Harry seine Verbindungen zum Geheimdienst spielen ließ.
    Das Haus ähnelte einem Gewächshaus, nachdem die Blumen schließlich überall auf dem Boden verteilt waren, und der Duft hing schwer in der Luft.
    »Es ist, als würden wir mitten in einem Garten leben«, verkündete Livia fröhlich, während Aurelia nieste. »Du liebe Güte, kitzelt es dich in der Nase?«
    »Ein bisschen«, gab Aurelia zu, drehte sich zur Seite und schnaubte leise in ihr Taschentuch. »Aber ich werde mich bestimmt daran gewöhnen.«
    »Gott im Himmel!«
    Unwillkürlich drehten sich alle um. Morecombes Frau Ada starrte entgeistert auf die Pracht. Die Frau hatte sich das graue Haar zu einem strengen Knoten im Nacken gebunden, und das Blut war ihr aus den Wangen gewichen. »Meine liebe Mavis!«, rief sie aufgeregt über die Schulter, »schnell, komm her! Schau dir das an!«
    Adas Schwester erschien auf der Stelle, und Morecombe folgte ihr auf dem Fuße. »So was hab ich noch nie gesehen«, verkündete Mavis, »so was hab ich noch nie gesehen. Im ganzen Leben noch nicht.«
    »Rate mal, wer all die Blumen gießen soll. Das will ich zu gern wissen«, murmelte Morecombe mürrisch.
    »Aye, wird einen ganzen Tag brauchen«, stimmte seine Frau zu, deren Schwester eifrig nickte. »Wenn Sie Ihr Dinner beizeiten essen wollen, Mam, dann können Mavis und ich uns nicht drum kümmern.«
    »Ist auch nicht meine Sache«, verkündete Morecombe.
    »Keine Sorge«, warf Livia ein, »ich kümmere mich selbst darum. Lady Farnham wird mir natürlich dabei helfen.« Ihr Blick zu Aurelia war ein einziger Hilferuf.
    »Ja, selbstverständlich.« Aurelia betrachtete die mürrischen Gesichter der drei Dienstboten und hatte Mühe, nicht vor Lachen herauszuplatzen. »Selbstverständlich würden wir es nicht wagen, Ihnen eine solch bedeutungsvolle Aufgabe aufzubürden. Aber ich bin sicher, dass Hester uns zur Hand gehen wird. Und Jemmy kann die Gießkannen füllen.«
    »Lieber Himmel«, seufzte Alex leise, als das Trio von dannen trottete, ohne sich für die Hilfe der jüngeren Dienstboten zu bedanken. »Irgendwie ist mir nicht ganz klar, ob die Hilfe wirklich etwas nützen wird. Wie wäre es, wenn ich jeden Vormittag vorbeischaue und die Blumen selbst gieße? Wäre Ihnen damit geholfen?«
    »Nein, das wäre es nicht«, stieß Livia hervor

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