Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
Verfügung. Xia zog noch mehr, doch anscheinend war es zu viel des Guten gewesen, denn ihre Magie flackerte nur einmal auf, um dann in sich zusammenzufallen.
» Freund?«, wiederholte Rasmus und schien das Wort geradezu auszuspucken.
Was für ein Heuchler! Seit Jahren war Iskanders Zwillingsschwester seine Geliebte. Dass er sich mit einem Dämon vergnügte, war offensichtlich okay, während er anderen das Vergnügen nicht gönnte.
» Na gut.« Alexandrine verschränkte die Arme. » Dann eben mein Bettgespiele. Ja, genau. Mein Bettgespiele.«
» Das ist einfach nur krank«, sagte Xia lachend. » Ich bin auch nicht dein gottverdammter Bettgespiele, Alexandrine!«
Sie verdrehte die Augen, doch Xia hatte das Gefühl, dass er gerade ihre Gefühle verletzt hatte. » Auch gut. Fuckbuddy? Wie wär’s denn mit Fuckbuddy? Kämst du damit klar, Schätzchen?« Und er hörte, wie sie ein gemurmeltes » Arschloch« hinzufügte.
Oh, Shit. Jetzt war auch der allerletzte Zweifel ausgeräumt. Sie war wirklich und wahrhaftig hier.
» Einen ›Freund‹ kann man austauschen, wenn man keine Lust mehr hat. Kommt gar nicht infrage, Baby, dass ich einfach nur dein ›Freund‹ bin.«
Alexandrine tätschelte ihm den Arm, dann wandte sie sich wieder Rasmus zu. » Sag, Dad, könntest du mir eine Frage beantworten?«
» Durian!« Rasmus gab dem Magiegebundenen ein Zeichen.
» Ach was, jetzt ist Schluss mit der Herumkommandiererei.« Alexandrine zog Xias Messer aus der Tasche des Kapuzenpullis. Seines Kapuzenpullis. » Und was auch immer du gerade mit Xia machst, ist jetzt auch vorbei!«
27 n
» Du bist verrückt!«, stellte Rasmus fest. » Oder einfach nur dumm. Wobei ich nicht weiß, was schlimmer ist.« Wieder gab er Durian ein Zeichen.
» Lass das, Magier«, sagte Xia. Rasmus hatte keine Ahnung, dass Alexandrine von ihrer Magie abgeschnitten war und stattdessen er, Xia, den Zugriff darauf hatte. Wüsste er es, würde er sich ganz anders verhalten.
» Er ist ein Dämon, Miss Marit. Von Natur aus böse und verkommen. Sind Sie wirklich so naiv, dass Sie sich nicht vorstellen können, was ein Monster wie er uns antäte, wenn ich ihn tatsächlich freiließe, wie Sie es vorschlagen?«
Rasmus’ Fesseln lockerten sich weiter, so weit, dass Xias Gehirn aufhörte zu brennen. » Ich versichere Ihnen, dass keiner von uns beiden mehr sicher wäre, gäbe ich ihn frei.«
» Ach, ich frag mich nur, wieso. Vielleicht, weil er stinksauer ist, weil du ihn gefoltert hast?«
» Um ein so gefährliches Tier zu kontrollieren, sind manchmal auch extreme Maßnahmen notwendig.«
» Das Ding hier ist verdammt scharf«, meinte sie und hob Xias Messer. » Ich könnte es werfen. Und ich denke, ich würde dich nicht verfehlen. So nah, wie ich bei dir stehe.« Sie lächelte und hoffte verzweifelt, dass sie überzeugend wirkte. » Ich hab nämlich geübt.«
Rasmus trat einen Schritt zurück. Xia spürte Hitze in seiner Brust auflodern, Hitze, die von Rasmus kam und von Alexandrines Magie. Rasmus sammelte seine Macht.
» Verstehen Sie denn nicht, welche Folgen es hätte, wenn dieses Ungeheuer frei wäre?«, fragte der Magier.
» Hm.« Sie streckte eine Hand aus und griff nach Xia, zog ihn hoch. » Kannst du aufstehen?«
Ich weiß nicht. Mit ihrer Hilfe rutschte er vom Tisch. Seine Beine zitterten, doch er presste die Knie zusammen. Im Tisch befand sich, genau wie in der Tür, eine Schicht aus zermahlenen Rubinen. Kaum hatte er den Kontakt unterbrochen, fühlte er sich schon tausendmal besser.
Xias Rücken prickelte. Da Durian magiegebunden war, hätte er ihn nicht fühlen dürfen, doch durch Alexandrines Magie nahm er ihn wahr, wenn auch auf eine ganz unvertraute Weise. Es verursachte ihm eine Gänsehaut.
» So belanglos Ihre Fähigkeiten auch sind, Alexandrine Marit…«
» Auf meiner Geburtsurkunde steht ›Kessler‹!«
» … Sie sind dennoch eine Hexe. Eine von uns.« Rasmus achtete darauf, genug Abstand zu halten, denn er wusste genau, wozu Xia fähig war. Zu ausgesprochen blutrünstigen und unangenehmen Dingen.
Immer noch verhinderte Rasmus durch seine Kraft, dass Xia Zugang zu seiner eigenen Magie fand, und Xia setzte darauf, dass der Magier sich dadurch in falscher Sicherheit wiegte.
» Xia und alle anderen seiner Art zählen zu den natürlichen Feinden der Menschheit«, fuhr Rasmus fort. Es ist unsere spezielle Aufgabe, Miss Marit, die von uns Magiern, diejenigen unserer Rasse zu schützen, die sich nicht selbst verteidigen
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