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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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befördert hatte.
    Es würde vielleicht ein Weilchen dauern, bis Xia es für sicher genug hielt, sich wieder hervorzuwagen. Nikodemus würde dennoch Antworten verlangen, und Harsh wäre garantiert ganz heiß darauf, Xia mit bloßen Händen umzubringen.
    Kynan umklammerte seine Wiimote. Was für ein Glück Xia hatte! Echt, wenn irgendjemand die Chance bekommen sollte, eine Hexe zu töten, dann er selbst! Er hatte es nötiger als Xia.
    Iskander hockte mit krummem Rücken da, bearbeitete seine Wiimote für Legend of Zelda, dermaßen aufs Fischen konzentriert, wie es nur ein durchgeknallter ehemaliger Blutzwilling sein konnte.
    Kynans Telefon begann erneut zu klingeln.
    Iskander starrte das Handy an. Merkwürdigerweise schmolz es weder noch explodierte es. Die Mailbox ging an, und sie widmeten sich beide wieder den Fischen. Fünf Minuten später klingelte es erneut.
    » Mein Freund, nimm das Gespräch endlich an.« Iskanders leise Stimme klang nun gar nicht mehr freundlich.
    » Nein.« Wessen Idee war es eigentlich, Legend of Zelda zu spielen? Er schaffte es nicht, genügend Fische zu fangen, und außerdem wurde sein Arm allmählich lahm.
    Iskander griff nach dem Telefon und drückte ein paar Tasten. Kynan war sicher, dass Iskander auch ganz ohne Magie das Handy zerquetschen konnte. Er war unglaublich stark. Wie sie alle, besonders im Vergleich zu den Menschen.
    » Und jetzt sag gute Nacht, Gracie«, meinte Iskander fröhlich– was nichts anderes bedeutete, als dass nun Schluss sein sollte. Es war ein Spruch aus einer Fünfziger-Jahre-Show, der zur Redensart geworden war.
    Kynan streckte den Arm aus, und Iskander ließ das Handy in seine Hand fallen. Kynan öffnete es, wohl gerade rechtzeitig, bevor der Anrufer zum dritten Mal bei der Mailbox landete. Er hielt es an sein Ohr und meldete sich:
    » Was zum Teufel willst du?«
    Schweigen herrschte am anderen Ende.
    Kynan war schon drauf und dran, das Gespräch abzubrechen, doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Aus irgendeinem Grund alarmierte ihn dieses Schweigen. Nikodemus war es nicht. Der hätte ihm den Kopf abgerissen, wenn er sich so gemeldet hätte. Harsh hätte eine Möglichkeit gefunden, ihn über die Ätherwellen zu Eis erstarren zu lassen, und Carson würde ihn niemals anrufen. Bei einem Typen wie ihm würde sich wohl keine Frau freiwillig melden.
    » Wer spricht?«, wollte er wissen.
    Er hörte, wie sie sich räusperte. Sie. Es war eindeutig eine Frau. » Ich fürchte, ich habe mich verwählt. Tut mir leid.«
    Unsinn. Er glaubte nicht, dass sie sich verwählt hatte. » Wer sind Sie?«, fragte er erneut.
    » Hm.« Wieder folgte Schweigen. » Alexandrine Marit. Harshs Schwester.«
    Na gut, dann hatte Xia sie also noch nicht umgebracht. Kynan setzte sich aufrecht hin. Er ließ Iskander die Anspannung fühlen, die ihm so zu schaffen machte. Sie verbanden sich. Na wunderbar, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Dass die Gedanken eines Irren in seinen Geist sickerten. Als wäre er selbst nicht schon verrückt genug.
    » Ich weiß, wer Sie sind«, antwortete Kynan.
    Iskander stellte die Wii aus und legte seine Wiimote beiseite. Die drei blauen Streifen auf seinem Gesicht begannen wieder zu glühen. Ja, das fühlte sich gut an und verdreht. Die heiß lodernde Magie eines Irren. Kynan verspürte plötzlich den Drang, das Haus zu verlassen und etwas Böses zu tun.
    » Und mit wem spreche ich?«, wollte Alexandrine wissen. Sie redete so leise, als hätte sie Angst, jemand könnte mithören.
    Was zum Teufel hatte Xia jetzt schon wieder gemacht? Oder fürchtete sie, er könnte durchs Telefon greifen und ihr das Herz herausreißen? Er hätte in der Tat nichts dagegen, eine Hexe umzubringen. Das würde ihm diesen Tag definitiv retten.
    » Sind Sie Nikodemus?«
    » Nikodemus ist mit Ihrem Bruder in Paris.« Kynan war nicht sicher, wie viel sie über Nikodemus und Harsh wusste oder überhaupt über die Sippe. Es war besser, wenn er nicht mehr preisgab, als ihr eh schon bekannt war.
    » Ja«, flüsterte sie, » ich weiß.« Ein weiteres Schweigen entstand. Na gut. Dumm war sie also nicht.
    » Ich bin Kynan Aijan. Geben Sie mir Xia.«
    » Das geht nicht.« Alexandrine zögerte, und diesmal saß Kynan das Schweigen aus. » Irgendwas stimmt nicht mit ihm.«
    Diese Frau, die offensichtlich Harshs Schwester war, klang ganz anders, als er erwartet hatte, kein bisschen klugscheißerhaft oder rechthaberisch. Ihre Stimme war ruhig, doch er hörte einen ängstlichen Unterton heraus.
    » Was

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