Verführerische Unschuld
mich heute früh hin.”
Das waren nicht die Worte, auf die Caitlyn gehofft hatte. Und wenn sie nach dem sehnsüchtigen Leuchten in seinen blauen Augen ging, dann war es auch nicht das, was Grant wollte. Aber da er schon einmal abgewiesen worden war, wollte er nicht das Risiko eingehen, im entscheidenden Moment von Caitlyn an ihre Vereinbarung erinnert zu werden.
Grant wartete darauf, dass sie ihn zurückhielt.
Caitlyn wartete darauf, dass er den ersten Schritt tat.
“Dann also Gute Nacht”, flüsterte Caitlyn nach einer kleinen Ewigkeit. “Und träum was Schönes.”
Da Grant davon überzeugt war, dass seine Träume ihn die ganze Nacht quälen würden, fragte er sich, ob Caitlyn ihn mit ihren zärtlichen Worten verhöhnen wollte.
Gereizt stieß Grant das Laken fort und verfluchte den Tag, an dem er zum ersten Mal die Tochter des Chefs gesehen hatte. Wegen dieser grünäugigen Verführerin mit dem unberechenbaren Temperament war sein Herz in einem verwirrteren Zustand als die Laken zu seinen Füßen. Eine leichte Brise wehte über ihn hinweg und trug ihm einen Duft zu, der jeden Gedanken an Schlaf unmöglich machte.
Er stöhnte auf. Die berauschende Mischung aus Magnolien und Lilien machte ihn wahnsinnig. Er glaubte sogar, Caitlyn vor sich zu sehen. Eingehüllt in ein hauchdünnes weißes Gewand, erschien sie ihm so echt, dass Grant an seinem Verstand zu zweifeln begann.
Eine kaum hörbare, lockende Stimme drang in sein Bewusstsein. “Ich will dich.”
Augenblicklich war er ganz wach.
Das war kein Traum. Die Stimme, der Duft, die Frau im Mondlicht am Fuß seines Bettes waren so wirklich wie das wilde Schlagen seines Herzens.
“Was ist mit unserer Vereinbarung?”
“Ich will sie brechen. Ich will nicht nur dem Namen nach deine Frau sein.”
Ihr wurden die Knie weich, als sie seinen muskulösen Körper auf dem Bett ausgestreckt sah. Er trug nur einen praktischen weißen Slip. Statt ihr zu antworten, breitete Grant nur wortlos die Arme aus. Erst dann forderte er Caitlyn mit sanfter Stimme auf: “Komm her.”
Caitlyn hob den Saum ihres Negligés und kniete sich auf den Bettrand. Ihr Herz schlug so schnell, dass sie glaubte, es würde explodieren vor Erregung. Mit zitternden Fingern machte sie sich an den Knöpfen des Negligés zu schaffen.
“Lass mich helfen”, bat Grant und setzte sich auf. In seinen Augen schimmerte elementarer sinnlicher Hunger.
Ungeduldig knöpfte er ihr Negligé auf. Jede Sekunde, die verging, steigerte sein Verlangen. Endlich enthüllte er Caitlyns zarten weißen Hals. Mit einer ruckartigen Bewegung schob er den hauchdünnen Stoff von ihren Schultern, bis er an ihren Armen hinunterglitt und zu ihren Füßen liegen blieb. Grant hielt ehrfürchtig den Atem an. Selbst in seinen erotischsten Fantasien hatte er sie sich nicht schöner vorgestellt. Aphrodite konnte nicht verführerischer ausgesehen haben, als sie dem Schaum des Meeres entstieg und die Herzen aller Männer eroberte.
Caitlyn erbebte unter Grants heißem Blick. Sie hielt die süße Qual keine Sekunde länger aus. “Bitte”, flehte sie ihn an.
Grant brauchte keine weitere Aufforderung. Er schlüpfte aus dem einzigen Kleidungsstück, das er trug, und bot sich in seiner ganzen männlichen Pracht Caitlyns Blicken dar.
Sie empfand keine Angst und keine Scham, als sie seinen wundervollen Körper betrachtete. Die Muskeln seiner breiten Schultern und der kräftigen Brust schimmerten wie Bronze. Grant zog sie zu sich herab und stützte sich auf die Ellbogen, um Caitlyn nicht mit seinem Gewicht zu erdrücken. Sie streichelte seine Haut, und er erschauerte.
Aufseufzend legte sie ihm die Arme um den Hals und zog ihn zu sich herab. Als sie seine Zunge zwischen ihren Lippen fühlte, wehrte sie sich nicht, sondern öffnete voller Hingabe den Mund. Wie von selbst wob sie die Finger in sein Haar und schmiegte sich weich an ihn.
Grant packte ihre Hüften und presste sich verlangend an sie. Caitlyn löste den Mund von seinem, und Grant stöhnte entsetzt auf, da er glaubte, er hätte sie mit seiner Kraft erschreckt. Aber Caitlyn nahm sein Gesicht zwischen die Hände und sah ihn so anbetungsvoll an, dass er kaum die süße Folter ihrer Küsse auf seinen Lidern, seiner Nase und seinem Hals ertragen konnte.
“Caitlyn!”, stieß er hervor, ganz heiser in seiner Anstrengung, sich zurückzuhalten.
“Hm?” Sie ließ sich nicht beirren, sondern drückte ihre Lippen auf sein Schlüsselbein und dann auf die breite Brust, die ihr den
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