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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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darüber scherzen sollen.«
    Er schwieg lange genug, dass sie sich wirklich unbehaglich fühlte. Schließlich meinte er: » Ich muss deine Wohnung sichern. Unterstützt du mich dabei?«
    » Meine Wohnung sichern.« Alexandrine schüttelte den Kopf. » Was genau soll das eigentlich heißen?«
    » Du hast wirklich von nichts eine Ahnung, nicht wahr?«
    Sie wusste, dass er damit nicht ausdrücken wollte, dass er sie für dumm hielt. » Nein, die habe ich tatsächlich nicht.«
    Xia antwortete nicht gleich. » Okay, sichern bedeutet, ich sorge mit meiner Magie dafür, dass weder ein Hexer noch ein Magiegebundener hier so einfach hereinspazieren kann«, erklärte er dann. » Da ich jedoch nur wenig Zeit zur Verfügung habe, kann ich es ihnen lediglich schwieriger machen, hier einzudringen. Und je eher ich damit beginne, desto sicherer werden wir sein.« Er trat auf sie zu, sein Messer in einer Hand.
    Alexandrine starrte die Waffe an. Zeigte die Klinge tatsächlich ein bläuliches Glühen?
    » Entspann dich«, sagte Xia. » Ich habe nicht vor, dich umzubringen.«
    » Hab ich auch nicht gedacht.«
    » Dann verliere ich meine Fähigkeit, Gedanken zu lesen. Er stand nahe genug vor ihr, dass kaum etwas noch ihrer Fantasie überlassen war. Himmel, dieser Mann ist der Hammer! Er sah absolut fantastisch aus.
    Er legte das Messer weg und bückte sich nach seiner Tasche. Alexandrine schaffte es, den Blick abzuwenden. Xia kramte in der Tasche, holte dann eine Jogginghose heraus.
    » Da seine Jungs nicht zurückkehren, wird Rasmus– oder wer auch immer diese Magiegebundenen auf dich gehetzt hat– inzwischen wissen, dass sich hier jemand befindet, der dich beschützt«, sagte er, während er in die Hose schlüpfte.« Er überprüfte die Kordel, zog sie aber nicht fester an.
    » Beim nächsten Mal wird er jemanden herschicken, der den Job besser erledigen kann. Und nicht nur einen.« Er bückte sich erneut, um das Messer wieder aufzuheben. » Wir müssen vorbereitet sein, Hexe, denn beim nächsten Angriff wird es für mich nicht mehr so einfach sein, die Typen abzuwehren.« Sein Blick schien sich in sie zu bohren. » Also, wirst du mir jetzt den Rücken decken oder nicht?«
    Alexandrine nickte.
    Er sagte nichts, und nach einem angespannten Moment nickte auch er und kehrte in ihr Schlafzimmer zurück.
    Sie wartete einen Augenblick, bevor sie ihm hinterherrief: » Und lass gefälligst die Finger von meiner Unterwäsche!«
    » Klar. Falls sie allerdings rosa ist, ist sie nicht vor mir sicher!«, rief er vom Ende des Flurs zurück. Doch er lachte, und Alexandrine fand es tröstlich, dass sie wieder miteinander scherzen konnten.
    Während er sich um das kümmerte, was auch immer er zu erledigen hatte, trat sie an ihr Bücherregal und zog eine Schachtel hervor, die sie ganz hinten auf einem der mittleren Borde versteckt hatte. Alexandrine war wieder nervös geworden, vermutlich wegen dem, was Xia gerade in ihrem Schlafzimmer tat.
    Sie öffnete die Schachtel und holte ein Messer mit einer gezackten Klinge heraus, die in einem hölzernen Griff steckte. Beides war handgearbeitet. Einer der Kriminellen, mit denen sie früher herumhing, hatte ihr gezeigt, wie man eine Klinge fertigte. Damals, in ihrer wilden Zeit, hatte das Messer ihr geholfen zu überleben, und auch jetzt würde es hoffentlich wieder diesen Zweck erfüllen. Sie würde sich nicht noch einmal unbewaffnet von einem Magiegebundenen überraschen lassen. Kam ja gar nicht infrage.
    Sie setzte sich auf die Couch, zog die Beine hoch. Langsam ließ ihre Anspannung nach, und Alexandrine fühlte sich nun so zittrig wie Wackelpudding. Sie schloss die Finger um das glatte Heft, das gerade lang genug war, um von ihrer Hand verborgen zu werden. Monatelang hatte sie das Holz poliert, bis es glatt und glänzend war.
    Alexandrine legte die Stirn auf die Knie. Immer wieder lief Gänsehaut über ihren Körper. Ihr Magen war kalt und leer. Und jeden Moment erwartete sie, dass jemand in ihre Wohnung eindrang oder sie von hinten packte.
    Das war wohl ganz normale Nervosität, weil das Warten sie verrückt machte. Es war keine ihrer Vorahnungen wie die, die sie vorhin mitten in der Nacht hatte aufwachen lassen oder ihr befohlen hatte, von der Hintertür zurückzutreten und sich hinzuwerfen.
    Sie erinnerte sich daran, wie sich der Magiegebundene auf sie gestürzt hatte, daran, dass ihr Rückgrat sich wie pures Eis angefühlt hatte, doch am tiefsten war ihr der Eindruck von Hitze und heißem Sand im

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