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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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sagte Livia.
    »Ich warte bei den Pferden.« Er beugte sich über ihre Hand. »Lassen Sie sich nicht zu viel Zeit«, flüsterte er sanft.
    Livia streifte sich die Handschuhe ab und nahm die Tasse Kaffee, die das Dienstmädchen ihr reichte. Dankbar nippte sie an dem belebenden Getränk und konzentrierte sich darauf, ihre Fassung zurückzugewinnen. Wem würde sie mit ihrem kleinen Abenteuer Schaden zufügen? Niemand würde davon erfahren. Sie würde einen aufregenden Ausritt in einer Begleitung genießen, die sie sehr schätzte. Nicht mehr und nicht weniger. Livia nickte bekräftigend und schlüpfte hinter den Wandschirm.
    Als Livia eine Viertelstunde später wieder den sonnigen Hof betrat, wartete er mit beiden Pferden und sprach mit einem Mann, den sie nicht kannte. Alex brach die Unterhaltung ab, als sie zu ihnen kam.
    »Dann bis heute Mittag, Boris.«
    »Ja, Eure Hoheit.« Der unbekannte Mann verbeugte sich vor Livia. »Guten Tag, Ma’am.«
    Gedankenverloren erwiderte sie den Gruß und fragte sich, was Alex’ Worte zu bedeuten hatten. Bis heute Mittag? Die silbrige Stute wieherte leise, als Livia über ihre weichen Nüstern strich, und ein leichtes Zittern rann über ihr Fell. Es kam Livia vor, als ob die Stute den Galopp genauso freudig erwartete wie sie selbst.
    »Sie ist wirklich eine Schönheit«, bemerkte Livia und stellte den Fuß in Alex’ gewölbte Hände, sodass er ihr in den Sattel helfen konnte.
    »Haben Sie inzwischen darüber nachgedacht, wie sie heißen soll?«, wollte er wissen und schwang sich in den Sattel seines Rappen.
    »Ich kenne sie noch immer nicht gut genug«, erwiderte Livia, beugte sich vor und strich der Stute über die seidige Mähne. »Aber wenn ich erst mal die Gelegenheit hatte, sie richtig zu reiten, werden wir weitersehen.«
    »Dann lassen Sie uns anfangen.« Alex schnalzte mit der Zunge, und der Rappe setzte sich in Bewegung.
    Livias Befürchtungen hatten sich im selben Moment verflüchtigt, als sie im Sattel saß. Sie entspannte sich, als sie die weiche Gangart der Stute spürte, und zusammen mit Alex trabte sie auf den Eingang des Parks zu. Die frische Luft roch herbstlich; aber die Sonne wärmte noch, als sie auf dem breiten Weg entlangtrabten, der beiderseits von Blutbuchen gesäumt wurde.
    Livia drückte der Stute die Absätze in die Flanken. Das Pferd warf den Kopf hoch und brach in wilden Galopp aus. Die Beine des Pferdes streckten sich, und Livia passte sich dem Rhythmus an. Wieder drückte sie dem Pferd die Absätze in die Flanken. In vollem Galopp flog sie den Weg entlang. Der Wind riss den kleinen Schleier vor ihrem Gesicht hoch und strich ihr kalt über die Wangen. Sie öffnete die Lippen, als ob sie sich die Begeisterung lautlos aus dem Leib schreien wollte. Livia konnte den Rappen hinter sich hören, und Sekunden später schloss er zu ihr auf, sodass sie Seite an Seite nebeneinander ritten. Alex fing ihren Blick auf und lachte, war genauso begeistert wie sie selbst.
    »Lassen Sie die Zügel schießen!«, schrie er in den Wind hinein und fühlte sich wie in einem Windkanal, der ihn einschloss wie in eine eigene Welt.
    Livia beugte sich über den Hals der Stute, um den Widerstand des Windes zu vermindern. Sie trieb das Pferd an, indem sie ihm sanfte Worte in die angelegten Ohren flüsterte. Das Pferd flog förmlich über den breiten Weg. Alex’ schwarzes Kosakenpferd konnte mithalten, und es sah sogar so aus, als könne er sie überholen. Ein paar Minuten lang ließ sie dem Rennen freien Lauf, zügelte dann aber ihre Stute, weil sie wusste, dass das Tier weder die kräftige Lunge noch das kräftige Herz des Rappen besaß. Zögernd verlangsamte die Stute den Gang, ließ sich erst in einen leichten Galopp und dann in den Trab fallen.
    Alex zügelte sein Pferd ebenfalls und wartete, bis Livia zu ihm aufgeschlossen hatte. »Sie können Ihr Pferd gut einschätzen«, bemerkte er, »ich habe geahnt, dass Sie beide wunderbar zueinander passen würden.«
    »Sie ist sehr weich«, sagte Livia und streichelte den Nacken der Stute, die nach dem wilden Galopp nicht im Mindesten erschöpft schien. Im Gegenteil, sie schien darauf zu brennen, gleich ein zweites Rennen zu veranstalten, warf den Kopf hoch und schnaubte in den Wind. »Wie heißt Ihr Rappe?«
    »Suleyman.«
    »Ah, der Herrliche.« Livia nickte. »Passt sehr gut.« Sie tätschelte der Stute den Hals. »Diese Lady heißt ab sofort Daphne. Wie die Nymphe aus den sumpfigen Wäldern, die die Jagd geliebt hat.«
    »Und wie

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