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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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sich lauter Silberschmiede niedergelassen hatten. Es würde eine Weile dauern, bis die Agenten bemerkten, dass er nicht auf dem Rücken eines Pferdes aus dem Stall auftauchen würde.
    Wie beiläufig schaute er über die Schulter nach hinten und stellte fest, dass sich zurzeit niemand auf der Straße aufhielt. Hastig trat er durch die Tür in ein dunkles Gebäude.
    Der Silberschmied lächelte erwartungsvoll, als er aus dem hinteren Raum nach vorn kam. »Was kann ich für Sie tun, Mylord?«
    »Ich bin auf der Suche nach einem Zuckerstreuer«, antwortete Alex und trat einen Schritt zur Seite, sodass er durch die Tür nach draußen schauen konnte, ohne selbst gesehen zu werden.
    Der Silberschmied arrangierte mehrere Zuckerstreuer auf der langen Ladentheke im hinteren Teil des Raumes, während Alex beobachtete, wie der Mann von der gegenüberliegenden Straßenseite die leere Seitengasse betrat. Bravo, dachte er und zollte ihm Anerkennung, weil er so schnell begriffen hatte. Außerdem musste er einmal mehr feststellen, dass sein Instinkt ihn nicht getrogen hatte. Er wurde tatsächlich verfolgt. Aber was hatte es zu bedeuten, dass der Mann ihm ohne weitere Umstände einfach in die Seitengasse nachgegangen war? Es konnte nur eines bedeuten: Der Agent gab sich keine Mühe, ihn diskret zu überwachen - weil ihm klar war, dass sein Opfer über die Observation längst Bescheid wusste. Trotzdem wird mir das Spiel langsam lästig, dachte Alex, denn der Mann hatte seinen Schritt beschleunigt und lugte in einen Laden nach dem anderen.
    Alex ging zur Theke, griff nach einem schlichten Zuckerstreuer und sagte: »Ich nehme den hier. Aber behalten Sie ihn ruhig noch einen Moment. Ich zahle sofort.« Dann langte er in seine Tasche, zog eine Brieftasche heraus und zählte zwanzig Guineas ab. »Gibt es hier einen Hinterausgang?«
    »Aye, M’lord.« Der Silberschmied registrierte verwirrt, dass er ein schnelles Geschäft gemacht hatte, und deutete auf die Tür hinter sich. »Wann wünschen Sie den Zuckerstreuer abzuholen, Sir?«
    »Ungefähr in einer Woche.« Alex blickte über die Schulter und bewegte sich langsam in Richtung Tür. »Besser, Sie halten den Mund, wenn Sie nach mir gefragt werden, Mann. Dann bekommen Sie noch mal zwanzig Guineas zusätzlich zu dem vollen Verkaufspreis.« Er trat durch die Tür in die Werkstatt des Silberschmieds und durch eine weitere Tür in einen kleinen Garten, in dem sich ein schmutziges Plumpsklo und ein Hühnerstall befanden. Das Tor am Ende des Gartens führte hinaus in eine noch engere Gasse.
    Alex stand in der Gasse und brauchte ein paar Sekunden, um sich zu orientieren. Überall in London gab es schmale Gassen und Passagen. Auf geheimnisvolle Art waren sie alle miteinander verbunden, und vielleicht war es gerade deshalb so leicht, sich in ihnen zu verirren. Vermutlich führt diese Gasse irgendwie in die Gasse der Silberschmiede zurück, dachte er, ging ein paar Schritte bis zu der Stelle, wo die Gasse breiter wurde, und stellte fest, dass er Recht behalten hatte. Dann ließ er den Blick durch die Gegend schweifen, sah aber niemanden. Hatten sie aufgegeben?
    Alex wartete geduldig. Dann erschien ein Mann, der ihm sehr vertraut vorkam, am Kopfende der Straße. Tatarinov. Was um alles in der Welt hatte der Mann hier zu suchen? Verfolgte er die Observanten? Und wenn es so war, aus welchen Gründen verfolgte er sie?
    Alex betrat die Straße der Silberschmiede und eilte direkt auf Tatarinov zu. Der Russe hatte ihn erkannt und schien den Bruchteil einer Sekunde zu zögern. Dann hob er grüßend die Hand und kam dem Prinzen entgegen.
    »Guten Morgen, Prinz Prokov. Sie kaufen Silberware, nicht wahr?«, fragte er drängend und musterte Alex hart und unerbittlich.
    »Wie der Zufall es will«, erwiderte Alex, »ein Geschenk.«
    Tatarinov nickte. »Nun, ich bin verabredet. Und will Sie keinesfalls aufhalten.«
    »Nein, keinesfalls«, meinte Alex kühl, »ach, Tatarinov, ist Ihnen aufgefallen, ob sich in der letzten halben Stunde ungewöhnliche Gesellschaft auf der Straße herumgetrieben hat?«
    Der Mann kniff die Brauen zusammen. »Ungewöhnliche Gesellschaft? Was meinen Sie damit?«
    Alex zuckte die Schultern. »Wir leben in schwierigen Zeiten. Es ist ratsam, ein wenig die Augen offen zu halten. Mir will scheinen, dass es Leute gibt, die eine unverschämte Neugier an den Tag legen.«
    »Engländer? Oder unsere eigenen Leute?«, fragte Tatarinov.
    »Ich wünschte, ich könnte Ihnen die Frage beantworten«,

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