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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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bald eine Antwort auf seinen Antrag geben konnte. Und ihr war auch klar, dass sie diese Antwort längst gefunden hatte. Sie nickte. »Ja …« Unwillkürlich und beinahe atemlos fügte sie hinzu: »Bitte.« Sofort fiel ihr auf, dass das Blau seiner Augen noch durchdringender wurde.
    Alex lächelte und hob ihre Hand an seine Lippen. »Auf bald«, versprach er.
    Insgeheim fragte Livia sich, ob sie ihn nicht besser hätte schmoren lassen, bis er ihr zum zweiten Mal einen Heiratsantrag gemacht hätte. Frauen wie Letitia Oglethorpe hätten es ganz sicher getan. Aber sie begriff nicht, welchen Sinn solche Ausflüchte machen sollten, und es hatte sie noch nie gereizt, so zu tun, als wäre sie nicht zu haben. Sie hatte einen Entschluss gefasst, und danach musste sie jetzt handeln. Denn es galt vor allem, den Entschluss auch offiziell in die Tat umzusetzen.
    Am nächsten Morgen fuhr Alex mit seinen Hochzeitsvorbereitungen fort. Er suchte den Juwelier auf, und anschließend stattete er dem Anwalt in der Threadneedle Street einen längeren Besuch ab.
    Der Anwalt John Masters gehörte dem Landadel an und begrüßte den Besucher mit einer tiefen Verbeugung. »Es ist mir eine Ehre, Prinz Prokov … wie kann ich Ihnen dienen?«
    »Ich möchte, dass Sie diese Papiere durchsehen und sich vergewissern, dass alles seine Ordnung hat«, befahl Alex und warf einen Stapel Unterlagen auf den Tisch, die mit einem roten Band zusammengeknüpft waren. Dann eilte er zum Fenster, verschränkte die Hände auf dem Rücken und starrte hinaus auf die Straße.
    Der Anwalt setzte sich an seinen Schreibtisch und löste ehrfürchtig das Band von den Papieren. Das Siegel des Hauses Prokov war in jedes Blatt graviert. Schweigend las er die Unterlagen durch, hob ein paarmal den Kopf und betrachtete den Rücken des Besuchers. Sein Gesicht war nervös gerötet, als er schließlich zu Ende gelesen hatte. Er hustete in die Hand und kehrte zur ersten Seite zurück.
    »Ich verstehe nicht recht«, murmelte der Anwalt und blätterte durch die Seiten, als wäre er auf der Suche nach einem fehlenden Papier.
    »Was verstehen Sie nicht?« Alex drehte sich schwungvoll herum und blickte ihn stirnrunzelnd an. »Ich denke, es ist alles glasklar.«
    »Ja … ja … aber … es ist nur …«, stammelte der Mann, hielt inne und schaute ihn hilflos an. »Prinz Prokov, ich habe es so verstanden, dass das Haus am Cavendish Square Lady Livia Lacey gehört. Es ist das Vermächtnis ihrer Verwandten, dass es ihr gehören soll. Ich besitze eine Abschrift des Testaments … Ich will sie holen.« Laut kratzend schob er den Stuhl über den Holzboden zurück.
    »Machen Sie sich keine Umstände«, befahl Alex und winkte ihn zurück. »Wie Sie sehen können, ist das Testament irrtümlich aufgesetzt worden.« Er deutete auf die Papiere. »Mein Vater hat Sophia Lacey das Haus am Cavendish Square nicht überschrieben, sondern nur zur lebenslangen Nutzung überlassen. Länger nicht. Es war niemals als Geschenk gedacht.«
    Masters griff wieder nach den Papieren. Aus seiner Miene sprach tiefe Betroffenheit. »Verstehe, Prinz Prokov … aber … das soll doch nicht heißen, dass Sie Lady Livia fortjagen wollen?«
    »Nein, das habe ich nicht vor«, entgegnete Alex. »Aber weil Sie bereits Lady Sophias Letzten Willen vollstreckt haben, möchte ich Sie über die wahren Hintergründe der Angelegenheit in Kenntnis setzen. Ich will, dass dieses Durcheinander ein für alle Mal geklärt wird.«
    »Verstehe … wenn Sie nicht vorhaben, Lady Livia fortzujagen, haben Sie dann die Absicht, sie Miete zahlen zu lassen, falls sie dort wohnen bleiben möchte?« Masters setzte seine Hornbrille ab und rieb sich die Augen. »Ich bin mit Lady Livias Angelegenheiten ein wenig vertraut. Sie wäre finanziell überfordert, wenn sie eine Miete zahlen müsste, wie der Markt sie verlangt.«
    Alex schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht vor, die Lady mit einer Miete zu belasten. Und ganz sicher habe ich nicht vor, sie fortzujagen.«
    »Nun, Sir … darf ich fragen, was Sie vorhaben?«, fragte Masters rundheraus.
    »Ich mache mir große Hoffnungen, dass die Lady zustimmen wird, meine Frau zu werden«, behauptete Alex. »In diesem Fall wäre die Angelegenheit ohnehin geklärt. Masters, ich wünsche, dass Sie mir schriftlich bestätigen, die Papiere durchgesehen zu haben … und dass alles seine Ordnung hat, und dass die Unterlagen schwerer wiegen als Lady Sophias Letzter Wille, der irrtümlich aufgesetzt worden ist. Ich kann

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