Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
Wade. Der Boden unter ihren Füßen bebte, und Maddy verlor das Gleichgewicht.
Alexandrine rollte sich weg, als Xia ein lautes Heulen ausstieß. Maddy hockte am Boden, schützte den Kopf mit den Händen. Durian war wieder auf den Füßen, Blut tropfte von seinem Hinterkopf. Mit einem Knurren stürzte er sich auf Xia, der ein Bein hob und dem Magiegebundenen einen heftigen Tritt gegen die Brust verpasste. Aus ebendieser Bewegung heraus wirbelte Xia herum, packte Rasmus und schleuderte ihn durch die Luft. Mit einem hässlichen Krachen prallte der Magier gegen die Wand.
» Komm!«, befahl Xia, dessen Atem nicht schneller ging als sonst. Er packte Alexandrine an der Hand und zog sie aus der Wohnung.
Maddy folgte ihnen in den Hausflur, dann wandte sie sich um und schlug die Wohnungstür zu. Sie presste die Hände gegen das Holz und murmelte etwas vor sich hin.
» Maddy, jetzt mach schon«, sagte Alexandrine.
Maddy wandte den Kopf und blickte Xia direkt an. » Bring sie weg von hier. Sofort.«
Xia nickte und zerrte an Alexandrines Arm.
» Maddy!«, drängte Alexandrine.
Als Xia und sie zur Treppe liefen, weg von Alexandrines verwüsteter Wohnung, rief Maddy hinter ihnen her: » Sollte Alexandrine irgendetwas passieren, werde ich dich finden, Dämon!«
Xia lachte nur, während sie davonrannten, als wäre der Teufel hinter ihnen her.
Doch plötzlich bemerkte Alexandrine, dass sich sein weißes T-Shirt am Rücken rot verfärbt hatte, und unwillkürlich wollte sie anhalten. » O mein Gott«, flüsterte sie. » Du bist verletzt!«
» Ich werde es überleben«, sagte er nur und zog sie weiter.
13 n
Ein Stockwerk tiefer hielt Xia auf die Hintertreppe zu. Ihre Schritte hallten auf den hölzernen Stufen wider, als sie weiter nach unten rannten.
Alexandrines Verstand befand sich noch immer nicht wieder in vollem Einklang mit ihrem Körper, doch Xia hielt sie fest am Arm, während sie die Waschküche durchquerten. Irgendjemand hatte saubere Wäsche in einem Korb auf dem Trockner stehen lassen, und als sie im Vorbeilaufen nach dem schwarzen Shirt greifen wollte, das ganz oben lag, fiel ihr auf, dass sie immer noch Xias Messer umklammert hielt. Trotzdem gelang es ihr, das T-Shirt mitzunehmen.
Xia hielt erst an, als sie die Tiefgarage erreicht hatten, die zu ihrem Wohngebäude gehörte. Er blieb in der Tür stehen und musterte die Fahrzeuge.
Alexandrine drückte ihm das Messer in die Hand, das er schnell wegsteckte. Dann packte sie sein ruiniertes Shirt am Saum und schob es hoch.
Xia sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren, doch sie zeigte ihm das schwarze Shirt, und er verstand, was sie vorhatte. Schnell streifte er sein T-Shirt ab und griff nach dem, das Alexandrine in der Hand hielt.
» Danke«, sagte er.
Während er das Shirt wechselte, hatte sie Gelegenheit, seinen Rücken zu betrachten. Überall auf seiner Haut waren blutende Wunden, klein wie Nadelstiche, und so verrückt es auch war, sie schienen vor ihren Augen zu heilen. Der Schnitt auf seiner Schulter wirkte auch nicht mehr so schlimm wie zuvor, sah aber immer noch beängstigend aus.
» Du musst ins Krankenhaus«, stellte Alexandrine fest.
» Mir geht’s prächtig, Baby.« Er legte den unverletzten Arm um ihre Schultern und steuerte mit ihr auf einen roten, ziemlich mitgenommen wirkenden Toyota zu.
» Der müsste es tun«, meinte er.
» Was müsste er tun?«, wollte sie wissen.
Xia strahlte merkwürdige Schwingungen aus, und eine Gänsehaut lief über ihre Arme. Er legte eine Hand auf die Wagentür, und Kälte strich über ihren Nacken. Mit einem leisen » Klick« löste sich die Verriegelung.
Xia hielt ihr die Beifahrertür auf. » Unsere Freifahrkarte nach draußen«, meinte er dabei und ging auf die andere Seite.
Alexandrine starrte ihn an, während er einstieg. » Wir stehlen diesen Wagen? Wir dürfen kein Auto stehlen!«
» Du hast doch schon das Shirt gestohlen.« Xia schob den Fahrersitz, so weit es ging, nach hinten, dann legte er die Hände aufs Lenkrad und warf Alexandrine einen so heißen Blick zu, dass sie sich völlig wehrlos fühlte.
Sie war sich ziemlich sicher, dass seine Augen nicht nur in ihrer Einbildung die Farbe gewechselt hatten.
» Ich habe das Shirt nicht gestohlen«, behauptete sie. » Ich hab’s mir ausgeborgt.«
» Steig ein, Alexandrine.«
» Xia, Diebstahl ist etwas Schlimmes.«
» Und hierzubleiben und umgebracht zu werden ist noch schlimmer. Steig ein.« Er grinste sie an. » Außerdem stehlen wir das
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