Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
ihm und Alexandrine aufleben ließ, dann würde er vergessen, dass nicht er ihr Partner war. Ihnen allen erschienen diese Erinnerungen als Wirklichkeit, und wahrscheinlich wäre nicht einmal Alexandrine mehr in der Lage zu unterscheiden.
Kynan ließ sie los, und unwillkürlich neigte sie den Kopf zur Seite, bot ihre Kehle einem Monster dar– wenn sie doch nur wüsste, was sie tat… aber vielleicht wusste sie es sogar–, das bereits Blut geleckt hatte und im Vollbesitz seiner Macht war.
Und wie um diese schlimme Situation noch schlimmer zu machen, wuchs Kynans Lust im gleichen Maße wie Xias. Lass dich mit einem Warlord ein und erlebe, wie alles explodiert!
Kynan legte einen Finger an Alexandrines Stirn. » Bist du bereit, Hexe?«
Sie atmete heftig, mit offenem Mund, aber sie hob eine Hand und griff nach Kynans Handgelenk. Sehnen und Muskeln sprangen auf ihrem Arm hervor.
Die Haut auf Xias Rücken prickelte, und er ließ die Verwandlung zu. Es würde schneller gehen, Kynan zu töten, und auch viel einfacher sein, wenn er nicht die Last seiner menschlichen Gestalt trug.
» Sie ist nicht einverstanden, Warlord. Lass sie in Ruhe, Kynan.«
Kynan wandte sich Xia zu. » Bist du sicher? Ich dachte, du willst nicht, dass ich sie für dich töte. Ich sehe nur zwei Wege aus diesem Dilemma, und du weißt, welche es sind: ihr Tod oder der Verlust ihrer Magie.«
» Lass sie.« Xia stand nun auf dem Bett, bereit zu springen.
» Wie du willst.« Kynan ließ Alexandrine los, und sie ließ sich erneut aus ihrer Verbindung fallen. Er hielt dennoch seine Magie unter Kontrolle. » Dann bleibt eben so, ihr zwei. Habt ein langes und glückliches Leben. Die ganzen sechs Wochen lang, wenn ich großzügig schätze.«
» Oh, haltet einfach die Klappe. Alle beide.« Alexandrine holte tief Luft.
Stille breitete sich aus, während Xia und Kynan sie anstarrten.
» Er muss es tun«, fuhr sie fort. Auf ihren Augen lag kaum noch ein Schimmer von Gold. Ihre Magie wurde immer schwächer. » Denk doch nach, Xia. Ich habe wahrhaftig keine Lust, dir wie ein Hündchen hinterherzulaufen, bis der Tag kommt, an dem du mich nicht mehr ertragen kannst. Und lass mich dir noch etwas sagen, nur für den Fall, dass es dir noch nicht aufgefallen sein sollte: Wir beide können uns keine zwei Meter voneinander entfernen, ohne dass wir anfangen zu zittern.« Sie blickte Kynan an. » Wenn du meine Magie nimmst, Warlord, was passiert dann mit mir? Werde ich dann immer noch ziehen können?«
» Nein.«
» Alexandrine…«
Sie hob abwehrend eine Hand. » Es ist besser so«, sagte sie. » Und meine Magie hat ja eh nie richtig funktioniert.« Wieder atmete sie tief durch. » Also gut, Warlord. Mach dich ans Werk.«
» Oh, verdammt!«, sagte Xia. Er packte Kynan am Shirt und zog daran. Der Warlord bewegte sich, ein bisschen jedenfalls, doch er starrte Alexandrine weiterhin an, als hätte er sein Mittagessen vor Augen: zartes Menschenfleisch. Und dummerweise schien es, als würde er seine » Lieblinsspeise« auch bekommen, nun, nachdem Alexandrine zugestimmt hatte, dass er ihre Magie nehmen konnte. Den Teufel würde Kynan tun und sich eine solche Chance entgehen lassen. Sie gehörte ihm, und nichts und niemand würde etwas daran ändern können.
Kynan schob Xia grob weg.
» Hört doch auf!« Alexandrines Stimme zitterte. » Ehrlich, ihr zwei benehmt euch wie kleine Jungs. Hört endlich mit dem Blödsinn auf! Ich hab gesagt, ich bin einverstanden, also fangt an.«
» Du verstehst nicht«, wandte Xia ein– und sagte damit genau das Falsche.
Alexandrine, von heißem, brennendem Ärger erfüllt, bedachte ihn mit einem Blick, der Stahl hätte schmelzen können.
» Nein, du verstehst nicht, Xia«, erwiderte sie. Sie lehnte sich zu ihm vor. » Du verstehst überhaupt nichts. Von dem Moment an, als du meine Wohnung betreten hast, hast du unaufhörlich davon gesprochen, was Leute wie ich Leuten wie dir antun. Glaubst du vielleicht, ich hätte nicht zugehört? Oder nicht bemerkt, was mein Vater mit dir vorhatte?«
Sie blinzelte, und Xia sah, dass Tränen in ihren Augen standen. Kynan blieb in ihrer Nähe, und sie wich nicht vor ihm zurück.
Alexandrine hob eine Hand. » Ich breche zusammen, wenn wir nur fünf Meter voneinander entfernt sind, und dir ergeht es nicht anders. Willst du wirklich so weiterleben? Wärst du in der Lage dazu? O Mann, das ist so krank.« Für einen Moment schloss sie die Augen. » Irgendwann würden wir anfangen, uns aus tiefstem
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