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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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heran.
    Alex hatte sich dicht über den Sattel gebeugt, um zu verhindern, dass ihm die niedrig hängenden Zweige ins Gesicht peitschten. Der Weg war so schmal, dass er für einen Ausritt eigentlich vollkommen ungeeignet war, und Alex hatte fluchend auf sich eingeschimpft, seit Livia und Daphne wegen seiner Taktlosigkeiten die Flucht ergriffen hatten. Jetzt hob er behutsam den Kopf. Sein Herz wollte beinahe stehen bleiben, als er die Stute ohne ihre Reiterin entdeckte. War Livia abgeworfen worden? Er mochte kaum daran glauben, denn er wusste, dass sie eine erfahrene Reiterin war. Aber vielleicht war sie durch einen tief hängenden Ast aus dem Sattel gefegt worden … bewusstlos …
    »Livia … Livia!« Alex schrie aus Leibeskräften, so laut, dass die beiden Pferde erschrocken zusammenzuckten. Keine Antwort. Auf seiner Stirn bildete sich ein kleiner Schweißfilm, und sein Herz schlug noch schneller. Er galoppierte der Stute entgegen, die inzwischen kehrtgemacht hatte und auf ihn zukam. In diesem Moment bemerkte Alex, dass die Zügel in ihrem Nacken geknotet waren, und zwar so sorgfältig, dass es sich kaum um einen Zufall handeln konnte. Kein Mensch, der von einem Ast halb bewusstlos geschlagen worden war, konnte solche Kunstwerke vollbringen.
    Mit zusammengekniffenen Brauen suchte er den Weg und die Bäume an den Seiten mit dem Blick ab. Die Panik war verflogen. Wo zum Teufel steckt sie?, dachte er. Es lag auf der Hand, dass sie sich ein Spielchen erlaubte … ein Versteckspiel … und ihm war selbst nicht ganz klar, was er davon halten sollte. Er stieg ab und ging langsam zu der Stelle, an der die Stute gewartet hatte. Genau dort prallte ihm etwas auf die Wange. Erschrocken schaute er zu Boden. Zu seinen Füßen lag eine Eichel.
    »Livia, Sie sind ein wahrer Teufel!«, rief er und sah zum ersten Mal nach oben.
    Lachend schaute sie von ihrem Sitzplatz in der Baumkrone auf ihn hinab. »Ich war überzeugt, dass ich längst vergessen hatte, wie man auf Bäume klettert«, sagte sie, »aber es ist erstaunlich, wie der Körper sich an die Tricks aus Kindertagen erinnert. Gar nicht mal schlecht für eine alternde Jungfer, nicht wahr?«
    »Sie wissen doch genau, dass ich es anders gemeint habe«, stieß er verunsichert hervor, weil ihm nicht klar war, ob er verärgert oder amüsiert reagieren sollte.
    »Kann sein«, erwiderte Livia lachend, »offen gesagt, ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, Ihr unerschütterliches Selbstbewusstsein ein wenig zu erschüttern.«
    Alex runzelte die Stirn, musste aber plötzlich lachen. »Das ist Ihnen ganz sicher gelungen. Und ich habe es bestimmt verdient. Ich hätte Ihnen alles Mögliche zugetraut, aber nicht, dass Sie wie ein Junge auf Bäumen herumklettern können. Trotzdem müssen Sie jetzt runtersteigen.« Er streckte ihr die Hand entgegen. »Und achten Sie darauf, dass Sie sich Ihre Kleider nicht zerreißen.«
    Livia beugte sich vor, stützte sich mit den Händen auf seine Schultern und bereitete sich auf den Sprung vor. Aber Alex legte ihr ohne weitere Umstände seine Hände auf die Taille und hob sie herunter. Für den Bruchteil einer Sekunde schwebte sie förmlich über ihm. Es glitzerte in seinen Augen, als er sie lächelnd anschaute. »Trotzkopf … Wildfang«, verkündete er und setzte sie mit den Füßen auf den Boden.
    Livia verfluchte ihn lautlos, als sie bemerkte, dass er sie mit voller Absicht um die Taille gefasst hatte. Nach ihrem Versteckspiel war sie eigentlich im Vorteil gewesen. Aber nach seinem Griff um ihre Taille hatte sich dieser Vorteil in Luft aufgelöst - denn sie war vollkommen verwirrt, anstatt zu triumphieren.
    »Sollen wir weiterreiten?«, drängte Alex sanft, führte Daphne zu ihr und wartete nicht auf Antwort. »Wenn Sie erlauben …« Wieder umfasste er ihre Taille und hob sie in den Sattel.
    Livia sagte nichts, knüpfte stattdessen die verknoteten Zügel auf und lenkte die Stute auf die weite Grasfläche, die vor ihnen lag. Schweigend ritt Alex auf Suleyman neben ihr, und ein paar Minuten lang trotteten die Pferde einträchtig über das Gras. Die Pferde scheinen sich besser zu verstehen als ihre Reiter, dachte sie unwillkürlich. Denn im Moment empfand sie die Gesellschaft von Prinz Alexander Prokov alles andere als angenehm. Es war förmlich mit Händen zu greifen, wie stark die Verunsicherung zwischen ihnen beiden war, und Livia fühlte sich ausgesprochen unwohl in ihrer Haut.
    Wenn mir jemand hätte weismachen wollen, dachte Alex, dass es so

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