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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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so stiefmütterlich behandelt zu werden. »Du hast Recht, ich möchte heiraten. Ich bin hergekommen, weil du es erfahren sollst, bevor Alex dich aufsucht.«
    »Alex?«, murmelte der Reverend, »Alex?«
    »Alexander. Prinz Prokov«, fuhr Livia fort und musterte ihn aufmerksam.
    Der Reverend verzog keine Miene. »Ein Russe … wie interessant, wenn man die derzeitige politische Lage bedenkt. Nun, erzähle mir alles über ihn, Livia.« Er drehte sich zu einem kleinen Tisch, auf dem eine Karaffe stand. »Ich denke, es ist angemessen, einen Toast auszubringen. Möchtest du ein Glas Cognac mit mir trinken, meine Liebe?«
    Livia war unschlüssig, ob es klug war, sich nach dem Holunderwein noch einen Cognac zu genehmigen. Dann beschloss sie, dass es nicht schaden würde, sich ein wenig Mut anzutrinken. »Vielen Dank.« Sie griff nach dem geschliffenen Kelch, den er ihr reichte, und begann mit ihrer Geschichte.
    Der Reverend nickte nur, nachdem sie zu Ende erzählt hatte, nippte an seinem Cognac und schwieg. Es kam ihr vor, als dauerte es eine kleine Ewigkeit, bis sie schließlich sagte: »Vater, gibst du mir deinen Segen?«
    Er schaute sie über den Cognacschwenker an. »Seit langem ist es mein sehnlichster Wunsch, dass du den richtigen Mann findest … einen Mann, den du lieben und achten kannst und der diese Gefühle erwidern kann.«
    Reverend Lacey nahm einen Schluck Cognac und schaute sie eindringlich an. »Nun, meine Liebe, du hast mir berichtet, wer dieser Mann ist oder doch immerhin das, was du über ihn weißt, was mir in der Tat erschreckend wenig scheinen will. Aber du hast kein Wort darüber verloren, dass du ihn liebst oder dass dein Leben ohne ihn nicht vollständig wäre.«
    Livia betrachtete den Cognac in ihrem Schwenker. »Vater, ich habe keinerlei Erfahrung mit solchen Dingen. Aber ich weiß, dass ich bereit bin für die Ehe, und dass ich diesen Schritt gehen will. Was ich für diesen Mann empfinde, ist anders als alle Gefühle, die ich je zuvor kennen gelernt habe. Ich weiß, dass er meine Gefühle erwidert. Ich glaube, es ist ein Unterschied, ob man in jemanden verliebt ist oder jemanden liebt. Ich bin in Alex verliebt. Wie sollte ich es sonst beschreiben? Ich hoffe und vertraue darauf, dass meine Gefühle mit der Zeit zu voller und echter Liebe aufblühen werden.«
    Ihr Vater nickte bedächtig. »Das ist die rechte Antwort, mein Kind. Du bist sicher alt genug, um deine eigenen Entscheidungen in solchen Angelegenheiten zu treffen. Aber ich wäre ein verantwortungsloser Vater, wenn ich nicht mahnend darauf hinweisen würde, dass ihr in sehr kurzer Zeit zu einer bedeutsamen Entscheidung gekommen seid.« Fragend hob er die Augenbrauen.
    »Ja, ich nehme an, dass es den Eindruck macht«, bestätigte Livia, »aber in Wahrheit habe ich das Gefühl, dass ich ihn schon seit langem kenne. Ich habe zugestimmt, dass Harry seinen Hintergrund ausleuchtet, weil mir klar war, dass du Einwände erheben würdest … aber es war nichts zu finden. Ich habe einige seiner Landsleute kennen gelernt … es scheinen sehr respektable Leute zu sein. Er verkehrt in den besten Kreisen. Über seine englische Mutter weiß ich kaum Bescheid. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass sie kurz nach seiner Geburt gestorben ist …« Sie hielt inne und fragte sich, wie sie plötzlich auf diesen Gedanken gekommen war. Denn sie konnte sich nicht erinnern, dass Alex darüber gesprochen hatte.
    »Aber wie dem auch sei«, fuhr sie fort und schob den unwichtigen Gedanken beiseite, »Alex ist bereits in die vertrauten Kreise am königlichen Hof eingeführt worden. Außerdem ist er am Hofe der Zarin Katharina erzogen worden. Zusammen mit ihrem Großsohn.« Livia hob hilflos die Hände. »Ich wüsste nicht, was sonst noch zu wissen wichtig wäre.«
    »Vielleicht sein Charakter?«, hakte ihr Vater sanft nach.
    »Hast du kein Vertrauen in mein Urteil?«
    Der Reverend hatte seine Tochter immer zu Widerspruch ermutigt, wenn sie das Gefühl hatte, dass er im Irrtum war. »Natürlich traue ich deinem Urteil, Livia«, beschwichtigte er lächelnd. »Aber gelegentlich kommt es vor, dass die Leidenschaft den Blick trübt. Du hast selbst eingestanden, dass du in den Mann verliebt bist. Wie kannst du dir vollkommen sicher sein, wer dieser Mann ist, in den du dich verliebt hast?«
    »Mir reicht die Sicherheit, die ich in mir spüre«, behauptete Livia.
    »Und er hat nicht die Absicht, dich nach Russland zu entführen, sobald die Trauung vollzogen ist?«
    »Nein, sagt

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